Die Augsburger Panther im Corona-Fasching

Die AEV Kolumne von Flip-Pass: Was machen die Augsburger Panther zur Faschingszeit?

Sie schlüpfen in die Rolle eines Chamäleons, fahren nach einem desolaten 0 : 5 dezimiert nach Straubing und lassen dort den Pulverturm explodieren. Während die Straubing Tigers sich auf vermeintlich leichte Beute freuen (denn was ist schon von der Handvoll Augsburger zu erwarten?), fliegt ihnen bald das Pulver um die Ohren. Wieviel und welche Tore waren jetzt die von der auswärtigen Rumpfmannschaft erzielten …?

Sieben Augsburger. Nur den Nürnberger Eistigern war es am 30. Januar mit neun Gegentreffern noch schlimmer ergangen, aber da waren diese ja die dezimierte Auswärtsmannschaft. Der Fasching stellt gern die Dinge auf den Kopf, das sollte man vor Aschermittwoch immer auf dem Zettel haben.
Aber was macht das Corona-Virus zur Faschingszeit? Es verkleidet sich als Eishockeyspieler, umhüllt sich mit Panthertrikots und nistet sich in der Kabine ein. Da macht es Umzüge, tanzt ausgelassen Polonaise und singt „hier fliegen gleich die Dosen aus der Liga“. Ein Hauptspaß für das Virus – aber zum Glück nicht lange. Die medizinische Abteilung hat die Maskerade entlarvt und das Virus als nicht spielberechtigt nach Hause geschickt. Der Coup war ihm aber erstmal gelungen.

Es sind immer noch Corona-Zeiten. Einiges an Kapriolen waren wir schon gewöhnt von dem Virus. Die Corona-Achterbahn hat uns schon zwei Jahre herumgeschleudert – aber immer wieder gibt es neue Schikanen und Überschläge. Die Winzlinge sind gewitzt und ganz schön erfinderisch. Sie treiben Regierungen vor sich her und Sportvereine samt Fans zur Verzweiflung. Das ganze letzte Jahr war geprägt von Geisterspielen. Wobei zu präzisieren ist: Geisterspiele waren bisher Spiele mit anwesenden Mannschaften, aber ohne Zuschauer. Die Akteure waren zugegen und haben agiert, nur die Fans mussten daheim bleiben. Diesen Mittwoch erlebten wir eine Premiere, nämlich die vom Virus auf den Kopf gestellte Variante: Bei diesem Geisterspiel wären 3000 erlaubte Zuschauer im Stadion gewesen (einige standen wohl vor den verschlossenen Toren des CFS) – aber diesmal fehlte die Mannschaft! Die bisherigen Geisterspiele fanden immerhin statt. Jetzt guckt man entgeistert auf die blanke Eisfläche.

Wir wollen uns nicht ausmalen, wie der Spuk noch weitergehen könnte. Ob es das nächste Mal die Schiedsrichter trifft und dann jede Mannschaft das Spiel sozusagen in Eigenregie absolvieren muss – jeder nach seiner Auslegung? Die Trainer springen für die Schiris ein?

Was machten übrigens die Mannheimer Adler an diesem Mittwoch zur Faschingszeit? Deren Homepage vermeldete nur lakonisch: Spiel abgesagt, weil Augsburg nur vier Feldspieler hat. – Na ja, vier spielfähige Torhüter hätten wir schon auch noch, die waren anscheinend nicht in der Schusslinie der Viren. Oder sie sind eben Dauerbeschuss gewöhnt und besser gewappnet.

Was macht nun der Panther-Fan zur Faschingszeit, die heuer nur ein kurzes Zwischenspiel war zwischen zwei langen Fastenzeiten? Er macht sich seinen Reim auf das Elend:

Erzwingt Corona eine Pause,
bleiben Team und Fans zu Hause.
Carry on, keep calm, vertrau
immer deinem AEV!

Euer,

    Flip-Pass