Verrückter Augsburger Panther Sieg gegen die Kölner Haie

Samstag, 18. November 2017, 11:10 Uhr Thorsten Franzisi

Die 5889 Zuschauer im Curt Frenzel Stadion erlebten beim 7:4 Sieg der Augsburger Panther gegen die Kölner Haie ein Wellenbad der Gefühle.



Augsburger Panther und Kölner Haie starten mit Power im 1. Drittel
Von der ersten Spielminute an ,entwickelte sich eine schnelle und offensiv geführte Begegnung von beiden Mannschaften. Nach den 3 Niederlagen in Folge vor der Länderspielpause wollten die Panther endlich wieder siegen. Bereits nach gut 3 Minuten ging der AEV dann auch durch T.J. Trevelyan mit 1:0 in Führung und holten sich dadurch das notwendige Selbstvertrauen, was in den letzten Begegnungen nicht ausreichend vorhanden war. Mit Powereishockey erarbeiteten sich die Augsburger weitere Chancen.

Aber auch die Haie waren mit ihrem top besetzten Kader immer brandgefährlich. Doch Jonathan Boutin im Augsburger Tor war hochkonzentriert und hielt die Schüsse von Hospelt und Lalonde sicher. Spielbestimmend und mit mehr Zug zum Tor agierten aber die Panther. Brady Lamb, Drew LeBlanc und T.J. Trevelyan scheiterten aber an Kölns Keeper Justin Peters. In der 17. Spielminute war es dann endlich soweit, Augsburgs Verteidiger Mark Cundari düpierte einen Kölner Abwehrspieler und hämmerte den Puck ins linke untere Eck zum 2:0 für die Panther. Kurz vor Drittelende hatte dann noch T.J. Trevelyan die große Chance auf 3:0 zu erhöhen, scheiterte aber im Alleingang an dem Torhüter der Haie. Knapp 6000 Augsburger Fans verabschiedeten die Panther mit viel Beifall und einem 2:0 Vorsprung in die 1. Drittelpause.

Augsburger Panther im Torrausch und mit unnötigen Nachlässigkeiten im 2. Drittel
Mit viel Power und Tempo begann der AEV den 2. Spielabschnitt und wurde dafür auch mit dem notwendigen Scheibenglück belohnt. In der 26. Spielminute passte David Stieler herrlich auf Verteidiger Mark Cundari und der Canadier vollendete eiskalt mit seinem 2. Tor am heutigen Abend zum 3:0 für die Panther. Doch dies sollte es noch lange nicht gewesen sein, nur 100 Sekunden später erhöhte Trevor Parkes im Nachschuss auf 4:0. Das Tor fiel in Überzahl und der Jubel im Stadion war natürlich unbeschreiblich. Haie Torwart Justin Peters war total demoralisiert und wurde durch Daniar Dshunussow ersetzt. Mit“ du bist der Nächste“ wurde der Kölner Backup von den AEV Fans empfangen und der Wunsch ging auch ganz schnell in Erfüllung. In der 31. Spielminute gelang Drew LeBlanc auf Pass von Matt White das 5:0 für die Panther und das Spiel schien frühzeitig entschieden.

Alle Zuschauer im Stadion diskutierten eigentlich nur noch über die Höhe des Sieges und feierten ihre Idole. Anscheinend glaubten dies aber auch die Spieler der Augsburger Panther. Statt weiterhin konzentriert weiter zu spielen, schlichen sich Nachlässigkeiten und individuelle Fehler in das Spiel der Augsburger ein. In der 36. Spielminute nutzten die Gäste aus dem Rheinland einen kapitalen Aussetzer von Mark Cundari zum 1:5 durch den Ex-Augsburger Justin Shugg. Ergebniskosmetik dachten alle noch im Stadion, doch nur 48 Sekunden später verkürzten die Haie in Überzahl durch Felix Schütz auf 2:5 und die Gäste witterten nochmals ihre Chance und stürmten weiter Richtung Tor der Augsburger. Zum Glück traf der Ex-Augsburger Ben Hanowski in der 40. Spielminute mit seinem Schuss nicht in das Tor der Panther und der AEV ging eigentlich mit einer komfortablen 5:2 Führung in die 2. Drittelpause.

Augsburger Panther Fans mit Zittern und Erlösung im letzten Drittel
Die Führung sichern, in der Abwehr diszipliniert arbeiten, kein unnötiges Risiko eingehen und den Vorsprung ganz sicher nach Hause bringen, so lautete die Taktik und Devise vor dem letzten Abschnitt von Coach Mike Stewart . Doch die Panther kamen kaum mehr aus dem eigenen Drittel und die Kölner Haie zeigte jetzt ihre Qualität, die sie natürlich in ihrem hochkarätigem Kader besitzen. In der 46. Spielminute erzielte Ryan Jones nach einem gewonnen Bully das 3:5 und die Fans der Panther wurden immer unruhiger. In der 48. Spielminute wurde AEV Verteidiger Scott Valentine in Unterzahl bei einem Konter, von Ex-NHL Profi Christian Ehrhoff rüde von den Beinen geholt und Penalty wäre die korrekte Entscheidung gewesen. Doch die Schiedsrichter Andersen und Hoppe entschieden nur auf 2 Minuten Strafzeit. Wütende Pfiffe der Augsburger Fans begleiteten die Entscheidung der Unparteiischen.

Die Spieler der Panther ließen sich von der Hektik anstecken und kassierten in der 50. Spielminute den 4:5 Anschlusstreffer durch Philipp Gogulla und nicht wenige im Curt Frenzel Stadion glaubten im falschen Film zu sein. Reicht eine 5:0 Führung nicht zum Sieg, eigentlich unglaublich, aber im Eishockey nicht unmöglich. Doch wie dann die Spieler der Augsburger Panther reagierten war super und zeigt den Charakter der Mannschaft. Sofort übernahmen die Spieler von Mike Stewart die Initiative und erzielten nur 64 Sekunden später das so wichtige „ golden winning goal „ zum 6:4 für die Panther. Brady Lamb zog von der blauen Linie ab und Mike Davies fälschte unhaltbar ab. Erleichterung pur bei Spielern und Fans gut 10 Minuten vor Spielende. Ab diesem Zeitpunkt resignierten auch die Spieler der Haie spürbar und die Panther konnten sich von dem Druck befreien. Die aber jetzt endgültige Entscheidung in diesem verrückten Spiel fiel dann in der 55. Spielminute, als Daniel Schmölz auf Pass von Matt White auf 7:4 erhöhte. Die 3 Punkte bleiben verdient in Augsburg und die Panther kamen somit gut aus der Länderspielpause, die Erleichterung war bei allen Verantwortlichen groß. Ob der heute wegen einer Erkältung fehlende Nationalspieler Thomas Holzmann am Sonntag in Wolfsburg wieder spielfähig ist, war heute Abend noch nicht sicher.

Sonntag in Wolfsburg und Dienstag gegen Ingolstadt

Am kommenden Sonntag ab 16.30 Uhr versuchen die Panther in Wolfsburg zu punkten und nur 2 Tage später empfängt der AEV ab 19.30 Uhr im Curt Frenzel Stadion im bayerischen Derby den ERC Ingolstadt. Wichtige Spiele, um in der Tabelle von Patz 11 wieder in Richtung Play off Plätze vorzurücken.




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