FC Augsburg weiter erstklassig, Markus Weinzierl mit Trickkiste

Verfasst am Samstag, 07. Mai 2016 von Thorsten Franzisi

Sind wir wirklich durch? Kann
nicht doch noch etwas passieren?
Irgendeine komische
Konstellation?“ Halil Altintop
konnte es noch nicht so ganz glauben.
Nach dem 1:1-Remis des FC Augsburg auf Schalke
stand er zunächst noch mit fragenden
Augen in der Mixed-Zone. Nein,
Halil. Alles safe. Der FCA spielt
auch nächstes Jahr in der 1. Liga.

„Ich kann es immer noch nicht
glauben. Nach so einem Spiel. Das
war Wahnsinn, dass nach dem
Warmmachen gleich zwei Spieler
ausfallen. Wir hatten eigentlich etwas
anderes vor. Trotz allem haben
wir das beste daraus gemacht. Es
zeigt, was für ein Wille und was für
ein Glaube in der Mannschaft
steckt“, so der Schalke-Rückkehrer.

In der Tat benötigte das Remis
einen tiefen Griff in die Taktikkiste
von Markus Weinzierl. Weil Ragnar
Klavan (Übelkeit, Weinzierl:
„Wenn man hört, wie er sich auf der
Toilette übergibt, fragt man nicht,
ob er doch auf die Zähne beißen
kann…“) und Markus Feulner (Adduktoren)
kurz vor Spielbeginn ausfielen,
lässt Weinzierl alle drei Innenverteidiger
und Dominik Kohr
als rechten Verteidiger auflaufen.
„Zum Glück haben wir im Training
die Variante mit Vierer- und
mit Fünferkette geübt“, lachte
Weinzierl. Als ob er gewusst hätte,
was ihn auf Schalke erwartet.
Dass dann aber auch noch Ja-
Cheol Koo mit einer Fußverletzung
und Philipp Max mit einem blauen
Auge ausgewechselt werden mussten,
das konnte selbst der Straubinger
nicht ahnen. „Wir können stolz
auf uns sein. Ich habe die ganze Zeit
gedacht, dass wir gegen Hamburg
unser großes Finale haben werden.

Aber wir haben unsere Hausaufgaben
gut gemacht – und endlich auch
einmal die anderen für uns.“
Da Mainz in Stuttgart gewann
und am letzten Spieltag Bremen
und Frankfurt sich die Punkte gegenseitig
wegnehmen, ist der Klassenerhalt
sicher. Daniel Baier, der
mit seinem ersten Saisontor kurz
vor Schluss (es war das 200. Bundesliga-
Tor des FCA) für einen ganz
besonderen Moment sorgte („Die
Jungs müssen mir rund um den
Sechzehner einfach öfter den Ball
geben“), schielte da schon auf mehr.

„Wir wollen uns gegen den HSV
von unseren Fans verabschieden.
Rechnerisch ist ja noch Platz 8 drin.
Ich bin froh, mit diesen Jungs durch
die Bundesliga zu marschieren.“
Erst am Mittwochvormittag will
Markus Weinzierl die Mannschaft
wieder zum Training bitten. Bis
dahin wird sicherlich noch das ein
oder andere Erfolgsbier getrunken.

Das Siegergetränk ließ sich Stefan
Reuter schon kurz nach dem 1:1
schmecken. „Wir sind in schwierigen
Situationen immer zusammengeblieben.
Wir waren selbstkritisch,
aber wurden nie unruhig. Denn nur
geschlossen, können wir aus so einer
Situation raus. Die Partie heute
war das Spiegelbild von dem, was
wir vorleben. Die Mannschaft
steckt Rückschläge weg, gibt nie
auf und bei uns ist jeder gefragt.“
Am meisten natürlich Markus
Weinzierl. Wie geht es mit dem
Fußballlehrer weiter?

Nach Abpfiff
ging er schnurstracks in die Gästekabine.
Er wollte nochmal alles
durchrechnen und sicher gehen,
dass der FCA auch im sechsten Jahr
in Folge erstklassig spielt. Ja, wird
er. Es klingt scheinbar immer noch
wie ein Märchen…

Mit freundlicher Unterstützung der Sonntagspresse.

Fotos by Carmen Dammaschke-Gerstmeyr | Fotoanfragen an ed.cr1719923131amrac1719923131@nemr1719923131ac1719923131

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