Augsburger Panther enttäuschen gegen Straubing Tigers

Montag, 29. Januar 2018, 11:10 Uhr Thorsten Franzisi

5054 Zuschauer wollten mit den Augsburger Panther Team einen Sieg, drei wichtige und absolut notwendige Punkte gegen den letzten der Tabelle, den Straubing Tigers erleben. Leider verlor der AEV mit 2:3 und die zahlreichen und treuen Augsburger Fans verließen stillschweigend das Curt-Frenzel-Stadion. Sauer und enttäuscht auch vollkommen zu Recht, denn das Team von Mike Stewart brachte nicht nur spielerisch sehr wenig, viel schlimmer, auch der letzte Einsatz und notwendige Wille fehlte bei vielen Spielern.



Natürlich hatte das Team drei Verletzte mit Trevor Parkes, Mike Davies und Evan Trupp zu beklagen, natürlich hatten die Panther in den letzten 16 Tagen 7 Spiele, natürlich gab es auch gute Spiele mit tollen Ergebnissen und wichtigen Punkten, doch trifft dies nicht auf alle DEL-Mannschaften zu? Es fehlt einfach an Konstanz, auf sehr gute Spiele, folgen knappe und unnötige Niederlagen. Wer gegen Mannschaften wie Schwenningen, Iserlohn und Straubing nur mit einer 3:9 Bilanz aus der Hauptrunde geht, hat leider die Teilnahme an den Play-Offs auch nicht verdient.

Die Auswärtsbilanz mit bisher 22 Punkten aus 24 Spielen bedeutet Rang 13 in der DEL Tabelle und ist leider auch zu wenig, zudem wurden 6 Punkte bereits aus den ersten beiden Auswärtsspielen in Düsseldorf und Krefeld geholt. Dazu noch ein nicht mehr aufholbarer schlechter Monat November mit 5 Punkten aus 8 Spielen und monatsübergreifend 7 Niederlagen in Serie sind wohl jetzt Gründe genug, für den derzeitigen Tabellenplatz 12 mit 60 Punkten nach 47 Spielen.

Trainer Mike Stewart glaubt zwar immer noch an die Minichance zum Erreichen der Play-Offs, dazu müssten die Panther aber schon mindestens 4 Siege in den restlichen 5 Spielen mit jeweils 3 Punkten einfahren, die Hoffnung dafür, dürfte wohl dem Glauben realistisch betrachtet überwiegen.

Das Spiel gegen Straubing begann ideal, denn bereits nach 48 Sekunden erzielte David Stieler das 1:0 für den AEV und alles schien den richtigen Lauf zu nehmen. Doch statt die Führung auszubauen, kamen die Niederbayern besser in das Spiel und Panther Keeper Olivier Roy musste bis zur 5. Spielminute bereits dreimal sein Können mit hervorragenden Paraden beweisen. Erst mit der ersten Strafzeit für Straubing, kamen die Panther wieder zu eigenen Torchancen. Doch Daniel Schmölz und Neuzugang Jordan Samuels scheiterten an dem guten Straubinger Keeper Sebastin Vogl. Auch die zweite Strafzeit für den Tabellenletzten blieb ab der 17. Spielminute ohne Folgen, trotz toller Chancen für den AEV konnten T.J. Trevelyan, Brady Lamb und Simon Sezemsky den Torhüter der Niederbayern Sebastian Vogl nicht überwinden. So endete das 1. Drittel mit einer knappen 1:0 Führung für die Augsburger Panther.

Ausgeglichenes Spiel, aber Straubing mit dem Ausgleich
Das schon im 1. Drittel nicht unbedingt auf bestem Niveau stattfindende DEL Spiel, wurde im zweiten Abschnitt noch schwächer. Unzählige Pass- und Annahmefehler auf beiden Seiten, dazu noch wenige Höhepunkte vor beiden Toren sorgten für kaum Stimmung im Stadion. Einzig die rund 100 Straubinger Fans sorgten mit Dauergesängen für wenig Leben im CFS. Negativer Höhepunkt war dann noch der 1:1 Ausgleich für die Tigers durch den Ex-Augsburger Mike Connolly in der 29. Spielminute. Zumindest dieses Tor war schön herausgespielt und sehr gut vollendet. Mehr gibt es über dieses schwache Drittel nicht zu berichten. Zwischenstand nach 40 Minuten 1:1.

Augsburger Panther im letzten Drittel mit schnellem Führungstor und bitterem Ende
Dass den Spielern der Augsburger Panther eigentlich klar war, dass sie dieses Spiel heute gegen Straubing gewinnen müssen, um die Chancen auf einen Play off Platz zu wahren, zeigten die Cracks von Coach Mike Stewart zumindest zu Beginn des letzten Abschnitts. Mit viel Druck und Power ging es Richtung Tor der Niederbayern und ganz schnell war der Erfolg da. Matt White passte auf Daniel Schmölz und der vollendete blitzschnell zum 2:1 für den AEV nach 41 Minuten und 20 Sekunden. Fast alle im Stadion glaubten, dass die Panther jetzt den Sack ziemlich schnell zumachen. Leider ließen sich die Augsburger aber unverständlicherweise in den nächsten Minuten wieder in die Defensive drängen und in einer unglücklichen Aktion beförderte ein Spieler des AEV selbst den Puck bei einer Abwehraktion über die eigene Torlinie. Da es im Eishockey keine Eigentore gibt, bekam Mike Hedden den Treffer zum 2:2 in der 44. Spielminute auf seine Torstatistik gut geschrieben. Die nächste Möglichkeit für die Panther zur Führung ergab sich in der 47. Spielminute durch die Strafzeit für Straubings Verteidiger Jamie Betthauer.

Die Augsburger schossen aus allen Ecken im Drittel der Straubinger, doch entweder Torwart Sebastian Vogl entschärfte die Schüsse oder die Abwehrspieler der Niederbayern blockten die Versuche oder die Augsburger vergaben aus bester Schussposition. Ergebnis des Powerplays , viele Schüsse und Versuche , aber leider kein zählbarer Erfolg. Aber noch waren ja über 11 Minuten Zeit, den Siegtreffer zu erzielen. Gemeint war eigentlich der AEV, aber für die Entscheidung sorgte der Tabellenletzte aus Straubing. In der 52. Spielminute drosch der Augsburger im Team der Straubinger Alexander Oblinger den Puck mit einem Baseballschlag aus der Luft Richtung AEV Tor und der nicht gerade als Torjäger bekannte EX-Panther Jamie Betthauer hielt den Stock dazwischen und die schwarze Hartgummischeibe schlug hoch im Tor der Panther zum 2:3 ein. Auf den Rängen des Curt Frenzel Stadions wurde es sehr ruhig.

Eigentlich waren nur noch die rund 100 Straubinger Fans zu hören, die ihr Team feierte. Die Panther versuchten zwar in den restlichen knapp 9 Minuten das Spiel noch einmal zu drehen, doch zu ideenlos und wenig effizient waren die Angriffsversuche ausgerichtet. Einzelaktionen machten es zudem den Gästen zu leicht, den Puck zu erobern. Auch das volle Risiko, ohne Torwart mit sechstem Feldspieler brachte nicht den gewünschten Erfolg. Nach der Schlusssirene stand eine bittere und aber nicht unverdiente 2:3 Niederlage für die Augsburger Panther gegen ein solides, aber keineswegs stark spielende Straubinger Mannschaft auf dem Videowürfel.

Trotz der noch ausstehenden 5 Spiele, das war es dann realistisch betrachtet wohl mit einem Platz unter den ersten 10 Mannschaften in der DEL. Die Play offs werden diese Saison mit ziemlicher Sicherheit ohne die Panther stattfinden. Eine doch sehr große Enttäuschung, nimmt man die Erwartungshaltung, die letzte Saison und die eigentlich vorhandene Qualität der Mannschaft. Auch Coach Mike Stewart sah die Leistung seines Teams zum Teil besser als letzte Saison, leider ist Eishockey auch eine Ergebnissportart und da stimmte dann doch wohl nicht alles.

Mittwoch geht es bereits weiter, die Panther müssen zu den Eisbären nach Berlin und am Freitag, ab 19.30 Uhr empfängt der AEV im letzten Heimspiel vor der Olympiapause im bayerischen Derby der ERC Ingolstadt. Sollte der letzte Funken an Hoffnung noch erhalten bleiben, müssten 6 Punkte und 2 Siege Pflicht sein.




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