Tina Rupprecht erkämpft sich WBC Weltmeistertitel

Samstag, 08. Oktober 2016, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Mehr als gut gefüllt war das Event-Center in Königsbrunn, als JP-Boxpromotion zur dritten Haan Fight-Night einlud. Auf dem Programm standen insgesamt acht Kämpfe die im Finale um den vakanten Titel der Weltmeisterin in der Minimumweight-Klasse bis 47kg gipfelten. Hier gelang es Tina Rupprecht gegen eine starke Joana Pastrana den Titel nach Deutschland zu holen.



Sieben Kämpfer schickte der Boxclub Haan ins Rennen und vorweg, alle konnten dem Cheftrainer Alexander Haan nach dem Kampf mit erhobenen Hauptes in Gesicht blicken. Viele Kämpfe endeten vorzeitig, da die Gegner, der Technik und Schlagkraft der Augsburger nicht gewachsen waren.

Im dritten Kampf bestieg "Michi Kanni" im Augsburger Volksmund genannt, den Ring. Sein Gegner Silvestr Botos aus der Tschechei, durfte schon einmal die Bekanntschaft von Michael Kannler machen, in Hamburg, verlor er nach vier Runden einstimmig nach Punkten. In Königsbrunn ließ Michi Kanni seine zahlreichen Fans nicht so lange warten, schon in der Pause nach der ersten Runde, landete das weiße Handtuch im Ring. Somit konnte der deutsche Meister des renommierten BDB-Verbands einen weiteren Ranglisten-Kampf zu seinen Gunsten verwerten.

Im nächsten Kampf feierte der Augsburger Andreas Klein sein Debüt als Profiboxer und sein Gegner war kein Unbekannter und auch kein Aufbaugegner. Er boxte gegen den serbischen Amateur Meister im Super-Feder-Gewicht. Klein erledigte seine Aufgabe souverän und zeigte keine Schwächen, dominierte den Kampf und gewann verdient. Für den 33jährigen ein toller Erfolg.

Auch Andrey Chentsov erledigte seinen Job im Ring ohne größere Probleme gegen den erfahrenen Serben Aleksandar Jankovic. Der russische Staatsangehörige konnte unter dem Management von Olga Schepkina ungefährdet einen weiteren Sieg für sich verbuchen.

Im sechsten Kampf bestieg Emre "The Lion jr." Cukur den Ring, hier tobte der Saal, viele Landsleute des Türken unterstützten den Vorzeige-Athleten lautstark. Emre bestritt gerade seinen dritten Profiboxkampf und hatte mit seinem Gegner dem Berliner Mazen Girke einen wahrhaftig unerschrockenen und nicht zu Boden bringenden Gegner erwischt. 2002 feierte Mazen sein Debüt und hatte bis heute 91 Profikämpfe bestritten. Cukur dominierte über die volle Distanz den Gegner, der aber in der Lage war, gute Treffer einfach weg zu stecken oder mit seiner defensiven Erfahrung glänzte. Dennoch ein ungefährdeter Sieg für den jungen Löwen mit prominenter Abstammung (Vater Levent Cukur, ehem. Internationaler Deutscher Meister). Man darf gespannt sein, welche Wege der junge Boxer noch einschlagen wird.

Im Supermittelgewicht trat Roman Hardok erneut in den Ring, der in Augsburg lebende Kasache erledigte seine Aufgabe souverän in kürzester Zeit und holte sich damit den vierten Sieg in Folge. Der 23jährige Modell-Athlet wirkte im ganzen Kampf souverän, bestach mit einem gezielten Auge und blitzschnellen Aktionen. Ein Boxer der vielleicht noch in Zukunft, auch auf größeren Bühnen erscheinen wird.

Tina Rupprecht siegt über Joana Pastrana
Nach einem spannenden Abend und vielen Vorkämpfen kam es dann endlich zum Showdown, Tina-Tina-Rufe hallten durch das Königsbrunner Event-Center. Nun ging es um den vakanten WBC-Titel. Die Gegnerin Joana Pastrana versuchte von Anfang an, den Kampf durch ihre Größe und der besseren Reichweite zu kontrollieren. Mit der Fürhand und etlichen Chaps versuchte die Spanierin, Tina Rupprecht auf Abstand zu halten und wertvolle Punkte zu sammeln. Doch Rupprecht drängte immer wieder in den Infight und es entwickelten sich zahlreiche unübersichtliche Gefechte. Tina Ruprecht stand ungeschlagen mit vier Siegen, der Spanierin mit bereits sieben Siegen gegenüber. Mangels wirklich harter Treffer in der Minimum-Weight Klasse bis 47kg, ging der Kampf über die komplette Distanz von 10 Runden. Beide Athletinnen kämpften bis zum Schluss, verbissen um jeden Treffen, open-Score-Cards, veröffentlichten die Ergebnisse von während des Fights in der siebten und neunten Runde mit leichten Vorteilen für Rupprecht.

So gab es für die zahlreichen Fans und Zuschauer einen mehr als packenden Kampf bis zum erlösenden Gong in der zehnten Runde. Tina Rupprecht siegte und eine fassungslose Joana Pastrana musste die Niederlage hinnehmen. Auf Boxrecord, gab das Management an, Pastrana habe sich nach der zweiten Runde an der Hand verletzt, und kämpfte von da an mit einer gebrochenen Hand weiter. Das Punkturteil der drei Ringrichter war mit Juergen Langos 96-94, Maurizio Rinaudo 96-94, Irene Kostenko 98-94 eindeutig.

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