Masse und Klasse beim 56. LEW-Silvesterlauf

Montag, 01. Januar 2024, 11:18 Uhr Wilfried Matzke

Gersthofen feiert seinen Jahresabschluss-Klassiker mit 1.544 Athletinnen und Athleten im Alter von drei bis 85 Jahren.

Tradition, Termin und Flair machten auch den 56. Gersthofer LEW-Silvesterlauf zu einem ganz besonderen Event. Neben dem Hauptlauf über knapp zehn Kilometer gab es ein Schülerrennen über 2.200 Meter, zwei Flitzi-Läufe für die jüngsten Athleten sowie einen Wettbewerb ohne Zeitnahme für Wanderer oder Walker. Die Veranstaltung war ein würdiges Finale der achtteiligen LEW-Lauftour 2023.

Die beiden Tagessieger beim 56. Gersthofer LEW-Silvesterlauf vor den Toren von Augsburg heißen Katharina Engelhardt und Tobias Gröbl. Engelhardt von der TG Viktoria Augsburg war mit 35:30 Minuten die schnellste Frau auf den 9,7 Kilometern. Die 31-jährige Mittelschullehrerin hatte einen souveränen Vorsprung von rund 600 Metern auf ihre zweitplatzierte Vereinskollegin Carolin Bayer. „Als Laufanfängerin beim Silvesterlauf vor zehn Jahren brauchte ich 15 Minuten länger“, erzählt Katharina Engelhardt, die derzeit beste schwäbische Langstreckenläuferin. Die erst 17 Jahre alte Nele Fackelmann vom Survival-Running-Team des TSV Inningen überraschte als drittschnellste Frau und beste Jugendliche. Somit standen drei Augsburgerinnen auf dem Frauen-Siegerpodest.

Tobias Gröbl triumphiert zum achten Mal

Schnellster Mann des Tages war zum achten Mal Tobias Gröbl. Der 40-jährige Monheimer im Trikot der LG Zusam erreichte diesmal nach 30:29 Minuten das Ziel in der Gersthofer Abenstein-Arena. Rund 100 Meter dahinter überzeugte als Zweiter der Viktoria-Triathlet Lukas Stahl. Der Weltmeister in der Altersklasse 18-24 ist bei den Ironman-Rennen für seine Stärke beim abschließenden Marathonlauf bekannt. In der kommenden Saison wird der 24-jährige Horgauer als Profi-Triathlet antreten. Der Silvesterlauf-Vorjahressieger Brian Weisheit aus Stadtbergen musste sich mit dem dritten Platz zufriedengeben. Dieser Top-Hindernisläufer im Dienste des mittelfränkischen LSC Höchstadt-Aisch ist nach seiner Knieverletzung noch nicht in Form. Die Damen der TG Viktoria dominierten in gewohnter Weise die Mannschaftswertung, diesmal mit Katharina Engelhardt (1.), Carolin Bayer (2.) und Lea Baumgartner (9.). Auch die Viktoria-Herren mit Lukas Stahl (2.), Jan Amrhein (5.) und Lukas Steiner (6.) gewannen. Sie konnten diesmal die LG Zusam auf den zweiten Mannschaftsrang verweisen. „Das dürfte für die TG Viktoria der wohl erfolgreichste Gersthofer Silvesterlauf gewesen sein“, resümiert Adam Pilawa, der Viktoria-Cheftrainer.

Im Jahr 2023 täglich 50 Kilometer absolviert

Gefeiert wurde auch der 43-jährige Schreinermeister Viktor Reger. Der Extremsportler war von seinem Heimatort Oberbernbach bei Aichach nach Gersthofen gelaufen, um auf den dortigen 9,7 Kilometern eine unglaubliche Serie zu beenden. Reger hatte im Jahr 2023 täglich 50 Kilometer im Laufschritt absolviert. Er hofft nun mit seinen insgesamt 18.250 Kilometern auf einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde. Der Silvesterlauf-Klassiker von Gersthofen war im Jahr 1967 der erste Volkslauf in Deutschland zum Jahresende. Bei seiner Premiere erhielt Hans Munzinger aus Burgau eine Siegprämie von drei Mark. Die schnellste Frau ging damals leer aus. Unter den 846 Premiere-Teilnehmern wurden drei erlegte Feldhasen, 25 Pfund Mehl sowie eine Tankfüllung Benzin verlost. Mittlerweile verdienen sich die beiden Tagessieger jeweils 250 Euro. Die 1.544 Teilnehmenden und die flotten Siegerzeiten garantieren dem Event vor den Toren von Augsburg auch 2023 einen Spitzenrang unter den rund 240 deutschen Silvesterläufen. Die Stadt Gersthofen als Gastgeber, der TSV Gersthofen als Veranstalter und die Lechwerke (LEW) als langjähriger Hauptsponsor können sehr zufrieden sein.

Text: Wilfried Matzke / WM


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