AEV-Stürmer T.J. Trevelyan über sein Auf und Ab in Augsburg

Donnerstag, 03. Dezember 2015, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Er spielt immer am Limit und das musste sein Körper bereits mehrfach erfahren. In den vergangenen drei Jahren erlitt T.J. Trevelyan von den Augsburger Panthern einen Kniescheibenbruch, brach sich das Bein und fiel in dieser Spielzeit bereits mit einem Daumenbruch aus.



Doch ständig ist der 31-Jährige noch stärker zurückgekommen. So auch in dieser Saison als er nach zwölf Spielen bereits an 13 Toren beteiligt war.

Von Rückschlägen lässt er sich also nicht unterkriegen: „Es ist immer wichtig, optimistisch zu bleiben. Natürlich war es hart, nur zuzuschauen und nicht aufs Eis gehen zu können. Aber ich denke mir, wenn man nur einen negativen Gedanken hat, wird etwas schlimmes passieren. Also schaue ich nach vorne. Ich bin auch kein Was-wäre-wenn-Typ.“



Viel mehr genießt er es, hier in Augsburg zu sein: „Die Panther haben eine großartige Organisation, allen voran Duanne Moeser, der für mich der Beste in seinem Job ist. Den kann man zur Not auch nachts noch anrufen. Grundsätzlich herrscht hier eine ganz besondere Atmosphäre, wie eine Familie“, erklärt er. Und die wolle man ja auch nicht so ohne weiteres verlassen: „Dass ich jetzt schon in meine fünfte Saison gehe, ist kein Zufall. Ich bin gerne hier und der Verein ist scheinbar zufrieden mit mir. Jedenfalls bin ich Lothar Sigl sehr dankbar, dass er nach meiner schweren ersten Saison, mit der auch ich nicht zufrieden war, weiter an mir festgehalten hat. Diese Loyalität ist nicht selbstverständlich.“

Doch sie zahlt sich aus. Dass er wegen seiner aufopferungsvollen Spielweise zum Fanliebling geworden ist, hängt Trevelyan gar nicht so sehr an die große Glocke. Eher will er Teil von etwas ganz Großem sein. „Natürlich ist die Meisterschaft unser Ziel.



Einige der Jungs erzählen noch vom Vize-Titel der Saison 2009/10. Das ist aber Vergangenheit. Natürlich werden wir nicht jedes Spiel gewinnen können, aber wenn wir an unserem Gameplan festhalten und so weitermachen wie bisher, ist vieles möglich.“ Keine Frage, T.J. Trevelyan hat in Augsburg noch einiges vor. Er stand sicherlich auch auf der Wunschliste von Ex-Trainer Larry Mitchell, der in Straubing nun mit ehemaligen Panther-Spielern wie Mike Connolly, Ryan Bayda oder Colton Jobke zusammenarbeitet. Doch Trevelyan betont, nur einmal mit Mitchell gesprochen zu haben – kurz nach dessen Entlassung in Augsburg.

„Er hat mich zwar nach Deutschland geholt, aber ein Wechsel stand nie zur Debatte.“ Außerdem sei Augsburg sowieso eine perfekte Stadt. Nicht zu groß, nicht zu klein. Selbst die vielen Baustellen nerven Trevelyan nicht, denn das heißt ja, dass die Stadt im Wandel ist.

Nur an der Sprache hapert es noch. Die Wörter verstehe er zwar und im Restaurant kann er auf deutsch bestellen, doch die Grammatik bereite ihm große Probleme. „Meine Frau Katie hat mir da einiges voraus. Sie spricht perfekt deutsch“, lacht er. Und wer solange schon in Deutschland ist, der denkt auch über die deutsche Staatsangehörigkeit nach. „Warum nicht?“ Schließlich fühlt sich T.J. Trevelyan in Augsburg so richtig wohl.

Dieser Artikel wurde Euch präsentiert aus dem aktuellem Augsburg Journal.


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