EHC Königsbrunn entführt drei Punkte aus der Wolfshöhle

Montag, 24. Dezember 2018, 11:10 Uhr Thorsten Franzisi

Einen riesigen Schritt Richtung Verzahnungsrunde hat der EHC Königsbrunn am Sonntagabend gemacht .Mit dem 6:4 Auswärtssieg bei den Bad Kissinger „Wölfen“ können die Brunnenstädter wichtige Punkte aus Unterfranken entführen und das Wochenende mit dem zweiten Sieg krönen.



EHC-Coach Fabio Carciola gönnte Goalie Donatas Žukovas Eiszeit gegen seinen ehemaligen Verein und schenkte ihm das Vertrauen in der so schwierigen Auswärtspartie. Dafür musste Lukáš Hruzík aussetzen, als zweiter Kontingentspieler lief Angreifer Hayden Trupp von Beginn an für Königsbrunn auf. Nach seiner Sperre durfte nun auch Fabio Carciola wieder mitspielen, bis auf Matthias Forster und dem erkrankten Marc Streicher waren ansonsten alle Leistungsträger mit von der Partie.

Beide Mannschaften lieferten sich von Beginn an einen ansehnlichen Kampf auf Augenhöhe. Der EHC agierte konzentriert und erspielte sich ab der fünften Spielminute die besseren Chancen, verpasste es aber Tore zu erzielen. Durch einen Wechselfehler durften dann die Wölfe ein erstes Mal in Überzahl spielen und nutzten dies gnadenlos aus, so dass es in der zehnten Spielminute 1:0 für die Gastgeber stand. Nach einer kleinen Meinungsverschiedenheit mussten kurz darauf ein Bad Kissinger und zwei Königsbrunner auf die Strafbank, der EHC war erneut in Unterzahl. Als dann auch noch Ralf Rinke nach einem Foul zwei Strafminuten aufgebrummt bekam, waren die Wölfe achtzehn Sekunden in doppelter Überzahl. Fast wäre der EHC schadlos davongekommen, kassierte dann aber doch noch in der 14. Spielminute in einfacher Unterzahl das 2:0 für die Gastgeber. Königsbrunn blieb aber fokussiert und erarbeitete sich weiter gute Torchancen, nur zwei Minuten später konnte Ralf Rinke einen Abpraller ins Tor der Wölfe einnetzen. Der EHC war weiterhin am Drücker, bis Drittelende fielen aber keine weiteren Treffer mehr.
Auch im mittleren Spielabschnitt blieb Königsbrunn konzentriert und erarbeite sich weitere Möglichkeiten. In der 24. Spielminute sorgte dann Nicolas Neuber mit seinem Treffer für den hochverdienten Ausgleich. Und nur zwei Minuten später netzte Henning Schütz in Überzahl zur 3:2 Führung für den EHC ein. Königsbrunn blieb weiter offensiv, kassierte aber in der dreißigsten Spielminute den Ausgleich. Gerade mal eine Minute später erzielte Hayden Trupp mit einem schönen Rückhandschuss ins linke obere Eck die erneute Führung für den EHC. Königsbrunn war weiter spielbestimmend, die Wölfe beschränkten sich auf gefährliche Konter. Bad Kissingen leistete sich nun aber einige Stockfehler, die der EHC aber jedoch nutzen konnte. So ging es mit dem leistungsgerechten 4:3 für Königsbrunn in die letzte Pause.

In der Kabine der Unterfranken hatte es wohl eine deutliche Ansage gegeben, denn im letzten Drittel zeigten sich die Gastgeber deutlich verbessert und sorgten für mächtig Druck. Doch EHC-Goalie Donatas Žukovas zeigte mal wieder eine fabelhafte Leistung und verhinderte einen Treffer der Wölfe. Königsbrunn verteidigte mit Mann und Maus, die Youngster Dominik Schönwetter und Maxi Hermann warfen sich nicht nur einmal in die gegnerischen Schüsse. Auch einige Strafzeiten konnten die Brunnenstädter noch schadlos überstehen. Zwei Minuten vor Spielende wurden die Bemühungen der starken Gastgeber dann doch noch belohnt, als der Ausgleich zum 4:4 fiel. Doch Hayden Trupp, der eine sehr starke Leistung ablieferte, nutze einen Konter und netzte zur 5:4 Führung ein. Die Wölfe mussten nun alles auf eine Karte setzen und nahmen ihren Goalie zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, doch der EHC ließ nichts mehr anbrennen. Eine Sekunde vor Schluss traf dann noch Patrick Zimmermann ins leere Tor ein und sorgte so für den 6:4 Endstand für Königsbrunn.

Königsbrunn gewinnt nach einem intensiven und hochdramatischen Spiel zweier Top-Teams, in dem die Brunnenstädter das bessere Ende für sich hatten. Der EHC verpasste es, im zweiten Drittel das Spiel zu entscheiden und musste bis zuletzt gegen tapfer kämpfende Unterfranken alles geben. Am Ende hätte die Partie wohl zwei Sieger verdient gehabt, aber da hatte Hayden Trupp mit seinem entscheidenden Tor wohl etwas dagegen.

Königsbrunns Coach Fabio Carciola ist stolz auf seine Mannschaft: „Heute haben wir von der ersten bis zur letzten Minute unser System gespielt, was ich immer von der Mannschaft fordere. Das war das beste Spiel der Saison. Mit Kampfgeist und Biss hat jeder für den anderen gefightet, Don im Tor und unsere Verteidigung haben einen super Job gemacht. Ich so stolz auf meine Jungs, die haben Charakter gezeigt, mir fehlen jetzt noch die richtigen Worte.“

Tore: 1:0 Zimmer (Nemirovsky, Filobok) (10.), 2:0 Schneider (Cypas, Hemmerich) (14.), 2:1 Rinke (17.), 2:2 Neuber (Carciola, Schütz) (24.), 2:3 Schütz (Fettinger, Auger) (26.), 3:3 Masel (Seewald, Filobok) (30.), 3:4 Trupp (Carciola, Polaczek) (31.), 4:4 Hemmerich (Nemirovsky) (58.), 4:5 Trupp (Rinke) (60.), 4:6 Zimmermann (Auger) (60.)

Strafminuten: EC Bad Kissingen 6
EHC Königsbrunn 14
Zuschauer: 404

Fotos by Horste Plate | Fotoanfragen an presse@ehc-koenigsbrunn.com



Vorbericht EHC Königsbrunn - „Ice Dogs“ des EV Pegnitz
Am zweiten Weihnachtsfeiertag empfängt der EHC ab 18 Uhr die „Ice Dogs“ des EV Pegnitz. Gegen den Tabellenletzten aus Oberfranken sind drei Punkte Pflicht im Kampf um die Verzahnungsrunde. In der Bayernliga geht es nun in den Endspurt, es stehen noch vier Partien auf dem Programm. Damit kann jede Mannschaft theoretisch noch maximal zwölf Punkte in den verbleibenden Begegnungen holen. Der EHC muss gegen Pegnitz unbedingt siegen, um die Konkurrenz auf den hinteren Plätzen weiter hinter sich zu lassen, auch wenn am letzten Wochenende beide Spiele gewonnen wurden. Denn vom Tabellenneunten trennen den EHC gerade mal fünf Punkte.

Anfang November trafen beide Mannschaften das erste Mal aufeinander, die Partie fand damals in Mitterteich statt. Am Ende holte Königsbrunn durch einen 9:2 Auswärtssieg drei Punkte gegen überforderte Ice Dogs. Diese hatten damals aber auch einen großen Trainingsrückstand, im heimischen Freieisstadion konnte aufgrund technischer Probleme nicht gespielt werden. Auch am Mikttwoch scheint dies nun eine einfache Aufgabe zu sein, denn rein statistisch gesehen ist Pegnitz mit im Schnitt sieben Gegentreffern die Schießbude der Liga. Allerdings erzielen die Oberfranken durchschnittlich auch drei Tore. So hätte der sich der Tabellenprimus EV Füssen fast eine blutige Nase bei den Ice Dogs geholt, denn nach sechzig Spielminuten stand es damals 3:3. Erst in der Verlängerung konnte der Altmeister den Sieg einfahren.

Und auch der ESC Dorfen wäre Mitte Dezember fast an den Oberfranken gescheitert, hier ging das Spiel ebenfalls in die Verlängerung und endete mit 5:4 für die Eispiraten. Den einzigen Sieg holte Pegnitz Anfang November beim TEV Miesbach, dort gewannen die Ice Dogs mit 6:3. Im Hinspiel tat sich der EHC Königsbrunn zunächst schwer gegen Pegnitz und lag nach dem ersten Drittel mit 0:1 zurück. Erst im Laufe der Partie konnten sich die Brunnenstädter gegen die tapfer kämpfenden Ice Dogs durchsetzen. Top-Scorer der Gäste mit 25 Punkten ist der 27-jährige Lette Aleksandrs Kercs Jr., in 19 Partien erzielte er elf Treffer und legte 14 weiter auf. Auf Platz zwei steht Roman Navarra, der sich in 18 Spielen 19 Scorerpunkte holte. Dabei gehen sieben Treffer auf sein Konto, zwölf weitere legte er auf. Aber auch Pierre Kracht und Michael Kuhn kommen zusammen auf 28 Scorerpunkte, der EHC ist allerdings gewarnt und in der Begegnung am Mittwoch klarer Favorit.

Auf dem Papier ist es eine klare Angelegenheit, Königsbrunns Trainer Fabio Carciola kann bis auf den Langzeitverletzten Matthias Forster in Bestbesetzung gegen die Oberfranken antreten. Dazu hat er noch das Luxusproblem mit seinen drei Kontingentspielern, von denen er bis zu zwei einsetzen darf. Wer gegen Pegnitz im Tor stehen wird ist noch unklar, im Training zeigten sowohl Jennifer Harß als auch Donatas Žukovas starke Leistungen. Drei Punkte sind nun Pflicht, auch wenn die Gäste nichts mehr zu verlieren haben und ohne Druck spielen können.

Königsbrunns dritter Vorstand Tim Bertele hofft auf zahlreiche Zuschauer am Feiertag: „Mit einem Sieg gegen Pegnitz können wir die Aufstiegsrunde fast perfekt machen. Die Mannschaft wird top fokussiert in das Spiel gehen und die nötige Einstellung an den Tag legen. Ich hoffe auch auf zahlreiche Unterstützung unserer Zuschauer. Vor einer tollen Kulisse zu spielen motiviert unsere Spieler nochmals zusätzlich. Ich denke am zweiten Weihnachtsfeiertag sollte doch der ein oder andere Zeit finden können um ins Stadion zu kommen.“


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