Kanuslalom Weltcup am Eiskanal erfolgreich für Deutschland

Montag, 26. Juni 2017, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Wieder einmal zeigte sich, dass Augsburg eine Kanustadt ist: Der diesjährige Weltcup im Kanuslalom am Eiskanal bot alles, was das Kanu-Herz begehrte: Spannende und actiongeladene Rennen, tolles Wetter, familiäre Atmosphäre und gleich sechs Medaillen in den Weltcup-Rennen für die deutschen Sportler:



Zweimal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze – besser konnte es für Ausrichter Kanu Schwaben Augsburg mit seinem neuen Marketing-Leiter Merlin Holzapfel nicht laufen. Gemeinsam mit Kanu-Legende Karl Heinz Englet kümmerte er sich erstmals um die Organisation. Das bemerkten nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Sportler: So lobte Sideris Tasiadis die aktuelle Entwicklung: „Mein Finallauf war das stimmungsvollste Rennen seitdem ich hier bin. Wir haben es geschafft, dass die Augsburger nicht nur uns Deutsche, sondern auch die anderen Nationen anfeuern. Hier am Eiskanal herrscht ja sowieso immer eine ganz besondere Stimmung.

Für den nächsten Weltcup müssen wir uns aber noch weiter verbessern und mit der Zeit gehen. Wir müssen den Besuchern noch mehr bieten. Wenn viel mehr angeboten wird, kommen auch noch mehr Leute.“ Der gebürtige Augsburger blickte schon weit nach vorne, dabei ist die aktuelle Weltcup-Serie im Canadier-Einer spannender denn je. Nach seinem zweiten Platz hinter dem Slowaken Matej Benus teilt sich Tasiadis mit seinem Kontrahenten nun den Weltcup-Ranglistenplatz 1. „Ich habe das erste Rennen in Prag gewonnen, da wurde er Zweiter. Nun war es andersrum. Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden. Der Weltcup wird bis zum Schluss spannend bleiben“, so Tasiadis.

Glücklich zeigte sich auch Hannes Aigner vom Augsburger Kajak Verein über seinen zweiten Platz im Kajak-Einer. Er musste sich nur dem Tschechen Vit Prindis geschlagen geben, zum Heimtriumph des Augsburgs fehlten nur 0,24 Sekunden. „Ich habe gezeigt, dass ich nicht nur zu Deutschlands Spitze, sondern auch zu den besten der Welt zähle, obwohl ich ja nicht im EM-Kader steh“, so Aigner. Über seinen fünften Platz im Finale lachte auch Alexander Grimm (Kanu Schwaben): „Im Vergleich zum ersten Rennen des Weltcups, bei dem ich nur 15. Wurde, nun eine klare Verbesserung.“ Ein gutes Pflaster war der Eiskanal zudem für das Canadier-Duo Behling/Becker, das ebenso gewann, wie die in Augsburg lebende Richarda Funk. Auch Franz Anton war mit Bronze sehr zufrieden: „Ich hatte einen Fehler und bin dennoch zufrieden, weil ich danach ziemlich ruhig geblieben bin und noch ziemlich viel rausgeholt habe. Ich bin definitiv zufrieden mit Bronze, weit besser, als dass ich schon wieder Vierter geworden wäre.“

Lena Stöcklin komplettierte mit einem dritten Platz den Medaillenregen für Deutschland. Und da auch beim actionlastigen Boater-Cross mit Jasmin Schornberg (Platz 1) und Hannes Aigner (Platz 2) zweite Kanuten mit Augsburg-Bezug auf dem Treppchen landeten, ist klar, dass der Weltcup auch 2018 nach Augsburg kommen wird! Übrigens: Der Eiskanal diente an den vergangenen Tagen auch als Vorbild. Das gesamte Wochenende sah der asiatische Kanu-Präsident ganz genau hin, denn Masanori Shoken Narita will eine an den Eiskanal angelegte Strecke für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio bauen lassen. Da passt es, dass der Japaner selbst schon in Augsburg paddelte und 1972 bei den Olympischen Spielen an den Start ging. Schon damals stellte er fest: Augsburg ist eine Kanustadt. Das gilt damals wie heute!




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