Augsburger Swing-Tänzer rocken die US Open

Samstag, 12. Dezember 2015, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Wer mit dem Begriff der US Open nur Tennis verbindet, kennt den West Coast Swing nicht: der moderne Swing-Tanz, der aktuell aus den USA über den großen Teich nach Europa schwappt findet auch hier in der Swing-Szene immer mehr Anhänger. In Augsburg pushen ihn Thomas Bachmann und Verena Guschal, die ihn nicht nur in Augsburg unterrichten sondern auch als Turniertänzer weltweit in Sachen WCS, wie Insider West Coast Swing abkürzen, unterwegs sind. Jetzt verwirklichten sie sich einen Traum und traten beim wohl prominentesten Turnier der Swing-Szene an, den US Open Swing Dance Championships.



Diese offene amerikanische Meisterschaft wird in etlichen Klassen und Stilen ausgetragen und findet traditionsgemäß immer über die Thanksgiving-Feiertage statt. Dieses Mal trafen sich swing-begeisterte Tänzer aus der ganzen Welt vom 25. - 29. November in Burbank, Kalifornien, um in Turnieren um Platzierungen zu tanzen, Erfahrungen auszutauschen und an Workshops teilzunehmen. Wie üblich bei so großen Events in den USA belegten die Tänzer dabei ein ganzes Hotel mit Beschlag und den ganzen Tag über ging auf mehreren Tanzflächen die Post ab.

In der Klasse „Rising Star“ performten Thomas Bachmann und Verena Guschal eine Choreografie die sie gemeinsam mit dem Top-Coach Benji Schwimmer, einer absoluten Größe im West Coast Swing, erarbeitet hatten. Tatjana Mollmann und Stephen White, Szenekundigen genauso ein Begriff wie Schwimmer, sorgten vor Ort für den letzten Schliff und so holten Thomas und Verena im starken Teilnehmerfeld einen soliden 14. Platz. Zwei der Wertungsrichter sahen sie sogar unter den Top-Platzierungen mit einem 3. und einem 5. Platz in den Wertungsbögen. Sensationell für ein Newcomer-Paar auf so prominenten Tanzparkett wie den US Open!



Beide traten aber auch noch bei den Jack & Jill Wettbewerben in ihren jeweiligen Klassen an. Dabei werden sich Herr und Dame (oder geschlechtsneutral Leader und Follower) zugelost und müssen dann mit den unbekannten Partnern zeigen, was sie tänzerisch drauf haben. Versierte Technik, sicheres Führen, perfekte Einstellung auf den Partner und Einfallsreichtum bei der Interpretation sind hier gefragt! Thomas Bachmann war einer von zwei europäischen Leadern, die bis in das Halbfinale des „Advanced Jack & Jill“ vordringen konnten. Er erreichte einen hervorragenden 18. Platz und zeigte sich hoch zufrieden, vor allem weil es ihm gelang auf dem Parkett umzusetzen, was er sich in der Vorbereitung vorgenommen hatte.

Einen Knüller landete Verena Guschal: Sie konnte mit ihrer technisch perfekten und anmutigen Interpretation die Wertungsrichter überzeugen und qualifizierte sich gleich auf ihren ersten US Open fürs Finale. Dort drehte sie nochmals auf und holte in „Intermediate Jack & Jill“ einen 2. Platz nach Deutschland. Damit stieg sie in die Advanced Division auf und ist jetzt die erste „Advanced-Dame“ in Deutschland!

Beide sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen, werden sich aber auf den erreichten Lorbeeren nicht ausruhen: Das rastlose Tänzerpaar ist bereits unterwegs nach San Diego zum zweiten Turnierwochenende, um so ihren Amerikaaufenthalt optimal zu nutzen. Ihre Tanzschüler im Augsburger Tanzstudio Swing in Augsburg - Hep Cat Club am Königsplatz dürfen sich schon jetzt auf die vielen neuen Impressionen freuen, die ihre Tanzlehrer aus Amerika mitbringen werden.


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