Augsburger Panther verlieren in der Overtime gegen Ingolstadt

Donnerstag, 19. Dezember 2019, 12:45 Uhr Thorsten Franzisi

Ein großer Teil der 5878 Zuschauer im Curt Frenzel Stadion, trat enttäuscht den Heimweg an, denn die Augsburger Panther verloren nach einer 3:0 Führung am Ende noch mit 3:4 nach Verlängerung gegen den ERC Ingolstadt.

Die Begegnung war zweigeteilt, in den ersten 30 Minuten war der AEV die klar dominierende Mannschaft, gab das Spiel aber aus unerklärlichen Gründen noch aus der Hand und musste sich mit 1 Punkt begnügen.

Auch Trainer Tray Tuomie sprach nach der Partie von einer bitteren und sehr schmerzhaften Niederlage. Dazu kommen noch die Probleme um Mitch Callahan, von denen sich aber die Mannschaft zumindest zu Beginn nicht beindrucken ließ. Ohne den erkrankten Henry Haase und die überzähligen Lambacher und Callahan, dafür wieder mit Marco Sternheimer und Jaroslav Hafenrichter wollten die Augsburger Panther endlich die ersten Punkte im dritten Derby gegen den bayerischen Rivalen Ingolstadt holen. Im Tor stand der wiedergenesene Olivier Roy für Markus Keller.

Im 1. Drittel überzeugende Augsburger mit der verdienten Führung
Nach der ersten Torchance für Ingolstadt durch Brett Olson, übernahmen die Panther die Initiative und erarbeiteten sich durch Sternheimer, LeBlanc und Hafenrichter ihre ersten Möglichkeiten, die aber Ingolstadts Torwart Timo Pielmeier alle noch entschärfen konnte. Kurzfristig wurde der Sturmlauf der Augsburger durch eine Strafzeit gestoppt, doch in diesem Unterzahl drohte dem AEV nur wenig Gefahr. Auch im ersten Powerplay für die Panther war der Schlagschuss von Simon Sezemsky die einzige gefährliche Situation vor dem Tor der Gäste. Es dauerte bis zur 18. Spielminute, ehe die Augsburger endlich zum ersten Mal jubeln konnten.

T.J. Trevelyan vollendete einen Pass von Brady Lamb zum 1:0. Die Augsburger setzten sofort nach und nur 73 Sekunden später klingelte es wieder im Ingolstädter Tor. Kapitän Steffen Tölzer passte zu Adam Payerl und der Torjäger der Panther fälschte zum 2:0 für den AEV in das Tor des ERC Ingolstadt ab. Mit diesem Doppelschlag gingen die Augsburger verdient in die erste Drittelpause.

Panther erhöhen und verlieren anschließend komplett die Spielkontrolle
Auch zu Beginn des 2. Abschnitts waren die Panther die aktivere und schnellere Mannschaft und konnten die Führung in der 24. Spielminute sogar noch ausbauen. Im zweiten Überzahlspiel am heutigen Abend schlenzte Daniel Schmölz das Spielgerät in den linken oberen Winkel zum 3:0 für die Augsburger. Alles sprach zu diesem Zeitpunkt für einen Sieg und 3 Punkte für den AEV. Doch Ingolstadt gab nicht auf und kämpfte sich in diese Begegnung zurück. Die Panther waren nur noch mit Defensivaufgaben beschäftigt.

Dies ging auch lange Zeit gut, selbst ein Unterzahlspiel wurde noch ohne Gegentor überstanden. Der Druck der Gäste wurde aber immer stärker und den Augsburger gelang kaum ein Entlastungsangriff. In der 38. Spielminute war es dann aber passiert. Der Schanzer Verteidiger Fabio Wagner zog kurz hinter der blauen Linie ab und der Puck landete zum 1:3 Anschlusstreffer im Augsburger Tor. Kurz vor Drittelende parierte dann noch AEV Goalie Olivier Roy gegen Dustin Friesen glänzend und die Augsburger retteten sich mit der 3:1 Führung in die zweite Drittelpause.

Ingolstadt mit spätem Ausgleich
Das Momentum in diesem Spiel war zu Beginn des letzten Abschnitts zwar auf Seiten der Ingolstädter, aber die Panther hatten ab der 43. Spielminute die Chance, in Überzahl das Spiel endgültig für sich zu entscheiden. Scott Kosmachuk und Adam Payerl scheiterten aber am sicheren Timo Pielmeier im Tor der Ingolstädter. Nach dem überstandenen Unterzahlspiel witterten die Gäste aber ihre Chance und drängten die Panther in die eigene Zone. In der 46. Spielminute war dann auch noch das Glück auf Seiten der Ingolstädter, als Mauri Edwards einen Schuss zum 2:3 in das Augsburger Tor abfälschen konnte. Das Selbstvertrauen und die Linie war bei den Augsburger jetzt komplett verloren gegangen. Dies machte sich besonders bei über 3 Minuten Powerplay ab der 53. Spielminute bemerkbar.

Keine einzige gefährliche Situation vor dem Tor der Gäste wollte dem AEV gelingen, Ingolstadt hatte sogar mit einem Spieler weniger mehr Scheibenbesitz als die Augsburger und zwangen AEV Verteidiger Simon Sezemsky zu einem Foul mit den folgenden zwei Strafminuten . Die Panther wollten den knappen Vorsprung über die Zeit bringen und dies schien nach dem überstandenen Unterzahlspiel auch zu gelingen. Der Schanzer zogen dann rund 90 Sekunden vor der Schlusssirene ihren letzten Joker, nahmen den Torhüter vom Eis und ersetzten Pielmeier durch einen sechsten Feldspieler, was dann auch spät zum Erfolg führte. 42 Sekunden vor Ende der Begegnung fand der Schuss von Mike Collins den Weg zum 3:3 in das Augsburger Tor und in die Verlängerung. Viel zu passiv und ohne befreiende Offensivaktionen agierten die Augsburger in diesen Schlussminuten und dies ging am heutigen Abend leider schief.

Zusatzpunkt geht an Ingolstadt, trotz Chancen der Augsburger
Die 5-minütige Overtime begannen die Panther mit der Doppelchance zum Sieg. Doch Drew LeBlanc und Sahir Gill scheiterten im Alleingang an ERC Torwart Timo Pielmeier. Diese fehlende Effizienz des AEV rächte sich bei der ersten richtigen Torchance für die Gäste. Mauri Edwards düpierte den Augsburger Abwehrspieler mit einem guten move und vollendete eiskalt zum 4:3 für die eigentlich zur Hälfte der Spielzeit fast schon geschlagenen Gäste aus Oberbayern.
Niedergeschlagen und mit hängendem Kopf verließen die Augsburger Panther das Eis mit einer völlig unnötigen Niederlage und nur einem Punkt. Die Aufholjagd in Richtung Play off Platz 10 wurde dadurch jäh gestoppt und der Leistungseinbruch der Mannschaft in den zweiten 30 Spielminuten bedarf sicher einer intensiven Analyse durch die Mannschaftsverantwortlichen.

Doch schon übermorgen, haben die Panther die nächste Chance zu punkten. Beim deutschen Vizemeister und derzeitigem Tabellenführer Red Bulls München hängen die Trauben zwar sicher sehr hoch, doch mit der Leistung der ersten 30 Spielminuten fährt der AEV sicher nicht chancenlos in die Landeshauptstadt.


Wieder nur 2 Tage später, am Sonntag empfangen die Augsburger im Curt-Frenzel Stadion im letzten Heimspiel vor Weihnachten ab 14.00 Uhr die Krefeld Pinguins.


Tore:
1:0 17:51 T.J. Trevelyan
2:0 19:04  Adam Payerl
3:0  23:59 Daniel Schmölz  5:4
3:1 37:49 Fabio Wagner
3:2 45:14 Mauri Edwards
3:3 59:18 Mike Collins  6:5             
3:4 61:52 Mauri Edwards

Strafzeiten:
Augsburg:             6
Ingolstadt:           10

Zuschauer:
5878

Schiedsrichter:
Kopitz/Wilk
Linienrichter:
Klima/Schwenk


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