Die Haan Fight Night in Königsbrunn

Mittwoch, 10. Mai 2017, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Einen starken Boxabend durften zahlreiche Zuschauer in der Hydro-Tech eisarena bestaunen, bei dem es acht Profikämpfe zu bewundern gab. Highlight war der Titelkampf von Tina Rupprecht gegen Luisana Bolivar aus Venezuela, um den IBO-Weltmeistertitel. Diesen konnte Tina Rupprecht nach vollen 10 Runden für sich entscheiden und sich überglücklich von Ihren Anhängern feiern lassen.



Im ersten Kampf des Abends der sich bis nach 23 Uhr erstreckte, kam es zum Debüt von Arton Berisha in seinem ersten Profikampf. Sein Gegner war Dejan Krneta aus Bosnien Herzigowina. Der 36jährige erfahrene Boxer brachte es bislang in seiner Boxkarriere nur auf zwei Siege bei 16 Niederlagen und diente hier sicher als Aufbaugegner, um wertvolle Erfahrungen bei den Profis zu sammeln. Der im Cruisergewicht angesetzte Kampf, dauerte dann auch nicht so lange, Arton konnte den Gegner schon in der zweiten Runde problemlos bezwingen und bekommt damit seinen ersten KO-Sieg gutgeschrieben.

Im zweiten Kampf stiegen zwei erfahrene Boxer in den Ring und zeigten einen ansehnlichen Kampf. Armand Cullhaj mit einer Bilanz von 21 Siegen, sechs Niederlagen und drei Unentschieden kämpfte gegen Ivan Sakic, der einen Sieg bei 19 Niederlagen auf dem Konto hatte. Der Bosnier Ivan Sakic, erwies sich aber als würdiger Gegner und konnte Armand Cullhaj ganze vier Runden Paroli bieten, bis er nach der Rundenpause aufgab.

Spannend wurde es nun mit dem ersten Lokalmatador - den Bruder des Trainers von Tina Rupprecht. Großer Jubel kündigte sich an als Sergej Haan nach langjähriger Kampfpause wieder erstmals in den Ring stieg und sein Debüt als Profikämpfer bestritt. Sein Gegner war Islam Ashabov, der ebenfalls sein Debüt bestritt. So konnte im Vorfeld niemand den Gegner unter realen Kampfbedingungen einschätzen und es kam zum Kampf gegen eine Jungspund mit einem erfahrenen Kämpfer. Beide versuchten gleich zu Beginn den Kampf zu dominieren und die Zuschauer sahen einen wahren Hagel an Faustschlägen. Doch leider wie so oft, entschied ein Cut durch einen Kopfstoß den Kampf. Der Oldenburger Islam Ashabov erliett dieses an der rechten Augenbraue außen. Unter Protest des jungen Kämpfers beendete der Ringarzt Albert Guessbacher den Kampf vorzeitig. Hier wäre sicher noch ein sehr spannender Kampf zu sehen gewesen. So konnte Sergej Haan im Weltergewicht seinen ersten Sieg einfahren.

Im vierten Kampf besserte Andranik Hakobian seine Bilanz weiter auf. Der Gegner war Jovica Kokot, ebenfalls aus Bosnien Herzigowina, der 21. Jährige konnte in seiner in seiner Profikarriere nur einen Sieg bei acht Niederlagen vorweisen, schlug sich aber achtbar über drei Runden, bevor er vorzeitig aufgab. Der Eidgenosse zeigte sich in allen Belangen überlegen und ließ durch unterhaltsame Einlagen auch das Publikum an seiner Vorführung teilhaben. Von Zeit zu Zeit zeigte der Schweizer sein Klasse und siegte dann auch souverän.

Schon nach kurzer Arbeitszeit konnte sich Yusuf Sultanoglu feiern lassen. Gegen den 28. jährigen Goran Ristic aus Bosnien Herzigowina, siegte dieser in der ersten Runde. Der Gegner mit 23 Niederlagen bei nur einem Sieg hatte gegen Yusuf keine Chance. Der damit seinen zweiten Profikampf erfolgreich beendete.

Im sechsten Kampf des Abend stieg ein bekanntes Gesicht in den Ring. Granit Stein mit neun Siegen bei nur einer Niederlage, stellte sich Slavisa Simeunovic, der mit 27 Siegen gegenüber 24 Niederlagen eine positive Profibilanz aufweisen konnte. Der 38 jährige aus Bosnien Herzigowina zeigte sich dann auch als widerspenstiger Gegner und lieferte über weite Teile einen Kampf auf Augenhöhe, bevor er nach drei Runden aufgab. Somit konnte Granit Bylygbashi seine Bilanz auf neun Siege im Profibusiness erhöhen.

Im vorletzten Kampf des Abends ging es für Florian Wildenhof in die Ringmitte. Mit 25 Siegen bei nur vier Niederlagen zeigte ein erfahrener Boxer seine Klasse, der Gegner gab nach bereits der ersten Runde. Adnan Zilic mit einer Bilanz von 14 Siegen bei 26 Niederlagen, zeigte sich nicht als ebenbürtiger Gegner.

Nun kam es endlich zum Hauptkampf, die Mend johlte als Tina Rupprecht einlief. Neben dem WM-Titel ging es für Tina Rupprecht auch um den sechsten Sieg ohne Niederlage. Die Gegnerin Luisana Bolivar mit einer Bilanz von vier Siegen bei drei Niederlagen zeigte sich kampfstark, wenn auch technisch nicht so versiert. Die Gegnerin aus Venezuela profitierte von ihrer enormen Reichweite, hier galt es für Tina in den Infight zu kommen und schon nach wenigen Runden, kam es zu einem Cut für die Augsburgerin. Gute Arbeit des Cutman konnte aber schlimmeres verhindern und der Cut hielt über die kompletten Runden.

Von Runde zu Runde wurde dem Publikum ein spannendens Gefecht geboten. Die 23. jährige Südamerikanerin, glänzte technisch wenig, zeigte wenig Beinarbeit, aber immer wieder gefährliche Schwinger und unübersichtliche Infights, die Tina Rupprecht dann auf der anderen Gesichtshälfte ein zweites Cut an der Augenbraue bescherte. Abermals leistete der Cutman hervorragende Arbeit und der Kampf ging über die volle Distanz von 10 Runden. Welch spannender Kampf geboten wurde, zeigte sich auch am Ergebnis der Ringrichter. Während Bernd Hupfer und Matteo Montella den Kampf mit 98 zu 92 Punkten werteten, gab es vom dritten Ringrichter Philippe Verbeke ein Draft mit 95.00 zu 95.00 Punkten. Überglücklich zeigte sich Tina Rupprecht und ihr gesamtes Team mit Trainer Alexander Haan. Ein insgesamt sehr unterhaltsamer und schöner Kampfsportabend in der hydro-tech Arena in Königsbrunn, gut organisiert von Haan-Promotion.

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