Augsburger Panther nur noch mit Minichance auf die Play offs

Donnerstag, 01. März 2018, 11:10 Uhr Thorsten Franzisi

Der rettende Platz 10 ist zwar theoretisch noch erreichbar, aber dafür brauchen die Panther 2 Siege aus den letzten beiden Spielen in Wolfsburg und zuhause gegen Mannheim, zusätzlich müssen Düsseldorf und Schwenningen ihr Restprogramm fast komplett in den Sand setzen.

In einem kuriosen und von vielen Strafzeiten geprägten DEL Spiel begannen die Panther viel Schwung und etlichen Torchancen. In der 6. Spielminute musste allerdings David Stieler von den Panthern auf die Strafbank und die Gäste aus dem hohen Norden nutzten ihr erstes Überzahlspiel sofort zur Führung durch Michael Moore. Wenige Sekunden später, wanderte mit Jensen ein Bremerhavener in die Kühlbox doch statt dem Ausgleichstreffer erhöhten die Gäste in Unterzahl wieder durch Michael Moore zum 2:0. Vorausgegangen war ein schlimmer Passfehler in der Augsburger Abwehr. In dem aber immer noch andauernden Powerplay verkürzte aber nur 50 Sekunden später Thomas Holzmann zum 1:2 für den AEV.

Die Flut der Strafzeiten und Fouls ging weiter und die Spieler der Fischtown Pinguins wanderten weiter in Serie auf die Strafbank. Es dauerte aber bis zur 19. Spielminute, ehe AEV Verteidiger Gabe Guentzel den Puck zum 2:2 im Bremerhavener Tor versenken konnte. Natürlich fiel dieser Ausgleichstreffer wieder mit einem Spieler mehr auf dem Eis. Das Spiel war gedreht, die Panther wieder im Spiel und der erste Abschnitt endete mit einem 2:2 Unentschieden. Die desolaten Schiedsrichter Andre Schrader und Austauschreferee Mark Lemelin ( immerhin Schiedsrichter im Finale bei den Olympischen Spielen in Südkorea zwischen Deutschland und Russland) verloren völlig den Überblick und verhängten bereits in den ersten 20 Spielminuten 18 Strafminuten. Dies sollte sich aber noch steigern, insgesamt wurden 77 Strafminuten ausgesprochen. Ein Spiel in kompletter Mannschaftsstärke war kaum zu sehen.

3 Gegentore für die Panther innerhalb von 165 Sekunden
Zu Beginn des 2. Drittels durften die Augsburger Panther zwar noch 48 Sekunden ohne Torerfolg im Powerplay agieren , doch dann folgten bittere Minuten für den AEV. In der 22. Spielminute nutzten die Gäste aus Bremerhaven einen Stellungsfehler in der Augsburger Abwehr zur 3:2 Führung durch Jordan Owens, anschließend wanderten White, Valentine und Sezemsky jeweils für 2 Strafminuten in die Kühlbox und die Pinguins schlugen eiskalt zu. Wade Bergman und Kristopher Newbury erhöhten innerhalb von 42 Sekunden im Powerplay auf 5:2 für die Gäste. Doch die Panther ließen den Kopf nicht hängen und nutzten ihrerseits die nächsten Strafzeiten für Bremerhaven zum 3:5 und 4:5 durch Simon Sezemsky und Trevor Parkes.

Der große Auftritt des Bremerhaveners Nicolas Jensen.
Nach einem harten Check von Trevor Parkes, für das die Schiedsrichter berechtigt 2 Strafminuten verhängten, kam der Däne wieder wie der Blitz aus der Kabine geschossen und zeigte den Referees mit zum obszönen und drohenden Gesten seinen „brutalen“ Minikratzer am Kopf. Die grottenschlechten Schiedsrichter ließen sich davon beeindrucken und schickten den Augsburger Parkes für 5 Strafminuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe in die Kabine. Dieser unkorrekte und regelwidrige Vorgang trieb den AEV Coach Mike Stewart hinter der Bande zur Weißglut. In dieser ganzen Hektik verloren die Spieler des AEV in der Abwehr wieder den Überblick und die Pinguine aus Bremerhaven nutzten diese Unsicherheit zum 6:4 durch Jason Bast. Mit diesem Rückstand ging es dann auch in die zweite Drittelpause.

Panther kämpfen weiter, belohnen sich aber letztendlich nicht
Um die Begegnung noch zu drehen, hieß die Devise für die Panther im letzten Drittel bedingungslose Offensive. Die Gäste aus Bremerhaven versuchten das Spiel zu kontrollieren und ihre Führung über die Spielzeit zu bringen. Dies gelang bis zur49. Spielminute auch recht gut, denn die Panther stürmten oft zu ideenlos und mit zu vielen Passfehlern. Nach 48:41 klingelte es aber dann im Tor der Pinguins. Jaroslav Hafenrichter erzielte ( natürlich in Überzahl) das 5:6 und die Panther waren wieder am Drücker. In der 53. Spielminute das nächste Powerplay für den AEV. 5x hatten die Panther am heutigen Abend bereits in Überzahl getroffen, doch ein weiteres Tor sollte trotz guter Chancen nicht gelingen. Tomas Pöpperle im Tor der Pinguins vereitelte mit etlichen guten Paraden den Ausgleichstreffer der Panther. Auch die letzte Maßnahme von Coach Mike Stewart, den Torwart für einen sechsten Feldspieler vom Eis zu nehmen brachte nicht mehr den so wichtigen Ausgleichstreffer. So endete das Spiel mit einer bitteren 5:6 Niederlage für den AEV.

Es war heute einfach nicht gut genug um den so wichtigen Sieg einzufahren, so die Erklärung des sehr enttäuschten Trainers der Augsburger Panther. Mike Stewart gab sich aber kämpferisch und glaubt immer noch an sein Team und an die Minimalchance auf Platz 10.

Doch 6 Gegentore und viel zu viele individuelle Fehler sind einfach zu viel um einen Sieg feiern zu können. Dazu hatte auch Torwart Olivier Roy nicht unbedingt seinen besten Tag. Die katastrophale Schiedsrichterleistung kam zwar auch noch dazu, war aber sicher nicht der hauptsächlichste Grund für die Niederlage. Am Freitag geht es in Wolfsburg, bevor am Sonntag ab 14.00 Uhr die Adler aus Mannheim zu Gast im Curt Frenzel Stadion sind.

Ob die Panther dann in der nächsten Woche noch spielen dürfen, entscheidet sich spätestens am kommenden Sonntag am letzten Spieltag der Hauptrunde , die Chancen dafür sind leider nicht mehr sehr groß.


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