FC Augsburg – 1. FC Nürnberg

Verfasst am Samstag, 09. März 2013 von Thorsten Franzisi

Der FC Augsburg hat am Freitagabend im ersten Flutlichtspiel im Jahr 2013 das schwäbisch-fränkische Derby gegen den 1. FC Nürnberg 1:2 (1:1) verloren. Hiroshi Kiyotake hatte die Gäste in der mit 30.660 Zuschauern ausverkauften SGL arena in der 21. Minute in Führung gebracht, Tobi Werner glich in der 36. Minute zum 1:1-Halbzeitstand aus. Das Siegtor für die Franken erzielte Alexander Esswein in der 54. Minute per direkt verwandeltem Freistoß.

FCA-Cheftrainer Markus Weinzierl veränderte seine Startelf im Derby gegen Nürnberg im Vergleich zum Spiel in Bremen nur auf einer Position, und das gezwungenermaßen: Für Daniel Baier, der an der Weser seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte, spielte Andreas Ottl im defensiven Mittelfeld.

Der Club machte in den Anfangsminuten gleich mit einem ersten Warnschuss auf das Augsburger Tor auf sich aufmerksam. Doch Markus Feulners Versuch aus 13 Metern sauste am linken Pfosten vorbei ins Aus (3.). Nach einem ersten Abtasten ließen die Gäste aus Franken die Hausherren das Spiel machen, diese taten sich aber schwer, die Lücke in der gegnerischen Abwehr zu finden. Nürnberg seinerseits versuchte mit Kontern zum Erfolg zu kommen. Nach einer Viertelstunde tauchte Tobi Werner nach Vorarbeit von Kevin Vogt alleine vor Club-Torwart Raphael Schäfer auf – der Mittelfeldspieler wurde allerdings von Schiedsrichter Günter Perl wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen (15.).

Die Konter-Taktik der Gäste schien aufzugehen: Ein weiter Abschlag von Schäfer landete über die Zwischenstation Tomas Pekhart bei Alexander Esswein, der unbedrängt in den Sechzehner des FCA eindringen und auf den freistehenden Hiroshi Kyotake zurück legen konnte. Der Japaner netzte schließlich aus 16 Metern links oben zum 1:0 für die Franken ein (21.). Der FCA ließ sich durch diesen frühen Rückstand jedoch nicht aus der Bahn werfen. Einen Freistoß auf Höhe der linken Strafraumlinie zog Ja-Cheol Koo gefährlich aufs kurze Eck des Nürnberger Tores, doch Schäfer klärte zur Ecke (25.), dann probierte es Werner in der 29. Minute volley – drüber!

In der 36. Minute stand der Schütze des goldenen Tores gegen Bremen allerdings goldrichtig. André Hahn flankte von rechts in die Mitte zu Werner, der aus acht Metern per Kopf direkt auf Schäfer zielte. Der Gästetorwart hatte den Ball eigentlich schon sicher zwischen den Händen, ließ ihn dann aber nochmal fallen, so dass das Leder zwischen seinen Beinen hindurch zum 1:1-Ausgleich für Augsburg über die Torlinie trudelte. Mit dem Unentschieden ging es auch in die Halbzeit.

Der FCA kam mit viel Schwung aus der Kabine, wollte den Führungstreffer nachlegen und das Spiel drehen. Dong-Won Ji traf in der 47. Minute im Anschluss an eine Ecke aber nur das Außennetz des gegnerischen Tores (48.). Die Nürnberger, die weiter sehr defensiv standen, waren nach wie vor gefährlich bei Kontern. Aus einem dieser Konter entstand in der 53. Minute für die Gäste eine gute Freistoßsituation aus zentraler Position auf Höhe der Strafraumgrenze. Esswein hämmerte das Leder schließlich aus 17 Metern zum 2:1 für die Gäste in die Maschen.

Auf der Gegenseite zog Werner in der 61. Minute aus der Distanz ab – knapp links vorbei. Gegen die sicher stehende Abwehr der Gäste fand der FCA in der zweiten Halbzeit trotz Daueranrennens auf das Nürnberg-Tor kein Rezept, zwingende Torchancen waren Mangelware.

In der Schlussphase setzte FCA-Trainer Markus Weinzierl dann alles auf die offensive Karte. Er wechselte Jan Moravek für Ottl ein (71.), erhoffte sich von dem Tschechen den ein oder anderen kreativen Impuls, um zumindest noch den Ausgleich zu erzielen. Doch erst einmal setzte Esswein aus der zweiten Reihe das Leder deutlich über das Tor (77.) und der eingewechselte Berkay Tolga Dabanli traf nach einem Freistoß per Kopf aus sechs Metern nur den rechten Pfosten des Augsburger Gehäuses (84.). Auch der in der Schlussphase eingewechselte weitere Stürmer Aristide Bancé (82.) konnte letztlich nichts mehr ausrichten – der FCA verlor das Derby gegen Nürnberg 1:2.


Stimmen zum Spiel:

Tobias Werner: „Wir haben unnötig verloren, weil wir es nicht geschafft haben, uns gegen tief gestaffelte Nürnberger entscheidend durchzusetzen. Dieses Spiel zeigt, dass wir uns alles weiter hart erarbeiten müssen. Das wirft uns nicht um, weil wir wissen, dass es noch ein weiter Weg ist, bis wir unser Ziel erreicht haben.“

Matthias Ostrzolek: „Nürnberg hat von der ersten Minute an verteidigt und es uns damit sehr schwer gemacht. Nach der Pause und dem erneuten Rückstand haben wir leider nicht mehr richtig zu unserem Spiel gefunden und sind nicht mehr wirklich zwingend zum Abschluss gekommen.“

Jan-Ingwer Callsen-Bracker: „Wir hatten mehr Ballbesitz und haben das Spiel gemacht. Trotzdem haben wir es nicht geschafft uns, so durchzusetzen, dass wir klar Torchancen verbuchen konnten. Doch wir werden weiter unseren Weg gehen und haben ein klares Ziel vor Augen, trotz dieses kleinen Rückschlages.“

Kevin Vogt: „Dieses Spiel müssen wir schnell abhaken und analysieren. Es hilft jetzt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Es ist klar, dass jeder enttäuscht ist, aber wir müssen wieder aufstehen und den Blick nach vorne richten.“

Markus Weinzierl: „Wir haben uns im Spielaufbau schwer getan, haben gegen die kompakt stehenden Nürnberger zu viele lange Bälle gespielt. Gegen Nürnberg darfst du einfach nicht in Rückstand geraten. Dann ist es klar, dass es schwer wird. Wir sind nach dem 0:1 mit einem etwas glücklichen Tor zurückgekommen und wollten nach der Pause das Spiel drehen, haben uns aber trotz 62% Ballbesitz keine echten Torchancen mehr erspielt.“

Michael Wiesinger: „Wir wussten, dass es ein schweres Spiel werden würde. Augsburg hat uns das Leben sehr schwer gemacht und uns in die Defensive gedrängt. Das war eigentlich anders geplant. Unser zweites Tor hat uns natürlich in die Karten gespielt. Augsburg hat danach Druck gemacht, aber gegen unsere Abwehr keine Lösung gefunden.“
(Quelle:fcaugsburg.de)

Werbepartner & Sponsoren
Werbepartner & Sponsoren