AEV Panther – Eisbären Berlin

Verfasst am Samstag, 10. Dezember 2011 von Thorsten Franzisi

Panther verlieren Parise-Debut 4335 Zuschauer wurden gestern Abend Zeuge einer starken Leistung des frisch erworbenen Torhüters Jordan Parise. Der Bruder von NHL-Star Zach Parise konnte die unglückliche 1:0 Niederlage allerdings auch nicht verhindern, zu sorglos gingen die Augsburger mit ihren wenigen Chancen gegen kompakt stehende Berliner um. Dabei hatte man die Eisbären um die beiden Ex-Augsburger Darin Olver und Barry Tallackson eigentlich – abgesehen vom Powerplay – im Griff.

Berlin zuerst die bessere Mannschaft
Im ersten Drittel waren die Berliner allerdings die aktivere Mannschaft. Vor allem der letztjährige Augsburger Topscorer Darin Olver wirbelte die Panther-Verteidigung kräftig durcheinander. Die erste Chance hatte allerdings Daniel Weiß: Nach einem Bandenfehler versprang Draxinger der Puck und fiel Felski vor die Schlittschuhe und fand schlussendlich den Weg zu Weiß, der allerdings am sicher haltenden Parise scheiterte (3.). Kurze Zeit später handelte sich Jeffrey Szwez eine Strafe ein und Olver hatte seinen ersten Auftritt, doch den in Augsburg bestens bekannten Querpass vors Tor verpasste Tallackson knapp. Als dann auch noch Fletcher auf die Strafbank musste, klingelte es aber im Augsburger Kasten, in einer identischen Situation macht es Tallackson dieses Mal besser und vollstreckte zum 1:0 ins leere Tor (6.). Der zu diesem Zeitpunkt noch äußerst kleinlich pfeifende Schiedsrichter Hascher hatte daran allerdings auch seinen Anteil, nachdem er nach einem Schuss von Richie Regehr, der den Weg direkt ins Fangnetz fand, auf Bully innerhalb des Augsburger Drittels entschied, ansonsten hätte man zumindest die 3 gegen 5 Situation überstanden gehabt. Auf der anderen Seite hatte Trabucco eine gute Chance, der von ihm abgefälschte Macholda-Schuss rutschte aber am Tor vorbei. Die Augsburger taten sich schwer, Offensivaktionen zu setzen und auch in Überzahl kam man mit dem aggressiven Verteidigen der Berliner kaum zu Recht. Lediglich Greg Moore konnte eine Chance verweisen, als er nach einem Hammer von Daryl Boyle den Abpraller von der Bande nicht am stark haltenden Gästegoalie Zepp vorbeibrachte. Anschließend kochten die Emotionen noch etwas hoch, als Jeffrey Szwez von hinten in die Bande gecheckt wurde, der Arm von Hascher allerdings unten blieb und im Gegenteil sogar der Augsburger auf die Strafbank durfte, weil er sich am Berliner rächen wollte. Dieses Mal hielt die Augsburger Verteidigung aber stand. Kurz vor Drittelende hätte Kapitän Sean O’Connor mit einem Bauerntrick fast noch den Ausgleich gemacht, der Puck trudelte allerdings nur quer durch den Torraum.

Robert Ott

 

Spielanalyse von
Robert Ott

Augsburg findet ins Spiel
War die 1:0 Führung der Berliner zu diesem Zeitpunkt verdient, so kamen die Augsburger allerdings stark aus der Kabine. Schiedsrichter Hascher hatte sich inzwischen entschieden, seine kleinliche Linie komplett über den Haufen zu werfen und ließ nun alles laufen, was allerdings dem Spielfluss gut tat. Zuerst schloss Bassen nach feinem Zuspiel von Greg Moore mit einem One-Timer aus bester Schussposition noch ziemlich ungenau ab, anschließend machte es Trabucco schon besser, wurde aber durch den Berliner Torhüter Zepp aus spitzem Winkel seines Torjubels beraubt. Die Panther erspielten sich nun mehrere kleinere Chancen, fanden aber keinen Weg, die Hartgummischeibe ins Tor der Berliner zu befördern. Berlin fand im zweiten Drittel offensiv dagegen nicht mehr statt, eine einzige Chance nach einem Stellungsfehler in der Augsburger Verteidigung vergab Felski gegen Parise ziemlich kläglich. 27 Minuten waren gespielt, als T.J. Trevelyan nach starkem Einsatz den Ausgleich hätte machen müssen, aber nach einem ungenauen Schuss wurde er im letzten Moment beim Nachschuss behindert, ansonsten hätte es 1:1 gestanden. Gabe Gauthier scheiterte mit einem Schlagschuss wenig später an Zepp, wie auch Justin Fletcher mit seinem Handgelenksschuss vom Bullypunkt. Nebst Augsburger Unvermögen und starker Berliner Defensive kam auch noch öfter Pech dazu, often fehlten nur wenige Zentimeter zur Einschusschance oder die Linesmen standen im Weg.

Schiri-Gespann im Fokus
Generell hatten die Schiedsrichter-Assistenten keinen guten Tag erwischt, neben dem Mitverschulden am ersten Gegentor erzürnten sie mit teilweise wilden Icing-Entscheidungen das Gemüt von Panther Coach Larry Mitchell. Dass sie auch noch allzu oft im Weg standen, tat da sicher auch keine Abhilfe. Es entwickelte sich dennoch ein intensives Spiel, in dem die Augsburger weiter tonangebend waren, ohne allerdings zwingend zu sein. Lediglich Draxinger hatte noch eine Riesenchance, knallte die Hartgummischeibe aber bei leerem Tor an den Pfosten. Ob der Treffer gezählt hätte, darf zudem bezweifelt werden, da Zepp das Tor verschoben hatte, wofür er auch folgerichtig mit 2 Minuten bestraft wurde. Dort verpasst Moore einen Abpraller nach einem Schuss von Daryl Boyle, ansonsten lief der Puck zwar besser, viel fiel den Augsburgern allerdings nicht ein, so dass es mit einem mittlerweile nicht mehr leistungsgerechten 1:0 auch in die zweite Pause ging. Im Schlussdrittel gab es ein ähnliches Bild, die Panther machten das Spiel, waren aber zu wenig zwingend und die Berliner konzentrierten sich auf die Defensive und das Kontern. Einen solchen Konter musste nach 43 Minuten dann auch Parise gegen Tyson Muluck entschärfen, auf der Gegenseite bewies auch Rob Zepp immer wieder seine Klasse und entschärfte gute Möglichkeiten von Trabucco (45.) und Bassen (50.). Zwischendrin hatte Fletcher noch einen guten Pass von Trabucco um Millimeter verpasst, der den Ausgleich bedeutet hätte. Tölzer verzog 8 Minuten vor Schluss mit einem Schlagschuss und Trevelyan wurde noch zweimal in letzter Sekunde von den stark verteidigenden Berlinern am Einschuss gehindert. Den Panthern gingen nun so langsam die Kräfte aus und die Berliner, wenn sie auch offensiv nichts zeigten, spielten das Spiel die letzten 5 Minuten im Stile einer Spitzenmannschaft herunter und gewannen schlussendlich glücklich, aber auf Grund der starken Defensiv- bzw. Torhüterleistung nicht unverdient mit 1:0, wobei eine Punkteteilung vielleicht gerechter gewesen wäre.

Fazit
Die Panther haben alles gegeben, den Ausschlag gab zum Schluss einfach die individuelle Klasse der Berliner. Torhüter Parise strahlte in seinem Debut für die Panther absolute Ruhe aus, auch wenn ein Spiel sicher kein Gradmesser sein sollte, zumal die Berliner ab den ersten 20 Minuten nicht mehr sonderlich viel auf das Augsburger Tor brachten. Gegen eine dermaßen kompakt stehende Berliner Mannschaft muss man seine Chancen eben nutzen, wenn man gewinnen will, dies konnten die Panther am gestrigen Freitag nicht und somit freute sich Berlin nicht nur über 3 Punkte, sondern Torhüter Zepp auch über seinen hart erarbeiteten

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