Augsburger Panther siegen gegen Berlin nach Penaltyschiessen

Montag, 19. April 2021, 14:18 Uhr Thorsten Franzisi

Im letzten Saisonspiel für die Augsburger Panther boten beide Mannschaften ein Torfestival, indem der AEV am Ende mit 6:5 nach Penaltyschiessen die Oberhand behielt.

Zweimal waren die Augsburger in der regulären Spielzeit mit 3 Toren in Führung, was letztendlich aber zu keinem Sieg in regulären Spielzeit reichte.

Panther legen motiviert im 1. Drittel los

Gegen den Tabellenführer der DEL Gruppe Nord bestimmten die Augsburger Panther von der 1. Spielminute an die Begegnung und kamen bereits in der 1. Spielminute zu zwei gefährlichen Schüssen durch von Lamb und LeBlanc. Die ersatzgeschwächten Hauptstädter wären aber fast in der 4. Spielminute in einer 3:1 Situation in Führung gegangen, im Gegenzug gelang den Panthern aber die 1:0 Führung durch Drew Leblanc auf Pass von Danny Kristo. 

 

Der AEV blieb am Drücker und David Stieler erhöhte in der 10. Spielminute im ersten Überzahlspiel auf 2:0 per Nachschuss. Berlin kam nun ein wenig besser in das Spiel, doch Markus Keller im Augsburger Tor verhinderte bei Schüssen von Ramage und Despres einen Gegentreffer. Die Panther konterten eiskalt und effizient .Danny Kristo erhöhte in der 16. Spielminute auf 3:0 für die Augsburger. Nur knapp verpassten die Panther das 4:0 in der 18. Spielminute als Spencer Abbott einen Pass zu scharf zur Mitte gab und LeBlanc die Scheibe nicht unter Kontrolle brachte. Aber ein 3:0 gegen den Leader der Gruppe Nord nach dem 1. Drittel war ein super Zwischenergebnis für die Augsburger. 

 

Eisbären in Drittel 2 mit Tempo und Toren

David Stieler hatte zwar kurz nach Beginn des 2. Abschnitts noch eine gute Chance, doch dann begannen die Gäste aus der Hauptstadt Tempo und Körpereinsatz zu erhöhen. So einfach wie im 1. Drittel wollten die Gäste das letzte Hauptrundenspiel dann doch nicht an den AEV abgeben. Der Coach der Eisbären Serge Aubin hatte wohl seinen Spielern in der Drittelpause mitgeteilt, dass die Covid 19 Vorschriften auf dem Eis nicht unbedingt soweit gehen sollten, dass immer mehrere Meter Abstand zum Gegenspieler vorhanden sein muss. Die Eisbären gaben Gas und Simon Despres traf mit einem schönen Schuss in den rechten oberen Winkel zum 1:3 Anschlusstreffer in der 23. Spielminute. 

 

Die individuelle Klasse der Gäste blitzte auf einmal auf und Panther Sohn Parker Tuomie erzielte in der 28. Spielminute, zum Leidwesen seines Vaters, den 2:3  Anschlusstreffer durch einen Handgelenkschuss. Erst nachdem die Begegnung nun wieder offen war, konnten sich die Panther etwas vom Druck der Berliner befreien und starteten wieder eigene Offensivaktionen. Holzmann und Rogl scheiterte aber am Berliner Torwart Tobias Ancicka. Das Spiel war nun absolut ausgeglichen und die Gäste hatten in Überzahl die Chance zum Ausgleich. Eisbären Stürmer Boychuk scheiterte aber zweimal an Markus Keller. Die Panther überstanden die Unterzahl ohne Gegentreffer und Adam Payerl hatte im Alleingang die Chance zum 4:2, was leider Berlins Torwart Ancicka zu verhindern wusste.. Im 2. Powerplay kurz vor Drittelende war es Michael Clarke der am Eisbären Goalie scheiterte. So endete der 2. Abschnitt mit einer knappen 3:2 Führung für die Augsburger. 

 

Torfestival im 3. Drittel

Das letzte Drittel begann noch mit Unterzahl für den AEV und der Ex-Augsburger Matt White traf nur den Pfosten des Augsburger Tores. In die Überlegenheit der Berliner konterten die Panther in der 43. Spielminute eiskalt mit dem 4:2 durch Simon Sezemsky und es sollte noch besser kommen. David Stieler erhöhte im Powerplay in der 46. Spielminute auf 5:2 und die Begegnung deutete auf einen sicheren Panther Sieg hin. Berlin spielten eigentlich normal ohne große Hoffnung weiter,  aber die Augsburger wollten den Vorsprung nur noch verwalten und selbst 10% weniger Konzentration reichen eben in der Deutschen Eishockey Liga nicht aus. Der Anschlusstreffer zum 3:5 durch Sebastian Streu in der 52. Spielminute wurde im Augsburger Lager noch relativ gelassen hingenommen, als aber Kristopher Foucault nur 81 Sekunden später das glückliche 4:5 gelang, witterten die Hauptstädter tatsächlich noch die Chance das Spiel zu drehen. 

 

Aus Augsburger Sicht war das 4:5 unglücklich, weil Steffen Tölzer den Abpraller an seinen Schlittschuh bekam und das Spielgerät von dort in das Tor rutschte. Berlin machte jetzt richtig Druck  und nahm 63 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit ihren Torwart zugunsten eines 6. Feldspielers vom Eis und die Panther kamen nicht mehr aus der eigenen Zone. 36 Sekunden vor der Schlusssirene war es dann doch noch passiert, der Ex-Augsburger Matt White traf aus sehr spitzem Winkel und nicht unbedingt unhaltbar zum 5:5 Unentschieden und die Verlängerung bzw. das Penaltyschiessen musste die Entscheidung bringen.

 

Overtime ohne Tore

Zu Beginn der Verlängerung hatten die Panther fast ausschließlich Scheibenbesitz und wollten eine schnelle Entscheidung. Doch ein zu schneller/langsamer Wechsel bescherte den Augsburgern eine bittere Strafzeit in der 63. Spielminute. Jetzt versuchten natürlich die Eisbären im Powerplay den Zusatzpunkt zu ergattern, doch die Panther Abwehr mobilisierte noch einmal alle vorhandenen Kräfte und überstand diese schwierige Situation ohne den entscheidenden Gegentreffer zu kassieren. Nach 5 Minuten Verlängerung stand es weiter 5:5 und das Penaltyschiessen musste den Sieger ermitteln.

3 Penaltys drei Tore und der Zusatzpunkt geht an die Panther.

 

Augsburgs Spencer Abbott, Brad McClure und David Stieler verwandelten jeweils ihren Penalty sensationell sicher und da die Eisbären nur durch Parker Tuomie trafen, blieb der Zusatzpunkt und Sieg beim AEV. Ein zumindest leicht versöhnlicher Abschluss einer Saison mit einigen Höhen, aber auch vielen Tiefpunkten, besonders in den Heimspielen holten die Panther nicht die notwendige Punktausbeute um in die Play offs einziehen zu können. 

 

Das Überzahlspiel ist ebenfalls zu bemängeln und war während der gesamten Saison einfach indiskutabel. Auch in der Defensive müssen sich die Panther für die nächste Saison unbedingt verstärken, die Gegentreffer waren auch zu viel und die Schwächen nicht zu übersehen.

 

Aber generell, die gesamte Saison war schwierig, zu den vielen Spielen kamen strenge Hygienevorschriften ,  unzählige Tests und Fans durften das Team in schwierigen Situationen auch nicht unterstützen. Gerade Teams wie die Augsburger Panther brauchen aber  die“ Hölle des Südens“ um aus kritischen Phasen noch zum Erfolg zu kommen.

 

In den nächsten Tagen folgt jetzt eine detaillierte Aufarbeitung der Saison, welche Spieler dann nächste Saison für die Panther auflaufen, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen. Ob das von den Fans viel kritisierte Trainerteam um Tray Tuomie und Jamie Bartman weiter an der Bande des AEV stehen dürfen, ist eher nicht zu erwarten.

 

Nächstes Jahr geht es auch um den Klassenerhalt und es ist nur zu wünschen, dass wir dann wieder von einer tollen Stimmung im ausverkauften Curt Frenzel Stadion berichten dürfen. 

 

Panther: Keller, Lamb, Tölzer, Valentine, Bergman, Rogl, Haase, Sezemsky- McClure, Stieler, Hafenrichter, Abbott, LeBlanc, Kristo, Payerl, Clarke, Holzmann, Sternheimer, Miller, Eisenmenger

 

Tore:

1:0 05:32 Drew LeBlanc

2:0 09:21 David Stieler                   5:4

3:0 15:10 Danny Kristo

3:1 22:32 Simon Despres               5:4

3:2 27:26 Parker Tuomie

4:2 42:28 Simon Sezemsky

5:2 45:34 David Stieler                    5:4

5:3 51:48 Sebastian Streu

5:4 53:11 Kristopher Foucault

5:5 59:24 Matt White                      6:5

6:5 65:00 Brad McClure              Penalty

 

Strafzeiten:

Augsburg:   8

Berlin           6

 

Schiedsrichter:

Hinterdobler/Hoppe

Linienrichter:

Römer/Schwenk


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