Augsburger Panther rupfen auch die Hühner

Montag, 10. Dezember 2018, 11:10 Uhr Thorsten Franzisi

4769 Fans feierten nach dem 4:2 Sieg der Augsburger Panther gegen die Roosters aus Iserlohn den 7. Heimsieg in Folge. Mit jetzt 51 Punkten klettert der AEV auf Rang 2! der Deutschen Eishockey Liga.



Panther im 1. Drittel unkonzentriert und schlampig
Ohne den verletzten Henry Haase und den pausierenden Marco Sternheimer, begannen die Panther zwar druckvoll, aber in der Ausführung der Pässe, sowie in der An- und Mitnahme der Scheibe äußerst schlampig und unkonzentriert. Dadurch kamen die Gäste immer wieder zum schnellen Scheibengewinn und konnten selbst Chancen kreieren. Auch in dem ersten Powerplay des AEV war eigentlich nur eine knapp vergebene Torchance durch T.J.Trevelyan zu verzeichnen.

So mussten die Augsburger Fans bis zur 11. Spielminute warten, ehe das Traumduo Matt White mit einem Zuckerpass und Drew Leblanc mit eiskalter Effizienz das 1:0 für die Panther erzielen konnten. Die Freude dauerte aber nur gut 2 Minuten, dann gelang den Roostern der schnelle Ausgleich zum 1:1. Der Ex-Augsburger Evan Trupp hielt seinen Schläger in einen Schlagschuss von Daine Todd und der wiederum sehr gut haltende Panther Torhüter Olivier Roy war zu ersten Mal geschlagen. Der Rest des 1. Abschnitts war beiderseits sehr zerfahren , ohne weitere große Höhepunkte. Der Spielstand von 1:1 nach den ersten 20 Spielminuten war absolut korrekt.

Auch im 2. Drittel absolut ausgeglichenes Spiel
Sahir Gill auf Seiten der Augsburger Panther hatte die erste große Tormöglichkeit im 2. Drittel. Bei seinem Alleingang scheiterte der bisher recht glücklose Kanadier an Iserlohns Torhüter Niko Hovinen. In der Folgezeit übernahmen die Gäste die Initiative und waren bis zur Mitte des Spiels die bessere und giftigere Mannschaft. Doch Olivier Roy im Tor des AEV bewahrte sein Team mit glänzenden Reflexen bei Schüssen von Jon Matsumoto und Luigi Caporusso vor einem Rückstand. Auch das notwendige Glück war bei einigen brisanten Momenten auf Seiten der Panther. Ab der 30. Spielminute kamen die Augsburger wieder besser in die Begegnung und hatten ihre stärksten Momente in Unterzahl.

Mit einem Spieler weniger auf dem Eis verpassten Matt White und Christoph Ullmann mit einem Lattenkracher nur knapp die Führung. Doch die Panther holten sich mit dieser starken Leistung im „penalty killing“ ihr Selbstvertrauen zurück. Dies sollte sich dann in der 38. Spielminute bezahlt machen. Iserlohns Torhüter Niko Hovinen hatte den Schuss von Augsburgs Verteidiger Simon Sezemsky eigentlich schon sicher unter Kontrolle, ehe Daniel Schmölz nachsetzte und den wieder überraschend frei gewordenen Puck aus wenigen Zentimetern über die Linie zum 2:1 für den AEV stocherte. Auch der anschließende Videobeweis brachte keine Änderung und die Panther führten glücklich und zur Freude ihrer Fans mit 2:1. Ein eminent wichtiger Treffer am heutigen Abend zum richtigen Zeitpunkt. Mit dieser knappen Führung der Augsburger endete auch der 2. Abschnitt.

3. Drittel spannend, aber mit den entscheidenden Toren für den AEV
Die Panther setzten im letzten Abschnitt sofort nach und erzielten in der 42. Spielminute das 3:1 durch Drew LeBlanc, der damit sein zweites Tor am heutigen Abend erzielen konnte. Erleichtert glaubten viele Zuschauer im Curt-Frenzel Stadion an die Vorentscheidung. Doch weit gefehlt, Matt Fraser musste für 2 Minuten in die Kühlbox und der Scorerkönig der Sauerländer und Ex-Panther Jon Matsumoto nutze das Überzahlspiel mit einem trockenen Handgelenkschuss zum 2:3 Anschlusstreffer in der 47. Spielminute. Nur eine Minute später begann das Nervenspiel erst richtig. Adam Payerl bekam für einen Kniecheck an Iserlohns Verteidiger Christoph Fischer eine nicht unumstrittene 5 Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe. Doch die Panther fighteten in Unterzahl um jeden Zentimeter und überstanden in glänzender Manier diese lange Strafzeit ohne Gegentreffer. 7 Sekunden war der AEV gerade wieder komplett, ehe Verteidiger Pat McNeill mit seinem 6. Saisontor im Nachschuss die Panther mit 4:2 in Führung schoss. Dies war dann in der 53. Spielminute auch die Entscheidung.

Clever und ohne großes Risiko, spielten die Augsburger die letzten 7 Spielminuten und gewannen letztendlich auch verdient dieses hart umkämpfte Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters. Es zeigt sich halt auch immer wieder, wenn die Erfolgswelle läuft, ist auch das nötige Glück auf Seiten des in der Tabelle oben stehenden Teams. Eine Spitzenmannschaft zeigt sich halt auch darin, enge Spiele für sich zu entscheiden. Die Augsburger Panther punkteten in den letzten 8 Spielen bei 6 Siegen immer.

Coach Mike Stewart war nach dem Spiel richtig stolz auf sein Team. Hervorzuheben ist die Ruhe und die 100%ige Disziplin, den vorgegebenen Matchplan umzusetzen, auch wenn nicht alles sofort gelingt. Sollte die Mannschaft dies auch in den folgenden Spielen so beherzt umsetzen, ist in dieser Saison noch viel Positives von den Panthern zu erwarten.

Am nächsten Wochenende warten zwei Hammerpartien auf das Augsburger Team. Freitag geht es zum Schlagerspiel der Deutschen Eishockeyliga nach Mannheim, ehe am Sonntag ab 16.30 Uhr der amtierende deutsche Meister die Red Bulls München zu Gast im Curt-Frenzel Stadion sind. Die Niederlage im ersten Heimspiel gegen die Oberbayern war Ende Oktober auch das letzte Negativerlebnis im Curt-Frenzel Stadion. Danach folgten 7 Heimsiege in Serie. Revanche, Brisanz und Spannung, ist also sicher in der ausverkauften Arena angesagt.

Statistik:
Panther: Roy-McNeill, Rekis, Valentine, Lamb, Tölzer, Sezemsky ,Rogl- Trevelyan ,Payerl, Stieler, Holzmann, Fraser, Gill, Schmölz, Ullmann, Detsch, White, LeBlanc, Hafenrichter

Tore:
1:0 10:08 Drew LeBlanc
1:1 12:17 Evan Trupp
2:1 37:21 Daniel Schmölz
3:1 41:02 Drew LeBlanc
3:2 46:34 Jon Matsumoto 5:4
4:2 52:51 Pat McNeill

Strafzeiten:
Augsburg: 9+ 20 ( Payerl)
Iserlohn: 6
Zuschauer: 4769




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