Udo Pitsch 180 Kilometer im Laufschritt durch die Peloponnes

Mittwoch, 30. Mai 2018, 12:10 Uhr Thorsten Franzisi

Udo Pitsch absolvierte auf der griechischen Halbinsel Peloponnes einen legendären Ultramarathon auf den Spuren der Antike. Dieser "Olympian Race" ging tags und nachts über bergige 180 Kilometer von Nemea nach Olympia. Der 64-jährige Ultra-Langstreckenläufer von der TG Viktoria Augsburg brauchte 27:19 Stunden.



Extremsportler aus etlichen Ländern treffen sich alle zwei Jahre im antiken Stadion von Nemea in Griechenland. Sie machen sich dann im Laufschritt auf den 180 Kilometer langen Weg nach Olympia, dem Ursprungsort der Olympischen Spiele. Heuer am Start bei dem "Olympian Race" war Udo Pitsch von der TG Viktoria Augsburg. Der 64-jährige Wehringer überzeugte bei dieser West-Ost-Durchquerung der bergigen Halbinsel Peloponnes als 34. von 116 Startern. Der Ex-Berufsoffizier brauchte nur 27:19 Stunden für die 180 Kilometer mit enormen 4.450 Höhenmetern. An beiden Tagen herrschten sommerliche Temperaturen. Auf der Strecke gab es 19 Versorgungsstationen, um den Flüssigkeitsverlust von 15 bis 20 Litern und den Verbrauch von etwa 20.000 Kalorien zu verkraften.

Der Viktorianer musste seine ganze Erfahrung als Ultra-Langstreckenläufer aufbieten. "Am schwierigsten war es während der Nacht auf unbefestigten Wegen", erzählt der Routinier. Im Ziel im antiken Olympiastadion hat man Udo Pitsch einen Olivenkranz aufgesetzt, wie vor rund 2700 Jahren den ersten Olympiasiegern.

Er kann nun 230 Rennen über die Marathondistanz von 42,195 Kilometern oder länger vorweisen, so viel wie kein anderer Läufer in Schwaben. Auch in Griechenland absolvierte Pitsch im Jahr 2016 sein bislang anspruchsvollstes Rennen, nämlich den berühmten "Spartathlon" über 246 Kilometer von Athen nach Sparta. Der 64-jährige Wehringer hält seit 2008 den schwäbischen 24-Stunden-Rekord mit 219,3 Kilometern. "Ich bin ein Grenzen-Suchender", definiert Udo Pitsch sich selbst. "So eine extreme Belastung, wie das Olympian Race, bedarf einer sehr langen Anpassung von Körper und Psyche.

Außerdem müssen die genetischen Faktoren passen", meint Dr. Andreas Weniger. Der Augsburger Sportmediziner mit seiner Praxis in Diedorf rannte 1985 eine Marathon-Topzeit von 2:12 Stunden. "Für die Mehrheit der gut trainierten Läufer sind maximal zwei Marathons pro Jahr vernünftig", betont Dr. Weniger. Regeneration heißt nun für Udo Pitsch das Gebot der Stunde. "Es kann einige Wochen dauern, bis mein Körper diese 180 Kilometer weggesteckt hat", weiß der gebürtige Saarländer.
wm
> Ultra-Langstreckenläufer Udo Pitsch im Internet unter http://marathon.pitsch-aktiv.de


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