Das Weltcup-Finale im Wildwasser Rennsport

Montag, 12. Juni 2017, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Großes Wildwasser Sprint Weltcup-Finale in Augsburg und auf dem Lech bei Landsberg mit intensiven Wettkämpfen auf ganz unterschiedlichen Wasserstrecken.



Das Final-Wochenende des Weltcups im Wildwasser-Rennsport brachte wenige Überraschungen. Die Favoriten machten die Titel fast durchwegs unter sich aus. So konnte sich Simon Oven (Slowenien) mit zwei Siegen auf der Muotha (Sprint) und einen im Classic-Rennen auf dem Lech den Titel im Kajak Einer der Herren (K1H) sichern, während für seinen Landsmann Nejc Znidarcic die Siege im Classic-Rennen auf der Muota und im Sprint auf der Augsburger Olympiastrecke zum zweiten Weltcup-Platz in dieser Disziplin reichten. Dritter im K1 Herren wurde nach den vier Renntagen Paul Graton (Frankreich).

Im Canadier Einer der Herren schaffte Normen Weber (Kanu Schwaben Augsburg) in seiner letzten Weltcup-Saison den zweiten Rang. Nur auf der Olympiastrecke konnte er im C1Herren einen Sieg herausfahren. Mit drei Siegen in den anderen drei Rennen konnte Ondrej Rolenc aus Tschechien den Weltcup-Titel klar unangefochten machen. Nur einen Punkt hinter Normen Weber muss sich Quentin Dazeur (Frankreich) mit dem dritten Platz begnügen.

Auch im Kajak Einer der Damen (K1D) machten die Favoritinnen mit je zwei Siegen in Einzelrennen den Titel unter sich aus. Melanie Mathys (Schweiz) lag zweimal im Sprint ganz vorn und führte schließlich die Weltcup-Rangliste an, Claire Bren (Frankreich) musste sich trotz ihren Siegen in den beiden Classic-Rennen mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung zufrieden geben. Hinter ihr kam Alke Overbeck (PSV Braunschweig) auf Rang Drei im Gesamt-Klassement.

Im Canadier Einer der Damen (C1 D) erreichten mit je einem Sieg in Einzelrennen Cecilia Panato (Italien), Sabine Eichenberger (Schweiz) und Cindy Coat (Frankreich) die Weltcup-Plätze Eins bis Drei.

Cecilia Panato paddelte mit ihrer Schwester Alice auch im Canadier Zweier ganz nach vorne, gefolgt von Cindy Coat / Manon Durand (Frankreich) und Sabrina Barm / Lea-Sophie Barth (Kanu Schwaben Augsburg / Sömmerda).

Im Canadier Zweiter der Herren (C2 H) teilen sich zwei französische Teams – nämlich Stephane Santamaria und Quentin Dazeur sowie Tony Debray und Louis Lapointe mit jeweils 192 Weltcup-Punkten den ersten Rang, deutlich dahinter kamen Maks Franceskin und Simeon Hocevar auf Platz Drei.

Am Sonntag, 11. Juni, endeten die Classic-Rennen für den Weltcup 2017 im Wildwasser-Rennsport mit einer Premiere. Sie wurden erstmals auf einer 4,8 Kilometer langen Strecke auf dem Lech zwischen Landsberg und Kaufering ausgetragen. Der Fluss strömt nach dem großen Wehr bei der Landsberger Altstadt hier mit geringem Gefälle zügig dahin, wandelt sich aber vor dem Zielbereich zu einem Stausee, der nochmals die volle Kondition der Athleten forderte. Jens Perlwitz, als Vizepräsident im DKV für den Leistungssport zuständig, sprach von einer „gelungenen Premiere“. Die Athleten des DKV wie auch die Wettkämpfer aus den 14 anderen Nationen sahen die Kombination aus den Sprint-Rennen auf der Augsburger Olympiastrecke und den Classic-Rennen auf diesem Lech-Abschnitt als „gelungenen Kompromiss“, so Perlwitz. Sein Fazit: „Diese Kombination bietet sich auch für künftige Wettkämpfe im Wildwasser-Rennsport an, und zwar national wie international.“

Zum positiven Fazit mag auch die würdevolle Atmosphäre der Siegerehrung auf dem historischen Hauptplatz der Kreisstadt Landsberg, vor der reich verzierten Fassade des historischen Rathauses, beigetragen haben. Unter einem strahlend blauen Himmel, beobachtet und bejubelt von zahlreichen Sportlern und Spaziergängern, erhielten die Athleten sowohl ihre Medaillen für ihr Abschneiden im Classic-Rennen wie auch in der Gesamt-Weltcup-Wertung.

Die Wildwasser-Rennsport-Athleten des DKV konnten an diesem Wochenende alles in allem zwei Goldmedaillen – Normen Weber (C1H) und Björn Beerschwenger (K1H) im Sprint – verbuchen, sowie drei Silbermedaillen – Normen Weber (C1H) und Finn Hartstein (K1H) im Classic-Rennen – und schließlich fünf Mal Bronze – durch Normen Weber / Rene Brücker (C2H) im Classic-Rennen sowie im Weltcup-Gesamtklassement durch Alke Overbeck (K1D) und Sabrina Barm / Lea Sophie Barth (C2D).




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