FC Augsburg mit starkem Remis gegen die Fohlen

Verfasst am Samstag, 26. August 2017 von Thorsten Franzisi

Der FC Augsburg holt beim ersten Heimspiel ein Remis gegen die Fohlen der Borussia Mönchengladbach. 1978 ging die
Schmach von
Cordoba in
die Fußballgeschichte ein. Ob der
Triumph von Cordova einen historischen
Eintrag verdient, wird die
Zeit zeigen, aber für ein kollektives
Erfolgserlebnis reicht es.
Sergio Cordova war der umjubelte
Held eines historischen Samstag-Nachmittags.

Das 2:2 gegen Lieblingsgegner
Borussia Mönchengladbach – noch
nie verlor der FCA daheim gegen
die Fohlen – war Werbung für
Fußball aus Augsburg.

Da war das
schnellste Tor der Vereinsgeschichte
dank Alfred Finnbogason,
der schon nach 35 Sekunden
traf. Da war der Ärger über einen
nicht-gegebenen Handelfmeter,
der durchaus hätte gepfiffen werden
können, doch weder der
Hauptschiedsrichter noch der TVReferee
waren absolut überzeugt.

Da waren zwei vermeidbare Gladbacher
Gegentore, ein Pfostenschuss,
ein glückliches Händchen
des Trainers und eben ein Sergio
Cordova, der in seinem ersten
FCA-Heimspiel sein erstes Bundesliga-Tor
erzielte – und das in der 90. Minute. Die 29.243 Zuschauer
kamen in der WWK-Arena
voll auf ihre Kosten. „Es war
ein völlig offenes Spiel, das wir in
der zweiten Halbzeit dominiert haben.
Der Ausgleich kurz vor
Schluss war sehr verdient.

Das gibt
Selbstvertrauen für die nächsten
Aufgaben“, befand Alfred Finnbogason.
„In der zweiten Halbzeit hat
man gesehen, zu was wir in der
Lage sind“, gab Raphael Framberger
zu Protokoll und Daniel
Baier sprach von einer „überragenden
Leistung. Gegen Gladbach
haben wir gezeigt, was uns gegen
Hamburg noch fehlte – der Zug
zum Tor.“

Einzig Trainer Manuel Baum
war direkt nach Spielende angefressen.
Vielleicht wegen der zwei
vergebenen Punkte oder weil erneut
der FCA benachteiligt wurde.

Kurz vor dem 1:1-Ausgleich spielte
Jannik Vestergaard im eigenen
Strafraum Hand. Zwar kam der
Schuss aus kurzer Distanz, aber er
vergrößerte dadurch seine Fläche.
Trotzdem entschied Schiedsrichter
Sascha Stegemann auch nach Absprache
mit dem Video-Schiedsrichter
nicht auf den Videobeweis,
sondern ließ die Partie weiter laufen
– mit dem Ergebnis, dass Gladbach den 1:1 schaffte. Baum anschließend
genervt: „Wir müssen
einen Elfer bekommen. Das war
ganz klares Handspiel. Wenn man
schon die Möglichkeit hat, muss
man von außen intervenieren.

Schon beim HSV-Spiel gab es eine
strittige Situation, da funktionierte
aber der Videobeweis nicht. Das
ärgert mich, dass die Chancengleichheit
nicht gegeben war. Ich
bin absolut für den Videobeweis,
aber es gehört noch ein Feinschliff
dazu. Jetzt hat es uns im ersten
Spiel erwischt und im zweiten
auch.“ Rückendeckung erhielt der
Trainer von Manager Stefan Reuter:
„Uns wird gesagt, dass wenn
ein Spieler die Körperfläche im
Strafraum vergrößert, es Elfmeter
ist. Und das war der Fall. Mindestens
der Videoschiedsrichter hätte
eingreifen sollen. Vielleicht muss
es sich auch erst einspielen oder die
Spieler müssen mehr fordern, so
wie Robert Lewandowski am ersten
Spieltag gegen Leverkusen. Da
gab es dann auch Elfmeter, weil
der Video-Assistent zu Rate gezogen
wurde. Warum es keinen
Elfmeter gab, wurde mir nicht begründet.“

Über ein anderes Thema wollten
die Verantwortlichen weitaus lieber erzählen: Sergio Cordova. In
seinem ersten Heimspiel schaffte
der 20-Jährige sein erstes Bundesliga-Tor
– und das 15 Tage nach
seinem Geburtstag. Ein gutes
Händchen zeigten auch die Macher
des vereinsinternen Stadionkuriers,
die den Venezoelaner
auf einer Doppelseite als Poster
vorstellten. Das Sturmtalent, das
die Augsburger Scouting-Abteilung
um Stephan Schwarz schon
länger auf dem Schirm hatte, traf
bei der vergangenen
U20-Weltmeisterschaft
viermal und
wurde dabei Torschützenkönig.

In
dieser Zeit wurden
auch andere Teams
auf den Stürmer aufmerksam,
Augsburg
aber hatte scheinbar
die besseren Kontakte.
Es entbehrt auch nicht e i –
ner gewissen Ironie, dass an dem
Spieltag, an dem mit Neu-Gladbacher
Raul Bobadilla eine FCALegende
verabschiedet wurde, ein
neuer Stürmer aus Südamerika gefeiert
wurde. „Wenn man Südamerikaner
verpflichtet, denkt man
oft, dass man einen Laissez-faire
Spieler holt, aber das ist Sergio überhaupt nicht. Er ist ein zielstrebiger
und lernwilliger Junge, der
auch vor einem Bundesligaspiel
sein Übersetzungsbuch da hat und
lernt. Vom Spielertyp her ist er
aggressiv, technisch gut und
schnell – ein gutes Gesamtpaket.
Es macht Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten.“

Damit sich Cordova in und um
Augsburg richtig wohl fühlt, hat
der Verein ihm mit Matthias Kipke
einen Dolmetscher an die Seite
gestellt. Der Scout,
selbst Halb-Chilene,
begleitete das
Sturmtalent schon
in den beiden Trainingslagern
und
fungierte nach
dem 2:2 in der
Mixed-Zone als
Übersetzer: „Es
war ein super Gefühl,
bei dieser Stimmung im Stadion
reinzukommen und dann
auch gleich zu treffen. Es war mein
erstes Tor, aber ich hoffe, dass
noch viele weitere kommen werden.“

Und angefangen hat diese mögliche
Tor-Serie mit dem 26. August
2017. Vielleicht der Beginn
von etwas Historie. Mit freundlicher Unterstützung der Neuen Sonntagspresse.

Nächste Woche ist Länderspielpause und in 14 Tagen wartet bereits das nächste Heimspiel auf den FC Augsburg. Als Gast kommt dann der 1.FC Köln in die WWK Arena. Gelegenheit dann für Trainer Manuel Baum und sein Team den ersten Saisonsieg einzufahren. Auf die Leistung und den Einsatz von heute lässt sich auf jeden Fall aufbauen.

Fotos by Thomas Hiermayer | Fotoanfragen an ed.re1719923548yamre1719923548ih@ei1719923548fargo1719923548tof1719923548

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