FC Augsburg erkämpft sich ein Remis gegen RB Leipzig

Sonntag, 10. März 2019, 11:10 Uhr Thorsten Franzisi

Vier Punkte für den FC Augsburg aus den letzten beiden Spielen gegen Borussia Dortmund und RB Leipzig. Wer hätte das nach dem desaströsen 1:5 in Freiburg gedacht? Die Nullnummer in der Red Bull-Arena hinterließ bei der Mannschaft von Trainer Manuel Baum nur positive Gesichter: „Sich in jeden Ball reinschmeißen, hat volle Kanone Spaß gemacht. In der Hinrunde sind wir sehr oft in Schönheit gestorben. Jetzt spielen wir, wie eine Mannschaft spielen muss, die gegen den Abstieg kämpft“, war Michael Gregoritsch nach dem 0:0 stolz auf das Geleistete.



Das Unentschieden brachte nicht nur einen wichtigen Zähler mit, sondern steigerte auch die Moral, denn: Gleich zehn verletzte Spieler sowie zwei gesperrte Akteure musste Trainer Baum ersetzen. Zuletzt meldete sich noch Dong-Won Ji wegen muskulärer Probleme ab. Jener Ji, der an den vier letzten FCA-Toren beteiligt war. Auch auf ihn musste der FCA verzichten – und holte dennoch den Punkt: „Dafür muss ich meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Wir haben uns für eine sehr defensive Strategie entschieden, weil wir Leipzig nicht ins Spiel kommen lassen wollten.

Recht viel tiefer als heute konnten wir gar nicht stehen“, äußerte sich der Trainer. Es klang fast nach einer Entschuldigung, aber angesichts der personellen Probleme ist im Zweifel jedes Mittel Recht. Selbst das frühe Zeitspielen ist daher legitim: Schon nach 25 Minuten Fußball mit Einsatz: Vier Physiotherapeuten haben alle Hände voll zu tun Vier Punkte aus den beiden Spielen gegen Borussia Dortmund und RB Leipzig.

Das Unentschieden brachte nicht nur einen wichtigen Zähler mit, sondern steigerte auch die Moral, denn: Gleich zehn verletzte Spieler sowie zwei gesperrte Akteure musste Trainer Baum ersetzen. Zuletzt meldete sich noch Dong-Won Ji wegen muskulärer Probleme ab. Jener Ji, der an den vier letzten FCA-Toren beteiligt war. Auch auf ihn musste der FCA verzichten – und holte dennoch den Punkt: „Dafür muss ich meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Wir haben uns für eine sehr defensive Strategie entschieden, weil wir Leipzig nicht ins Spiel kommen lassen wollten. Recht viel tiefer als heute konnten wir gar nicht stehen“, äußerte sich der Trainer. Es klang fast nach einer Entschuldigung, aber angesichts der personellen Probleme ist im Zweifel jedes Mittel Recht.

Selbst das frühe Zeitspielen ist daher legitim: Schon nach 25 Minuten gab es Pfiffe für Gregor Kobel, der sich nach Meinung der Zuschauer zu lange Zeit ließ, Abwürfe und Abstöße auszuführen. Der Schweizer aber zeigte sich von der Kulisse unbeeindruckt: „Ich erwarte ja nicht, dass die gegnerischen Fans mir zujubeln. Aber ich habe mir nicht absichtlich viel Zeit gelassen. Du musst ja immer schauen wie die Mannschaft steht. Kann ich von hinten rausspielen? Muss ich rausschieben? Ich kann ja keinen Ball irgendwohin schlagen, wo die Mannschaft noch nicht geordnet ist. Deswegen: Das gehört dazu.“

Kobel war es auch, der mehrfach stark parierte und die Null hinten fest hielt. Und wenn dem Schweizer eine Abwehr mal nicht gelang, war Philipp Max da. Sensationell wie er in der 83. Minute einen Schuss von Marcel Sabitzer vor dem eigenen Tor im letzten Moment abblockte. Das und die Parade gegen Cunha waren für Kobel die Schlüsselmomente des Spiels: „Die Partie war für mich sehr anspruchsvoll. Ich hatte wenig Entlastung, aber man erarbeitet sich auch das Glück. Daran glaube ich fest. Und momentan haben wir das Spielglück auf unserer Seite!“

Schon faszinierend: Vor zwei Wochen galt der FCA noch als tot, stand – obwohl nicht auf einem Abstiegsplatz – quasi als Absteiger fest. Nur um in den nächsten beiden Spieltagen für Aufsehen zu sorgen: „Wir kämpfen ums Überlegen in der Liga. So muss man auftreten“, freute sich Rani Khedira und fügte hinzu: „Die Null zu halten ist das A und O. Das haben wir in der Rückrunde jetzt schon zweimal geschafft. Da haben wir uns also schon gesteigert. Und taktisch musst du immer schauen, welches Personal zur Verfügung steht. Da muss man sich jedes Mal anpassen. Das macht unser Trainer sehr gut. Letzte Woche gegen Dortmund ist es uns sehr gut geglückt und nun gegen Leipzig haben wir es ordentlich gemacht.“ Da auch die Konkurrenz aus Schalke und Stuttgart verlor, hat sich der FCA ein wenig Luft im Abstiegskampf verschafft. Auch, weil mit Hannover und nach der Länderspielpause Nürnberg zwei Mannschaften kommen, die tabellarisch unter dem FCA stehen.

Geht Augsburg angesichts der positiven Serie da sogar als Favorit in die Partie? „Mit der Spielweise von letzter Woche und der Defensive von heute werden wir die Punkte einfahren. Ich bin davon überzeugt, dass wir das Spiel gegen Hannover gewinnen werden“, ist sich Khedira sicher. Vielleicht kehren bis dahin ja auch die ein oder anderen angeschlagenen Spieler zurück? Gegen Leipzig feierte Georg Teigl sein Startelf-Debüt, auch Fredrik Jensen spielte erstmals seit November 2018 von Beginn an. Auch Marco Richter und Christoph Janker wurden nach langer Pause eingewechselt.

Bei seinem Ex-Verein von Beginn an anzulaufen, war etwas Besonderes, gab Teigl zu: „Das ist etwas Emotionales. Nach dem Spiel können wir wieder Freunde sein. Dazwischen war es Kampf und Blut“, so der Flügelflitzer, der über seine persönliche Situation sagt: „Schnauze halten und arbeiten! Du musst dich an den kleinen Dingen erfreuen. Ich habe davon geträumt, dass ich in dieser Saison die Chance wieder bekomme. Positives Denken hilft!“ Und so sammelt Augsburg einen Zähler nach dem nächsten. Nur ein Sorgenkind bleibt: das Verletzungspech. Wie kann es sein, dass Woche für Woche wichtige Akteure wegfallen, weil sie sich verletzten? Manager Stefan Reuter nahm es da beinahe mit Galgenhumor: „Wenn uns jemand den Grund nennen könnte, der dafür ausschlaggebend ist, da würden wir sicherlich eine saubere Prämie ausloben. Wir versuchen alles zu hinterfragen und uns viele Gedanken zu machen.“ Vier Physiotherapeuten hat der Verein mittlerweile eingestellt, um den vielen Muskelverletzungen Herr zu werden. Eine Lösung der Problematik gibt es aber offenbar noch nicht.

Und noch eine Neuerung gibt es innerhalb des FCA-Umfelds: Nachdem er schon die Mannschaft vor dem BVB-Spiel mit einer emotionalen Rede heiß gemacht hat, sitzt Co-Trainer Jonas Scheuermann nun auf der Bank. Er soll weiterhin positive Laune verbreiten und mit flotten Sprüchen die Stimmung auflockern. Und offenbar steckt dieser Ehrgeiz an. Scheinbar genau die richtige Maßnahme wie die vier Punkte aus Zwei Spielen zeigen. Mit freundlicher Unterstützung der Neuen Sonntagspresse.

Fotos by Carmen Dammaschke-Gerstmeyr | Fotoanfragen an carmen@carmarc.de




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