AEV Panther punkten fleißig

Montag, 26. September 2011, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

3736 Zuschauer wurden Augenzeugen des ersten „Dreiers“ der Augsburger Panther in der neuen Saison, bei dem die junge Truppe diesmal nicht nur kämpferisch überzeugen konnte, sondern auch spielerisch den hoch eingeschätzten Wolfsburgern überlegen war.

Einbahnstraßeneishockey in Drittel 1
Dies lag aber auch an der äußerst schwachen Leistung der Wolfsburger, die – von sage und schreibe zwei Fans begleitet – im ersten Drittel froh sein mussten, nur mit einem Tor im Rückstand zu liegen. Die ersten Minuten plätscherte das Spiel zwar etwas dahin, dann nahm die Panther Offensive aber Fahrt auf. 5 Minuten waren gespielt, als erst Mario Trabucco verzog und anschließend Kapitän Sean O’Connor nach hervorragender Vorarbeit von Kyle Helms Gästekeeper Daniar Dshunussow nicht überwinden konnte. Anschließend bauten die Augsburger weiter Druck auf, nacheinander scheiterten aber Roloff, Trabucco und Somma, teilweise auch etwas am eigenen Unvermögen. In der 9. Minute war es allerdings so weit. Nach einem Hammer von Daryl Boyle, der wieder ein sehr ordentliches Spiel machte, stand O’Connor genau richtig und schob zum hochverdienten 1:0 ein. Dann hatte Schiedsrichter Piechaczek seinen ersten Auftritt, als er zunächst O’Connor für einen harten, aber fairen Check vom Eis schickte und eine Minute später Laliberte ebenfalls unnötigerweise mit zwei Strafminuten bedachte. In den Überzahlspielen konnten beide Teams nicht sonderlich gefallen, neben mehreren kleineren Chancen für die Panther hatte Brian Roloff nach mehreren Patzern von Schopper in der 19. Minute noch das zweite Tor auf dem Schläger, konnte aber Dshunussow nicht überwinden.

 

Spielanalyse von
Robert Ott



Wolfsburg gleicht aus
Etwas überraschend fiel somit der Ausgleich der Wolfsburger. Pechvogel dabei war John Zeiler, der den Puck ins eigene Gehäuse abfälschte. Wer nun dachte, die Wolfsburger würden ihre Linie finden, der sah sich getäuscht. Zwar war das Spiel nicht mehr ganz so einseitig wie im ersten Drittel, viel hatten die Grizzly Adams aber nicht zu bieten. Besonders das Überzahlspiel erwies sich als absolut harmlos, wobei die Augsburger auch einen hervorragenden Job machten. In der 30. Minute durfte Gabe Gauthier dann in die Kühlbox, nachdem ein Wolfsburger mit besten Haltungsnoten abhob. Dies wurde aber zu Recht nicht belohnt, bedanken konnte man sich beim wieder sehr starken Torhüter Weiman, der die einzige Chance durch Milley stark entschärfte. Anschließend hatten die Panther sogar in Unterzahl mehrmals die Chance wieder in Führung zu gehen, aber sowohl Somma, als auch der bärenstarke Justin Fletcher konnten nicht einnetzen.

Hektisches Drittelende
Um die vorhergehende Strafe wieder wett zu machen, entschied sich der schwache Schiedsrichter Piechaczek anschließend auf Wolfsburger Seite Christopher Fischer in die Kühlbox zu schicken (33.), warum konnten nicht einmal die Augsburger sagen. Im folgenden Überzahlspiel kombinierten die Augsburger ansehnlich, ohne dabei jedoch richtig gefährlich zu werden. Als die Wolfsburger aber durch einen Wechselfehler die Panther ein weiteres Male in Überzahl brachten, brannte es lichterloh vor dem Wolfsburger Tor. Aber sowohl Gauthier, als auch Somma scheiterten. Hektisch wurde es nochmals kurz vor Schluss, nachdem der Wolfsburger Laliberte mit einem brutalen Stockschlag versuchte, Sean O’Connor außer Gefecht zu setzen. Im Stadion hatte dies jeder gesehen, außer dem überforderten Schiedsrichter. Als O’Connor anschließend dem Übeltäter zur Wechselbank folgte, um ihm die Meinung zu sagen (und spätestens hier waren sämtliche Augen im Stadion auf den Brennpunkt gerichtet) schlug Tyler Haskins mit dem Schläger von der Bank aus nach O’Connor. Es fällt einem nahezu unmöglich zu dies zu glauben, aber irgendwie schaffte Schiedsrichter Piechaczek es auch hier, das eindeutige Vergehen nicht zu sehen. Dementsprechend ging es mit einem gellenden Pfeifkonzert in die zweite Pause.

Zeiler mit Game-Winner
Im letzten Drittel passierte zunächst nicht viel. Lediglich TJ Trevelyan konnte sich einmal stark über die Seite durchsetzen und zeigt endlich den Zug zum Tor, weswegen ihn die Panther verpflichtet hatten, scheiterte aber knapp am Wolfsburger Keeper. Nach einer Strafe an Bina dann aber der Befreiungsschlag: Während Zeiler zuerst noch aus dem Getümmel scheiterte machte er es in der 49. Minute besser: Von Brian Roloff hervorragend durch einen Querpass in Szene gesetzt schloss er ins leere Tor zum 2:1 Führungstreffer ab. Weitere Chancen der Augsburger folgten, wobei Moore nach einem Gauthier Schuss noch die beste vergab. Bereits 57 Minuten waren gespielt, als sich die Wolfsburger doch noch ein klein wenig aufbäumten. Nach schöner Vorarbeit von Höhenleitner verzog der Ex-Augsburger Beardsmore aber kläglich. Als bei einem Augsburger der Schläger brach und die Wolfsburger gerade in einer Drangphase waren, herrschte nochmals Alarmstufe Rot, aber der eigentlich als Torjäger geholte Trevelyan warf sich beherzt in einen Schuss und kämpfte den Puck aus dem Drittel. In den letzten drei Minuten brachten die Wolfsburger nichts mehr zustande und brachten sich durch eine dumme Strafe noch um jegliche Hoffnung.

Fazit
Die Augsburger gewannen dieses Spiel hochverdient. Aufbauend auf einem sehr starken Torhüter und einer grundsoliden Abwehr konnten die Jungs von Larry Mitchell auch spielerisch eine Steigerung zu den vergangenen Spielen vorweisen. Hauptproblem ist dabei immer noch, dass im Sturm zu selten getroffen wird. Dabei versagen den Panthern genauso oft die Nerven, wie sie einfach auch nur Pech haben. Wiederum bemerkenswert war der Einsatz des kompletten Teams. Eins kann man zu diesem Zeitpunkt schon festhalten. Gegen die diesjährige Augsburger Truppe wird kein Gegner besonders gerne spielen, zu unbequem und physisch spielen die Mannen von Larry Mitchell. Die Wolfsburger ließen sich von den Panthern schnell den Schneid abkaufen und dass sie bis zum Schluss noch auf Zähler hoffen konnten, hatten sie lediglich der Augsburger Chancenauswertung zu verdanken.


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