Augsburger Vereine stellen ihre Leitlinien für das neue Spickelbad vor

Verfasst am Mittwoch, 18. September 2024 von Angela Merten

Öffentlichkeit, Schulen und Vereine sollten beste Voraussetzungen für den Schwimm- und Wassersport erhalten

Angelika Lang, 1. Vorsitzende des SB Delphin 03 Augsburg e. V., die das Konzept der Vereine am Donnerstag vorstellte und anschließend an Sportreferent Jürgen Enninger übergab, sagt: „Das neu zu planende Spickelbad soll ideale Voraussetzungen für alle schaffen. Es soll die sportlichen Wünsche von Bürgerinnen und Bürgern berücksichtigen, es soll beste Voraussetzungen für den Lehrschwimmbetrieb bieten und es soll für alle Schwimm- und Wassersportdisziplinen, den Rettungs- und den Tauchsport nutzbar sein.“ Eine der wichtigsten Maßnahmen sei daher die Schaffung der maximal möglichen Wasserfläche. Man müsse großzügig planen und zehn 25-Meter-Bahnen schaffen.

Mehr Wasserfläche für alle

Auch Frank Lippmann, 1. Vorsitzender im Kreisverband Augsburg/Aichach-Friedberg der DLRG, weist darauf hin, dass unbedingt die Chance ergriffen werden müsse, mit dem Neubau des Spickelbades einen ersten wichtigen Schritt hin zu mehr Wasserfläche für Öffentlichkeit, Schulen, Vereine und (Wasser-)Rettungsorganisationen in Augsburg zu machen.

Bernd Zitzelsberger, Abteilungsleiter Schwimmen im Post SV Augsburg, sagt: „Das neue Spickelbad sollte wichtiger Baustein dafür sein, dass möglichst viele Kinder eine angemessene Wassergewöhnung durchlaufen und unter guten Rahmenbedingungen schwimmen lernen können.“ Ein Vario-Lehrschwimmbecken und ein kleines Becken zur Wassergewöhnung könnten hier ideale Voraussetzungen bieten.

Dies bekräftigt auch Marco Greiner, Vorsitzender der Kreis-Wasserwacht Augsburg-Stadt. Er weist darauf hin, dass das Standard-Lehrschwimmbecken, wie man es in Augsburg in ähnlicher Bauart in allen Hallenbädern vorfinde, eine Wassertiefe von ca. 80 bis 120 cm besitze. Er sagt: „Diese Wassertiefe ist zum einen zu gering für ältere und fortgeschrittene Kinder im Schwimmkurs, aber auch im tiefen Teil zu groß für kleinere Kinder.“

Die Interessensgemeinschaft Augsburger Schwimm- und Wassersportvereine ist sich daher laut Angelika Lang in einem Punkt einig: „Ein Hubboden ist für das Vario-Lehrschwimmbecken unerlässlich.“ Nur so könnten die nötigen Tiefen für Erwachsenen-Schwimmkurse, Wassergymnastik, Reha-Sport und Aquafitness erreicht werden. Hier sind Tiefen von mindestens 160 cm bis 200 cm notwendig.

Zukunft aller Wassersport-Disziplinen sichern

Taylan Toprak, 1. Vorsitzender des Schwimmverein Augsburg 1911, ergänzt: „Das neue Bad sollte so konzipiert werden, dass gerade auch für Randdisziplinen wie Wasserballsport, Synchronschwimmen und Wasserspringen die nötigen Voraussetzungen für ein wettkampfgerechtes Training geschaffen werden.“ Nur so könne die Existenz aller Wassersportarten in der Sportstadt Augsburg auch für die Zukunft gesichert werden.

Wolfgang Baiter, Fachwart Schwimmen im Bezirk Schwaben des Bayerischen Schwimmverbandes, sagt: „Es ist dringend notwendig, für Augsburgs Schwimmerinnen und Schwimmer ein modernes und vielseitiges Bad mit wettkampftauglichem Sportbecken zu bauen. Denn aktuell kommen nur fünf Prozent der Kaderschwimmer in Bayern aus dem Regierungsbezirk Schwaben.“

Die Interessensgemeinschaft ist der Meinung, dass die Bäderlandschaft in Augsburg einer umfassenden Sanierung und Neuausrichtung bedarf. Mit dem geplanten Bau des 50-Meter-Hallenbades am Plärrer wird voraussichtlich erst in etwa 15 Jahren ein wettkampftaugliches Hallenbad und wesentlich mehr Wasserfläche kommen.

Wegen der in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegenen und weiter steigenden Einwohnerzahl solle das neue Spickelbad vor allem zwei Dinge bieten: maximale Wasserfläche und flexible Nutzungsmöglichkeiten für alle. Das gleichzeitige und abwechselnde Angebot von öffentlichem Badebetrieb, Anfänger- und Aufbauschwimmkursen für Kinder und Erwachsene, Breitensport, Gesundheitssport mit Wassergymnastik und Aquafitness, Leistungsschwimmsport, Rettungssport, Synchronschwimmen, Tauchsport, Wasserballsport, Wasserspringen und Wettkämpfen in allen Disziplinen sei ein Muss in der Sportstadt Augsburg, schreiben die Augsburger Schwimm- und Wassersportvereine in ihrem Konzeptpapier.

Aus Sicht der Interessensgemeinschaft ergeben sich sechs Punkte, die als Leitlinien für den Neubau des Spickelbades unbedingt berücksichtigt werden sollten.

Maximale Wasserfläche mit größtmöglicher flexibler Nutzung für beste Koexistenz von Öffentlichkeit, Schulen und Vereinen.
Moderne und sportgerechte Ausstattung.
Nutzung aller Einsparpotenziale bei Bau und Betrieb sowie Optimierung des Wärme- und Energiebedarfs.
Erweiterung zum Ganzjahres-Gartenhallenbad in Verbindung mit dem beliebten „Fribbe“.
Barrierefreie Ausstattung mit Diversitätskonzept.
Schaffung ausreichender Ersatz-Wasserflächen während des Rück- und Neubaus des Spickelbades.

Die Erläuterungen und Begründungen zu diesen Punkten hat die Interessensgemeinschaft in einem mehrseitigen Konzeptpapier ausführlich dargelegt.

Bildnachweis: Michael Lierheimer

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