PHILIPP MAX, der FCA-Profi - raus aus dem Schatten

Dienstag, 08. Dezember 2015, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

PHILIPP MAX war immer nur „der Sohn von...“ –

Jetzt ist er auf dem besten Weg, sich selbst einen Namen zu machen

Das erste Mal, als Philipp Max bundesweit für Aufsehen sorgte, war noch im Trikot des KSC. Kurz vor dem Relegations- Duell gegen den Hamburger SV diktierte er den Journalisten, „dass es Zeit wird, denen die Uhr abzustellen“. Hintergrund: Der Bundesliga- Dino aus Hamburg ist das letzte Gründungsmitglied der Liga und besitzt im Stadion eine Uhr, die die Dauer der Ligazugehörigkeit anzeigt.

Bekanntermaßen setzte sich Hamburg – wenn auch äußerst glücklich – in der Relegation gegen den KSC durch und Max‘ Spruch wurde nun zum Bumerang und schlug ihm ins Gesicht. „Diesen Satz hatten wir Spieler uns als Motivation genommen, aber es gab halt einen, der den Satz öffentlich gesagt hat – und das war ich...“, lacht er.

Man könnte das als jugendliche Unbekümmertheit abtun, aber Philipp Max ist trotz seiner 22 Jahre einer, der klare Worte sagt und dazu auch steht. So ist er selbstkritisch genug, anzuerkennen, dass seine ersten Monate beim FCA nicht die besten waren.

„Ich benötige immer eine gewisse Zeit, um mich anzupassen. Das war in meinen bisherigen Stationen immer der Fall, aber mittlerweile fühle ich mich richtig wohl und bin happy, in Augsburg zu sein.“ Auch für den sportlichen Absturz findet Max klare Worte: „Wir spielen eigentlich ganz gut, aber in den entscheidenden Momenten treffen wir die falsche Entscheidung. Das müssen wir abstellen. Aber wir dürfen nicht nachlassen. Kopf hoch, Brust raus und es besser machen“, gibt Max als Parole aus.



Er selbst kennt das Fußballgeschäft von klein auf. Vater Max war zweifacher Bundesliga-Torschützenkönig, Mutter Sandra spielte in der Westfalen-Auswahl. Prominent aufzuwachsen sei nicht immer leicht gewesen, gibt er zu. „Gerade während der Schulzeit wusstest du nie, wer jetzt wirklich dein Freund ist oder wer nur mit dir befreundet ist, um beispielsweise an Fußballkarten ranzukommen.

Andererseits bin ich mit Fußball aufgewachsen und habe dem Sport viel zu verdanken. Ich habe auch Tennis gespielt, aber Fußball hat sich dann durchgesetzt.“ Über die Jugendmannschaften von 1860 und Bayern München wechselte Max zur Knappen-Schmiede, der Jugendabteilung des FC Schalke 04. „Mein Trainer meinte, dass ich im Angriff besser aufgehoben wäre. Ich war ihm defensiv nicht gut genug. Mit der Zeit habe ich mich aber in dem Bereich verbessert und bin dann immer weiter nach hinten gerutscht.“

Obwohl er einer der wenigen Lichtblicke der bisherigen FCA-Saison ist, holte er erst am 13. Spieltag mit dem Sieg gegen den VfB Stuttgart seine ersten FCA-Punkte. Unglaublich, aber wahr: In allen Ligaspielen davor ging er stets als Verlierer vom Platz. Entsprechend happy ist der 22-Jährige, dass es endlich mit drei Punkten geklappt hat: „Ich wusste von der Bilanz, aber ich sehe mich nicht als Pechvogel. Jetzt bin ich aber glücklich, endlich gewonnen zu haben“, ist er erleichtert.

Weitergehen soll es für ihn auch gegen Schalke. Im Dezember kommt sein Jugendverein in die WWK-Arena: „Das wird für mich ein Highlight-Spiel.“ Vielleicht ja eins, um weiter auf dem Platz für Aufsehen zu sorgen.

Infos über Philipp Max gibt es auch hier:
https://www.facebook.com/Philipp-Max-387853918043390/


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