Augsburg – Mönchengladbach

Sonntag, 11. Dezember 2011, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Es ist das letzte Heimspiel in diesem Jahr. Bei ausverkauftem Haus ist die Stimmung schon vor dem Anpfiff überragend, auch Dank des ausverkauften Gästefanblocks. Die Gladbacher machen nicht nur durch das Abbrennen von Pyrotechnik auf sich aufmerksam, sondern schon im Vorfeld der Partie durch überraschende Sympathiebekundungen. „Ihr habt ein geiles Team und habt es verdient in der ersten Liga zu bleiben.“ Das ist der Tenor bei Gesprächen mit Fans des VFL auf dem Weg ins Stadion, und es klingt nicht wie ein Lippenbekenntnis. Die Leistungen unserer Jungs in den bisherigen Spielen haben offenbar Eindruck gemacht.

Ein gutes Omen für die Begegnung? Am Anfang scheint es die erwartet schwere Aufgabe zu werden. Die Borussia zeigt sofort, warum sie in dieser Saison ganz oben in der Tabelle steht und legt ein atemberaubendes Tempo vor. Schon nach einer Minute der erste Torschuss, zum Glück weit über den Kasten. Wer in der Folge ein Spiel auf ein Tor erwartet, sieht sich allerdings getäuscht, denn der FCA hält nicht nur dagegen, sondern bekommt das Spiel nach etwa einer viertel Stunde zunehmend in den Griff. Die erste Chance hat Tobi Werner, der Schuss geht aber auch deutlich drüber. In der Folgezeit geht es auf und ab mit mehr oder weniger guten Chancen auf beiden Seiten. Ein guter Kick, der sogar noch besser wäre, wenn der Schiri vernünftig pfeifen würde. Eine ganze Reihe mehr als zweifelhafter Entscheidungen gegen den FCA sorgen für unnötige Hektik. Dazu laufen unsere Jungs gefühlte 100 mal ins Abseits, aber je weiter die Zeit fortschreitet, desto dominanter wird Augsburg – und dazu steht die Abwehr. Das Herz bleibt den FCA-Fans beinahe kollektiv stehen, als Tobi Werner bei einem Rückpass eines Gladbachers zu Ter Stegen nachsetzt. Dem springt der Ball gegen den Fuß und liegt einen Augenblick lang frei vor dem leeren Tor. Werner muss eigentlich nur noch einschieben, rutscht aber unglücklich aus und kann die riesen Chance nicht nutzen. Macht nichts! Weiter so! Die Stimmung ist weiterhin gigantisch und Augsburg steht hinter seinem Team. Lediglich die Schiedsrichter werden mit einem Pfeifkonzert in die Halbzeitpause verabschiedet. Nach dem Seitenwechsel knüpft der FCA nahtlos an die gute erste Hälfte an und setzt die Fohlenabwehr unter Druck. Mit Erfolg. Ein Freistoß in der 51. Minute bringt die Erlösung. Diesmal wird die Chance nicht – wie schon so oft – leichtfertig vergeben. Callsen Bracker schießt mit Wucht, Bobadia fälscht den Ball ab und Tooooor! So einfach kann Fußball sein und so schön! Auch in der Folge bleibt Augsburg die Spielbestimmende Mannschaft und lässt kaum noch Gladbacher Chancen zu. Zwar werden wieder eigene Torgelegenheiten leichtfertig vergeben, aber am Ende steht ein ungefährdeter und hoch verdienter Sieg des FCA.

Auch wenn alle Spieler an diesem Tag alles gegeben hatten und jeder einzelne zu einer grandiosen Mannschaftsleistung beigetragen hat, sollte man zwei Spieler besonders hervorheben, die zuletzt arg in der Kritik standen. Zum einen Lorenzo Davids, der im Mittelfeld geschickt das Aufbauspiel der Gladbacher zunichte gemacht hat und gelungene Akzente im Angriffsspiel setzte. Auf der anderen Seite Gibril Sankoh, der eine Fehlerfreie Partie absolvierte und zu seiner Souveränität der vergangenen Saison zurückgefunden hat. Weiter so Jungs! Hamburg wartet schon seit ein paar Spielen auf eine Niederlage.



Spielbericht von Bernd Brucker


zurück