Augsburger Panther Kolumne: Kämpfen bis zum Ende!

Freitag, 30. Dezember 2022, 12:11 Uhr Thorsten Franzisi

Die Flip-Pass-Kolumne über die Augsburger Panther und der aktuellen Situation

Der Eishockeyfan hat derzeit wenig zu lachen. Das schottische Experiment wurde notgedrungen beendet, zu Weihnachten gab es einen neuen Trainer, aber vorerst noch keinen Sieg. Werden wir in die Erfolgsspur zurückfinden? Das sollte doch möglich sein!

Das Momentum
Es ist vertrackt, aber jeder kennt es: das Gesetz der Serie. Oder: der Lauf. Das Momentum. Die Eigendynamik. Das „Wer hat, dem wir gegeben“, das „Ein Unglück kommt selten allein“. Ist eine Richtung erst einmal eingeschlagen, bleibt man in diesem Fahrwasser. Es ist schwer, einen Richtungswechsel einzuleiten. Wer in der Erfolgsspur ist, wächst über sich hinaus und wird immer noch besser. Wer im Abwärtstrend ist, verliert immer mehr Selbstvertrauen und das Misslingen nimmt überhand. Als sei ein Verstärker eingebaut, potenziert sich der Trend. Wer schon am Boden liegt, auf den wird erst recht eingedroschen – und wer schon oben ist, wird in den Himmel gehoben.


Die Erfahrung lehrt aber auch, dass es nicht dabei bleibt. Das Leben verläuft nie linear wie ein gerader Strich, sondern es ist ein Auf und Ab. Der eine überschreitet den Zenit, der andere verlässt die Talsohle, das Blatt wendet sich.

Gegensteuern
Die Frage ist, wie schafft man die Wende? Wir greifen zu unorthodoxen Mitteln und wagen einen Blick in das „Exerzitienbuch“ (Exerzitien: = Übung, Training).
„Zur Zeit der Trostlosigkeit soll man fest und beständig in den Vorsätzen und der Entscheidung stehen, in denen man vor dieser Trostlosigkeit stand.“ Wenn also der Vorsatz war, den Klassenerhalt zu schaffen, sollte man in der Phase des Durchhängens an dem Vorsatz festhalten.

„Es ist sehr von Nutzen, uns selber entschieden gegen diese Trostlosigkeit hin zu ändern, so etwa, dass wir uns mehr der Betrachtung hingeben, uns viel prüfen und in angemessener Weise freigebiger Buße tun.“ Übersetzung: Nicht die Tristesse pflegen, nicht sich dem Gedanken an Liga 2 ergeben! Kritisches Hinterfragen und in angemessener Weise gewissenhaft das Training (äh, Buße?) abstimmen, sollte doch helfen – gegen Trostlosigkeit wie gegen Torlosigkeit.

„Der Feind ist schwach, will aber gerne stark erscheinen. Wenn man angesichts dessen den Mut verliert und die Flucht ergreift, wird Zorn und Wildheit des Feindes übergroß. Hingegen sinkt der Feind zusammen, wenn der Mensch ihm die Stirn bietet und geradewegs das Gegenteil tut.“ Übersetzung: Die Kräfte, die uns niederziehen – die Gegner –, sind nicht übermächtig, auch wenn sie uns so vorkommen. Und unsere eigenen Kräfte sind keineswegs zu gering, auch wenn sie uns so vorkommen. Wir sollen gegensteuern und uns nicht kleiner machen, als wir sind!

Daraus folgt:
Nehmen wir tapfer unsere Kräfte zusammen und bieten die Stirn! Die Wende ist möglich.

                            Meint Flip-Pass


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