Panther kommen gut aus der Pause

Verfasst am Samstag, 17. November 2012 von Thorsten Franzisi

Die Augsburger Panther haben die Pause offensichtlich gut genutzt. Mit dem wiedergenesenen Michi Bakos bezwangen die Mannen um Coach Larry Mitchell die Düsseldorfer EG vor 3361 Zuschauern mit 5:1, was aber auch der denkbar schwachen Vorstellung der Düsseldorfer zugeschrieben werden kann. So wäre auch ein höherer Sieg im Bereich des Machbaren gewesen.

Düsseldorf geht in Führung
Dabei sah es zuerst gar nicht so gut aus. Nach einer Strafe für Brian Roloff brachte Justin Bostrom per Querpass die Hartgummischeibe vors Tor, wo der starke Travis Turnbull per Tipp In zwar nur den Pfosten anvisierte, der daraus folgende Abpraller fand den Weg auf die Kelle von Carl Ridderwall, der keine Probleme hat zum 1:0 für die Düsseldorfer einzuschießen, da waren gerade einmal 53 Sekunden gespielt. Wer nun aber dachte, die Augsburger, nach fünf Niederlagen in Folge, würden den Kopf in den Sand stecken, sah sich getäuscht. Erstes Ausrufezeichen setzte John Zeiler, der mit einem krachenden Hit gegen Alexander Henry Fans und Mannschaft aufweckte. Und so dauerte es nur bis zur vierten Spielminute, bis die Panther zum Ausgleich kamen: J.D. Forrest hatte abgezogen und der ansonsten starke Bobby Goepfert im DEG Gehäuse ließ den Puck nach vorne springen, Steffen Tölzer sagte Danke und drosch den Puck aus der Luft zum 1:1 ins Gehäuse.

Robert Ott

Spielanalyse von
Robert Ott

Und die Panther machten weiter Dampf und spielten aggressiv auf den Körper des Gegners. So auch Peter Flache, der dadurch beim Forecheck den Puck erkämpfte und von hinter dem Tor Mario Trabucco bediente, der aus bester Position freistehend an Goepfert scheiterte. Das aggressive Forechecking schmeckte den Düsseldorfern merklich überhaupt nicht, aber die Augsburger verpassten es in Form von Daryl Boyle und Sergio Somma sich für den Einsatz zu belohnen, beides Male war wieder Goepfert Endstation. Lebenszeichen von der DEG gab es nur eines, als Ridderwall, der mit Turnbull zusammen bester DEG Spieler war, in Unterzahl bei einem Konter per Rückhand Ehelechner prüfte. Auf der Gegenseite war es wieder die Reihe um Flache, Zeiler und Trabucco, die durch ihren aggressiven Spielstil immer wieder für Gefahr sorgte. Sogar die vierte Reihe um Bassen, Helms und Schnitzer konnte sich ein ums andere Mal im DEG Drittel festsetzen, lediglich Goepfert stand dem verdienten Führungstreffer im Weg. Im Gegensatz zu den vorangegangen Spielen ließen die Augsburger endlich wieder ihre kämpferischen und körperlichen Tugenden aufblitzen und sich auch nicht vom Power-Break durcheinander bringen.

Weiterhin Augsburg gegen Goepfert
Und endlich belohnten sie sich auch: In numerischer Überlegenheit schoss Daryl Boyle mit einem Hammer zum hochverdienten 2:1 ein (13.). Weitere Chancen machte Goepfert zu Nichte, die Beste davon hatte Roloff, der im Nachschuss aber im DEG Keeper seinen Meister fand. Erst in der 17. Spielminute konnten die Düsseldorfer sich etwas vom Dauerdruck der Augsburger befreien und prompt musste ein Augsburger auf die Strafbank. In Überzahl brachte die DEG aber fortwährend den kompletten Abend nichts zustande, was aber auch der hervorragenden Arbeit von Peter Flache, John Zeiler und vor allem auch Chad Bassen geschuldet war. Doch gerade als die Augsburger komplett waren, hätte Turnbull noch etwas überraschend für den Ausgleich sorgen können, scheiterte aber an Ehelechner. Das zweite Drittel startete mit einer Chance für die DEG, der ansonsten blass bleibende Daniel Kreutzer scheiterte aber nach einem schönen Move an Patrick Ehelechner. Nun hatten die Schiedsrichter ihren großen Auftritt: Ohne ersichtlichen Grund warfen sie ihre Linie nun komplett über den Haufen und ahndeten von nun jede Kleinigkeit, was dem Spielfluss „überraschenderweise“ nicht gut tat. Durch die ständigen Überzahlspiele entstanden allerdings einige Torchancen. Auf Augsburger Seite scheiterte der starke Trevelyan zweimal per Direktschuss, einmal war Goepfert auf der Höhe, ein anderes Mal rettete ihn der Pfosten. Wenn die Düsseldorfer gefährlich wurden, dann durch Turnbull oder Ridderwall, doch Patrick Ehelechner war gut aufgelegt und hielt seinen Kasten im zweiten Drittel sauber. Auf der Gegenseite hatte Goepfert auch mal das Glück des Tüchtigen, als er einen Schuss von Draxinger mit dem Ende des Stockes entschärfen konnte.

Panther bauen Führung aus
Die Augsburger spielten gut in Überzahl und kamen immer wieder zu Chancen, aber entweder war Goepfert im Weg, oder er fehlte im Abschluss um Millimeter die Präzision, als ein von Roloff abgefälschter Somma Schuss knapp am Tor vorbeitrudelte oder Trevelyan mehrmals nur knapp diverse Schüsse nicht in die richtige Richtung abfälschen konnte. Auch in Unterzahl kamen die Panther zu Chancen, doch bei einem 2 auf 1 verneinte Goepfert Bassen den Shorthander. Wenig später folgte der nächste Auftritt der vier Gestreiften, als die Düsseldorfer über 20 Sekunden lang mit sechs Feldspielern samt Torhüter auf dem Eis agierten, dies aber offensichtlich keinen der Offiziellen störte, anschließend kamen die Düsseldorfer sogar zu eine Großchancen, doch Alex Henry scheiterte völlig freistehend aus kurzer Distanz im Nachschuss am hervorragend reagierenden Ehelechner. In einem der vielen Überzahlspiele klingelte es dann aber hinter Goepfert, diesmal hatte Trevelyan seinen Schläger bei einem Schlagschuss dazwischen gebracht, Absender war J.D. Forrest, und der Puck schlug hinter dem machtlosen Goepfert zum hochverdienten 3:1 ein (39.). Auf der Gegenseite war es wieder Turnbull, der für Gefahr sorgte, allerdings hatten die Augsburger Glück, da das Schirigespann die Aktion zu früh abpfiff, obwohl der Puck bespielbar war, so dass es mit 3:1 in die Drittelpause ging.Im letzten Drittel sorgten die Panther dann erst einmal für einen angemessenen Spielstand. In Überzahl bediente Roloff mustergültig per Querpass Sergio Somma, der den Puck nur noch zum 4:1 ins Tor abfälschen musste. Anschließend plätscherte das Spiel danach zunächst vor sich hin, die Augsburger verwalteten das Ergebnis relativ ohne Mühe und hatten durch Flache per One-Timer und durch Thang mit einem Rückhandschlenzer sogar noch Chancen, den Vorsprung zu erhöhen.

Düsseldorfer Frustabbau
Die Schiedsrichter hatten unterdessen ihre Linie wieder komplett umgestellt und ließen reihenweise Aktionen, die sie im zweiten Drittel strikt geahndet hatten, wieder laufen. Die Düsseldorfer vergaben ihre zwei Chancen durch überaschenderweise zweimal der ersten Reihe in Person von Ridderwall, so dass keiner mehr an einem Sieg der Augsbuger zweifelte. Anschließend staute sich bei den Düsseldorfern der Frust auf. Nach einem fairen Check von Zeiler konnte sich Kreutzer nicht beherrschen und schlug nach, warum nachdem anschließenden Gerangel beide Spieler gleich bestraft wurden, bleibt wohl auch nur das Geheimnis des überforderten Schiedsrichter-Duos. Höhepunkt des Düsseldorfer Frustabbaus war dann ein Check von Alex Henry gegen J.D. Forrest, der den Augsburger voll mit dem Ellenbogen gegen den Kopf in die Bande rammte, der Augsburger wird mit einem daraus resultierenden Kieferbruch die nächsten Wochen ausfallen. Die verwirrten Schiedsrichter bestraften den üblen Check lächerlicherweise nur mit zwei Minuten und da sie offensichtlich noch dem ganzen Stadion klar machen wollten, dass sie die Situation absolut überfordert hatte, war der offizielle Grund: Kniecheck. Larry Mitchell kommentierte diese Entscheidung mit einem Flaschenwurf, der ebenfalls nicht geahndet wurde und man kann nur hoffen, dass Henry von Seiten der Liga hier noch eine härtere Strafe droht. Die Schiedsrichter weigerten sich auch, den Zustand von Forrest zu begutachten, denn nach einem Foul mit Verletzungsfolge folgt normal eine automatische Spieldauer, obwohl der Check alleine auch ohne Verletzung schon so hätte geahndet werden müssen. Zudem hatte Forrest noch das Glück, dass er sich nur das Kiefer brach, was ja nicht so schnell nachgewiesen werden kann, während in der Liga reihenweise Spieler wegen unabsichtlich hohem Stock zum Duschen geschickt werden, weil der unabsichtlich gefoulte Gegenspieler einen leichten Kratzer im Gesicht hat. Die DEL täte gut daran, über diese Regel nochmals zu diskutieren.

Standesgemäßer 5:1 Sieg
Schlussendlich lief auch noch der mit dem Spieltempo überforderte Thomas Gödtel Amok und kassierte dafür völlig berechtigt nochmals zwei Strafminuten und erwies damit seinem Team einen Bärendienst, da der gut aufgelegte Ryan Thang im daraus resultierenden Überzahlspiel einen Schuss von MacArthur zum 5:1 abfälschte. Wenig später schlug Peter Flache noch ein Gastgeschenk von Bobby Goepfert aus, so dass es beim verdienten 5:1 Sieg der Augsburger blieb. Die gute Nachricht. Die Augsburger spielten wieder so, wie man es von Saisonbeginn gewohnt war und kamen über ihr schnelles, druckvolles und aggressives Spiel zu vielen Chancen und setzten den Düsseldorfern enorm bei. Auch die katastrophale Schiedsrichterleistung konnte die Überlegenheit der Augsburger nicht stoppen. Der große Wehrmutstropfen ist die Verletzung von J.D. Forrest, der so wichtig in der Abwehr der Panther ist.

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