Der FC Augsburg auswärts mit einem Remis gegen Freiburg
Natürlich musste das Spiel des FCA gegen den SC Freiburg bei all den Berührungspunkten 1:1 enden. Man kennt sich eben... Auf der einen Seite stand mit Jonathan Schmid ein ehemaliger Augsburger als Freiburger auf dem Platz, auf der anderen Seite trug bereits Florian Niederlechner das SCF-Trikot. Und in Co-Trainer Jonas Scheuermann besitzt der FCA einen weiteren Berührungspunkt mit dem Breisgau. Der Co-Trainer stammt nämlich aus der Region.
Beinahe logisch, dass sich beide Mannschaften jeweils einen Punkt teilten. Ein Resultat, mit dem man in Augsburg offenbar besser umgehen konnte als die Freiburger, denn wenn man die Torchancen betrachtet, war es ein glücklicher Punkt. "Mit dem Zähler sind wir zufrieden, aber wir wollen zu Saisonbeginn nicht hinterherlaufen. Jedem Punkt, den du verlierst, läufst du hinterher“, befand Rani Khedira. Auch Felix Uduokhai empfand das 1:1 als glücklich, denn „die Freiburger hatten mehr vom Spiel und auch die größeren Chancen.“ Doch weil laut des Innenverteidigers die eigene Defensive immer stabiler werde, könne man den Punkt gerne mitnehmen.
Doch gerade in der Anfangsphase zeigte sich, warum der SC Freiburg an diesem Spieltag sogar kurzzeitig Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga war und von Trainer Martin Schmidt als Mannschaft der Stunde bezeichnet wurde: Mehrfach kamen die Breisgauer zu Chancen, beinahe folgerichtig erzielte Lucas Höker in der 24. Minute das Tor. Da sah die FCA-Abwehr um Stephan Lichtsteiner und Tin Jedvaj nicht gut aus. Doch weil Martin Schmidt das Anlaufverhalten umstellte und den Freiburgern ihr Kapitän Mike Frantz nach 35 Minuten verletzungsbedingt wegbrach, wurde der FCA mit Ende der ersten Hälfte stärker. Die Freiburger spielten ungenaue Pässe oder verloren leicht den Ball und in dieser Drangphase schlug der FCA eiskalt zu. André Hahn marschierte auf seiner rechten Seite, fand in der Mitte Alfred Finnbogason, der die Kugel auf Jan Moravek ablegte. Der Tscheche zeigte sein feines Füßchen und spielte exakt zu Florian Niederlechner, der zum Ausgleich traf (39.).
Weil er in Freiburg eine so gute Zeit verlebte, verzichtete der Stürmer auf einen Torjubel. Innerlich habe er sich schon gefreut, zeigen wollte er dies aus Respekt aber nicht: „Ich wollte den Ball unbedingt gegen die Laufrichtung des Torhüters schießen. Gut, dass es geklappt hat,“ sagte der Stürmer, der in der Sommerpause aus Freiburg in die Fuggerstadt gewechselt war. Der Neuzugang ist somit an fünf der sieben FCA-Tore beteiligt.
In der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel vor sich hin, Chancen waren Mangelware. Erst mit der Schlussphase wurden die Gastgeber wieder stärker, hatten mehrere Möglichkeiten. Doch entweder war ein FCA-Abwehrbein dazwischen oder Torhüter Tomas Koubek oder der Pfosten rettete.
Ob das auch so gewesen wäre, wenn Alfred Finnbogason den Tipp von Florian Niederlechner nicht befolgt hätte? Der Ex-Freiburger sagte nämlich seinem Kapitän, dass er bei einer gewonnenen Seitenwahl dafür sorgen solle, dass die Freiburger in der zweiten Halbzeit NICHT auf ihre Fans spielen sollen. „Ich weiß, dass Freiburg das gerne macht und sie so in der zweiten Halbzeit eine Schippe drauf legen können. Gut, dass Alfred die Wahl gewonnen hat“, befand Niederlechner. Klar, dass auch dieser Vorteil bei all den gegenseitigen Berührungspunkten nicht lange geheim bleiben konnte.
Text Dennis Amedowski / Fotos Carmen Dammasche-Gerstmeyr
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