Bayr. Hallenmeisterschaft, LG Augsburg & TG Viktoria stark

Montag, 29. Januar 2018, 11:10 Uhr Thorsten Franzisi

Die große Überraschung bei der Bayerischen Hallenmeisterschaft am vergangenen Wochenende war ein Augsburger. Für die LG Augsburg Aleksandar Askovic krönte sich in München mit den Goldmedaillen über 60 Meter und 200 Meter und unterbot nun schon den vierten Bezirksrekord. Silber ging ebenfalls für die LG Augsburg im Speerwurf an Jasmin Sailer, Bronze gewann Goto Kurten über 400 Meter. Für die TG Viktoria kam Steffi Kirschey über die Distanz von 800 Meter auf Silber und Steffen Co erreichte bei den Männern auf der 400 Meter Distanz die Bronze-Medaille.



Eindrucksvoll empfahl sich Aleksandar Askovic für höhere Aufgaben. Drei Entscheidungsläufe über 60 Meter waren am Samstag nötig, ehe er seinen ersten Landestitel bei den Männern gewinnen konnte. Mit 6,88 Sekunden im Vorlauf und 6,87 Sekunden im Zwischenlauf ging er mit den schnellsten Zeiten ins Finale und ließ damit eigentlich keinen Zweifel, auch dort als Sieger zu bestehen. Dort überraschte ihn jedoch Moritz Hecht (LG Forchheim, 6,80 Sekunden) mit einem perfekten Start, was dem Augsburger das Maximum abverlangte, um erst nach 35 Meter in Führung gehen zu können. Die elektronische Zeitmessung zeigte im Ziel zunächst 6,72 Sekunden an, was in der Auswertung auf 6,70 Sekunden verbessert wurde. Eine Steigerung seiner persönlichen Bestleistung und des Schwäbischen Rekordes um sage und schreibe 12/100 Sekunden, das sind Welten auf dieser kurzen Distanz. Askovic machte damit einen großen Sprung in der Deutschen Bestenliste. Vor ihm liegen aktuell nur noch drei Sprinter besser platziert, darunter der Deutsche Rekordhalter Julian Reus mit 6,61 Sekunden.

Revanche über 200 Meter geglückt
Die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft auf der kurzen Strecke machte Aleksandar Askovic schon vor zwei Wochen klar, am Sonntag sollte die Norm auch über 200 Meter folgen. Gleich im Vorlauf machte er diese klar, mit einer neuer persönlichen Hallenbestzeit von 21,78 Sekunden zog er ins Finale ein. Dort wartet mit Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth) der amtierende Deutsche Vizemeister über 400m, der im Vorlauf 22,17 Sekunden zeigte. Für Aleksandar Askovic war dieses Aufeinandertreffen auch eine Chance auf Revanche. Bei der letzten Bayerischen Freiluftmeisterschaft im heimischen Rosenaustadion hatte nämlich Schneider noch die Nase vorn. Vom Start weg wie bereits vor einem halben Jahr in Augsburg stürmte Askovic in Führung. Mit dem Unterschied, auch auf der 2. Hälfte des Rennens entsprechendes Stehvermögen zu zeigen. Schneider kam auf den letzten Metern zwar näher, der Titel war aber unerreichbar. Aleksandar Askovic erzielte mit 21,46 Sekunden eine weitere Traumzeit und knackte erneut eine Bezirksrekordmarke, die bisher mit 21,64 Sekunden von Helmut Huber (1985, DJK Friedberg) und Thomas Mittendrein (1995, DJK Friedberg) gehalten wurden.

Lob vom Bezirksvorsitzenden Heinz Schrall
Deren damaliger Trainer Heinz Schrall war in München zugegen und voll des Lobes für den Rekordnachfolger. "Ich freue mich als noch amtierender Vorsitzender des Bezirkes Schwaben sehr, wieder einen so hochkarätigen Leistungsträger in Schwaben zu haben. Es macht Spaß dieser Rakete zu zuschauen." Auch dem Trainer Stefan Wastian zollte er Hochachtung. "Da haben sie die letzten Jahre sehr gut gearbeitet und ich drücke die Daumen, dass sich jetzt auch Sponsoren melden". Stefan Wastian bewertete die erstklassigen Ergebnisse nüchterner. "Es ist noch ein weiter Weg zur Spitze", motiviert er seinen Schützling auf eine andere Art und Weise. Aleksander Askovic blickte auch bereits nach vorne: "Zum Freuen habe ich derzeit noch keine Zeit, gleich morgen beginnen die Vorbereitungen für die Deutsche Hochschulmeisterschaft und die danach folgt das große Ziel, die Deutsche Meisterschaft in Dortmund".

Auch TG Viktoria Athleten schaffen den Sprung auf das Medaillen-Treppchen
Beide Teilnehmer der TG Viktoria Augsburg kamen mit einer Medaille zurück von den Bayerischen Hallenmeisterschaften in München. Steffi Kirschey überraschte dabei mit Silber in 2:23,08 min über 800m der Frauen, hatte sie sich doch nur knapp qualifiziert. Steffen Co spielte seine Erfahrung aus und holte Bronze in genau 51 Sekunden über die 400m.

Steffi setzte sich bei Ihrem Lauf von Beginn an an die Spitze des Feldes und diktierte das Tempo, konnte aber die Konkurrenz nicht abschütteln. So musste sie am Ende noch von Sara Weichert (LG Bamberg) passieren lassen. Dieser zweite Platz muss aber als großer Erfolg gewertet werden, ist die Trainerin der TG Viktoria doch gerade erst Mutter einer kleinen Tochter geworden. Damit verbunden fehlt natürlich auch ein wenig Wettkampfpraxis.

Über 400m der Männer kämpften zwölf Teilnehmer in vier Zeitläufen um den Titel. Gemäß der gemeldeten Qualifikationszeiten startete Steffen Co im letzten und schnellsten Lauf des Tages. Diesem Lauf drückte Benedikt Wiesend (LG Stadtwerke München) seinen Stempel auf und siegte überlegen in 48,60sek. Steffen spielte seine ganze Erfahrung aus. Der Inhaber der Deutschen M40-Bestleistung über 400m in der Halle und im Freien teilte sich das Rennen gleichmäßig ein und konnte so im indirekten Vergleich Josef Bauer (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) quasi noch auf der Zielgeraden abfangen und holte sich Bronze in 51,00sek.

Weitere LG-Medaillen durch Jasmin Sailer und Godo Kurten
Immer stärker wird der 16-jährige Godo Kurten (U18, LG Augsburg) über 400 Meter. Er steigerte sich auf eine neue persönliche Bestleistung von 52,87 Sekunden und durfte sich über die Bronzemedaille freuen.

Kugelstoßer Dennis Edelmann (LG Augsburg) steigerte zwar seine Saisonweite. Mit 17,40 Metern blieb ihm aber nur die Goldene Ananas (Platz 4) im Wettbewerb um die Besten aus Bayern. Medaillenkandidatin Sonja Keil musste leider über 400 Meter wegen einer Erkältung passen.

Bei den parallel auf dem Olympiagelände stattfindenden bayerischen Winterwurfmeisterschaften vertraten Felix Strauch (U18) und Jasmin Sailer (U20) die Farben der LG Augsburg. Beim ersten Wettkampf nach vorjähriger Armverletzung erzielte Strauch 48,70 Meter und belegte damit Platz 4. Ebenfalls eine Standortbestimmung war die Teilnahme für Jasmin Sailer. Mit 38,12 Meter blieb sie nur knapp unter ihrer Bestleistung des letzten Jahres und gewann damit die Vizemeisterschaft.


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