AUGSBURG OWLS beim European Quidditch Cup

Donnerstag, 18. April 2019, 12:10 Uhr 

AUGSBURG OWLS rücken beim European Quidditch Cup in Warschau bis ins Halbfinale vor

Beim der diesjährig erstmalig ausgetragenen Division 2 des European Quidditch Cups (EQC D2) traten am vergangenen Wochenende 16 Quidditch-Teams aus 12 verschiedenen Nationen gegeneinander an. Die Augsburg Owls hatten sich im Herbst beim Qualifikationsturnier in Karlsruhe als eines von 4 deutschen Teams für den EQC D2 und damit für ihr erstes internationales Turnier qualifiziert. In der Division 1, die demnächst ausgespielt wird, ist Deutschland ebenfalls mit 4 Teams vertreten.

Am Samstag starteten die Augsburger mit einem Spiel gegen die Bielefelder Basilisken ins Turnier. Während den Basilisken nach starken Platzierungen in den nationalen Wettbewerben eine Favoritenrolle zukam, gelang es den Owls im Spielverlauf weitestgehend mitzuhalten.

Als der Schnatz aufs Feld kam drohten die Bielefelder allerdings davon zu ziehen. Beim Spielstand von 100:70 gelang dann der Doppelschlag: Während die Beater beider Teams mit dem geschehen um den Schnatz beschäftigt waren erzielte der Augsburger Chaser Wolf mit einem Sololauf über das komplette Spielfeld den Anschlusstreffer zum 100:80. Nur Sekunden darauf griff Sucher Horejsi erfolgreich nach dem Schnatz und besiegelte den ersten Sieg der Owls mit 110*:110.

Im zweiten Gruppenspiel ging es gegen die Hafnia Harpies aus Dänemark, die ihrerseits ihr Auftaktspiel gewonnen hatten. In dem live ins Internet übertragenen Spiel konnten die Augsburger früh einen komfortablen Vorsprung herausspielen und durch einen erneuten Schatzfang von Horejsi ihre Bilanz bei einem Endstand von 180*:50 auf 2-0 bringen.

Im dritten Spiel der Gruppenphase ging es um den Einzug ins Achtelfinale gegen den Southampton Quidditch Club aus dem Vereinigten Königreich. Gegen das von Coach Renner im Rahmen seiner Turniervorbereitung als Mitfavorit eingestufte Team - es war eine Woche zuvor beim British Quidditch Cup Vierter geworden - entwickelte sich ein ausgeglichenes Match auf hohem Niveau. Während sich die Teams im Spiel um den Quaffle weitgehend neutralisierten, brachte der Schnatz erneut die Entscheidung zugunsten der Augsburger. Endstand 140*:90.



Im Achtelfinale trafen die Augsburg Owls dann hoch favorisiert auf die Basel Basilisks aus der Schweiz, die in ihrer Vorrundengruppe den letzten Platz belegt hatten. Unter dem ungewohnten Erwartungsdruck verkrampfte sich das Augsburger Spiel zunehmend.

Das Schweizer Team (- von dem unablässigen Kuhglockengeläut ihrer mitgereisten Fans aufgepeitscht-) konnte die ungestüm hohe Verteidigung der Owls ein ums andere Mal umspielen und in Punkte verwandeln. Nach einer eigenen Auszeit konnten die Owls dann das Spiel stabilisieren, ohne jedoch einen größeren Vorsprung zu erzielen. Das Ende der Nervenschlacht brachte dann erneut der Augsburger Sucher Horejsi mit seinem vierten Schnatzfang an diesem Tag. Damit war das gesetzte Turnierziel der Owls – in die Runde der besten Acht einzuziehen –am Ende des ersten Tages bereits erreicht.

Mit viel Selbstvertrauen traten die Owls am Sonntag im Viertelfinale gegen das einzige polnische Team im Wettbewerb, die Wrocław Wanderes aus Breslau, an. Wie erwartet spielten die Wanderes das ultradefensive Baylor-System, bei dem jeder der drei Hoops zugestellt wird, um gegen Weitschüsse abzusichern.

Coach Renner, der im Abschlusstraining speziell Angriffe gegen dieses in Deutschland weniger gebräuchliche System hatte trainieren lassen stellte das Team auf ein zähes Match ein. Die Geduldsprobe gelang, sodass Augsburg mit einem 110*:30 ins Halbfinale einzog.

Dort trafen die Owls auf einen aus den nationalen Wettbewerben bestens bekannten Gegner, das Team Looping Lux aus Leipzig. Im Unterschied zu den verlorenen Partien bei der deutschen Meisterschaft in Frankfurt und dem eingangs erwähnten Turnier in Karlsruhe erwischten die Augsburger diesmal den besseren Start und gingen zu Beginn mit zwei Toren in Führung.

Es entwickelte sich ein offenes Spiel. Als der Schnatz aufs Feld kam waren beide Teams fast gleichauf, doch der routinierte Sucher der Leipziger konnte den Schnatz für sich beanspruchen und holte damit den Finaleinzug für die Luxe. Endstand 90*:40.



In ihrem letzten Spiel des Turniers spielten die Augsburger das kleine Finale gegen die Vienna Vanguards aus Wien. Es war vor allem für Renner, der als Beater für Augsburg auf dem Platz stand, ein besonderes Wiedersehen mit seinem alten Team. Das Spiel um Platz 3 wurde von den Zuschauern auf der Tribüne und vor den Bildschirmen zu Hause mit Spannung verfolgt und entwickelte sich zu einem Krimi, der bis in die zweite Verlängerung ging.

Die Vanguards konnten in der regulären Spielzeit einen Vorsprung aufbauen, sodass Augsburg den Schnatz zwischenzeitlich verteidigen musste, um aufzuholen. Durch einen weiteren Fang von Horejsi gelang schließlich der Ausgleich, der zur ersten Verlängerung führte. Das Quafflespiel war zu ausgeglichen, um innerhalb der 5-minütigen Verlängerung eine Entscheidung herbeizuführen, sodass das Spiel in eine zweite Verlängerung mit Golden Goal ging.

Den erfahrenen und nervenstarken Wienern gelang beim Wiederanpfiff direkt die Balleroberung, welche sie nach einem koordinierten Angriff mit einem spektakulären Treffer zum Endstand von 190°°°:180*°° verwerteten.

Die Enttäuschung über die verpasste Medaille wich bei den Augsburgern rasch dem Stolz über den erreichten vierten Platz. Mit den Turniersiegern Berlin Bluecaps, dem Looping Lux auf Rang zwei und den Bielefelder Basilisken auf dem fünften Rang haben alle deutschen Starter hervorragende Platzierungen erreicht und damit wertvolle Punkte für die Vergabe der Startplätze im nächsten Jahr geholt.

Kapitän Wiglef Rehm dazu: "Wir sind unglaublich stolz auf uns. Wir haben seit der Qualifikation verstärkt an unserem Zusammenspiel gearbeitet, um unsere Leistung bei der Qualifikation auch international zu untermauern. Ich hoffe dieses Ergebnis ist ein Ansporn für die vier deutschen Teams in der Division 1, es uns gleich zu tun." Die Division 1 wird am 11. und 12.05. in Harelbeke, Belgien ausgetragen.

fotocredits: Thomas Tiganus


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