Panther setzen Siegesserie auch gegen Meister München fort

Montag, 09. Januar 2017, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

In einem hochklassigen, spannenden und auch verrücktem Spiel setzten sich die Augsburger Panther gegen den EHC Red Bull München mit 6:5 nach Verlängerung durch. Durch diesen Sieg, bauten die Panther ihre Siegesserie auf 5 Erfolge in Serie aus.



Von Beginn an ,spielten beide Mannschaften auf Sieg und erarbeiteten sich etliche Torchancen. Beide Torhüter Jonathan Boutin und David Leggio glänzten aber mit etlichen tollen Paraden. In der 18. Spielminute, nutze der amtierende deutsche Meister aber das zweite Überzahlspiel zum Führungstreffer. Jason Jaffray vollendete einen Pass von Yannic Seidenberg zum 1:0. Rund 600 Fans aus der Landeshauptstadt, hatten aber kurze Zeit zum Jubeln, denn der Kapitän der Augsburger Panther, Steffen Tölzer nutze eine kurze Verwirrung in der Münchner Abwehr nur 19 Sekunden später zum 1:1.

Nun ging es aber Schlag auf Schlag weiter, bei einem Powerplay für den AEV, gelang den Münchnern ein „shorthander“ zum 1:2. Keith Aucoin passte auf den frei stehenden Brooks Macek und der überlistete Augsburgs Keeper Jonathan Boutin. Dabei machte der sonst überragende Augsburger Verteidiger Gabe Guentzel, als auch der Torsteher der Panther nicht den glücklichsten Eindruck. Nach diesen 3 Toren, binnen 74 Sekunden beruhigten sich die Aktionen auf dem Eis wieder ein wenig. Auch in den ersten Minuten des 2. Abschnitts waren die Gäste dominierend und drängten auf den Ausbau ihrer Führung. Nur unterbrochen, von einem nicht von Erfolg gekrönten, sensationellen Solo von Drew LeBlanc, hatten die Panther bis zur Hälfte der Begegnung weit weniger Spielanteile und Torschüsse. Dies sollte sich aber ab der 29. Spielminute schlagartig ändern.

München bekam eine Bankstrafe, wegen Spielens mit 6 Feldspielern und die Panther nutzten dieses Überzahlspiel nur 33 Sekunden später durch den Ausgleichstreffer von Justin Shugg. Dies sollte aber erst der erste Streich des Neuzugangs aus Riga sein. Durch das 2:2, war das Selbstvertrauen der Panther wieder da und sie wirbelten die Abwehr des derzeitigen Tabellenführers in der Deutschen Eishockey Liga gehörig durcheinander. Der Uhr auf dem Videowürfel zeigte die 32. Spielminute, als Augsburgs Verteidiger Gabe Guentzel auf Pass von Evan Trupp auf und davon war und Münchens Torhüter David Leggio im Alleingang eiskalt düpierte. Riesenjubel bei den Fans des AEV, im ausverkauften Curt Frenzel Stadion, über das 3:2 für die Panther. München hatte wesentlich mehr Spielanteile, aber die Panther machten die Tore im 2. Abschnitt.

So ging es mit einer knappen Führung für die Fuggerstädter in die zweite Drittelpause. Doch auf die 6139 Zuschauer wartete noch ein verrücktes letztes Drittel. Wie bereits zu Beginn des zweiten Abschnitts, entwickelten die Spieler des „Blechdosenherstellers“ auch in den ersten Minuten des letzten Abschnitts viel Druck auf das Augsburger Tor. Die Panther warteten aber geduldig auf ihre Konterchance. Nach 45:03 Minuten war es wieder Justin Shugg, der aus spitzem Winkel das 4:2 für den AEV erzielte. Es sollte aber noch besser kommen, in der 51. Spielminute hielt Augsburgs Torjäger Ben Hanowski seinen Schläger in einen Schlagschuss von Mark Cundari und der Puck schlug im Münchner Gehäuse zum 5:2 für die Augsburger Panther ein. War das die Entscheidung? Fast alle im weiten Rund ,waren sich ziemlich sicher. Aber nicht an diesem verrückten Abend, der Leader der DEL gab noch lange nicht auf. In der 54. Spielminute verkürzte der Ex-Augsburger Daryl Boyle zum 3:5, doch eigentlich wurde im Panther Lager noch keiner nervös.

Im Eishockey geht es aber oft blitzschnell. Eine Strafzeit für AEV Verteidiger Mark Cundari in der 55. Minute, sorgte für das nächste Powerplay der Münchner. Über die Hälfte der zwei Minuten überstanden die Panther gut, doch dann netzte Derek Joslin zum 4:5 für die Münchner ein. Plötzlich war die Partie wieder völlig offen und noch fast 4 Minuten zu spielen. Die Red Bulls nutzten sofort die Verwirrung in der Abwehr der Fuggerstädter und bereits 57 Sekunden nach dem Anschlusstreffer, gelang Jason Jaffray der 5:5 Ausgleich. Binnen 225 Sekunden ,kassierten die Augsburger 3 Gegentreffer, Panther Coach Mike Stewart nahm sofort seine Auszeit um seine Spieler zu beruhigen und Münchens Sturmlauf zu bremsen. Es waren ja immer noch knapp 3 Minuten in der regulären Spielzeit zu absolvieren. . Mit großem Einsatz, der nötigen Konzentration und Augsburgs Torhüter Jonathan Boutin gelang es aber den Panthern, zumindest das Unentschieden über reguläre Spielzeit zu bringen. Somit war zumindest schon einmal 1 Punkt sicher, in diesem eigentlich schon für die Panther entschiedenen, verrückten Spiel. Nimmt aber den gesamten Spielverlauf, das Schussverhältnis und den Scheibenbesitz, war dieses Unentschieden nach 60 Minuten, nicht unverdient für die Gäste aus München.

Spannung pur, dann in der Verlängerung. Die Spieler der Red Bulls waren bei 3:3 Spielern klar die dominierende Mannschaft und ließen Scheibe und Gegner laufen. Die Spieler der Panther waren eigentlich über 4 Minuten nur in der Defensive. Doch dann stürmte 19 Sekunden vor Ende der Overtime ,Augsburgs Mann des Abends, Justin Shugg auf und davon und konnte nur von hinten mit einem Foul gebremst werden. Die absolut richtige Entscheidung der Hauptschiedsrichter Rohatsch und Hoppe, Penalty für den AEV und Justin Shugg,verwandelte den Strafschuss, mit seinem dritten Tor im heutigen Spiel. eiskalt in den rechten oberen Winkel. Rund 5500 Augsburger Fans lagen sich nach dem Siegtreffer in den Armen und verwandelten das Curt Frenzel Stadion in ein Tollhaus. Die „Hölle des Südens“ war in voller Lautstärke wieder da. Die ersten Punkte in dieser Saison gegen den amtierenden Deutschen Meister waren unter Dach und Fach. Vergessen, die 3 Tore Vorsprung knapp 10 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit. Überragend am heutigen Abend auf Augsburger Seite Justin Shugg mit 3 Toren und der immer stärker werdende Gabe Guentzel.

Beide Trainer Don Jackson und Mike Stewart sahen ein verrücktes, spannendes und richtig gutes DEL Spiel. Der Panther Coach war letztendlich überglücklich über die zwei gewonnen Punkte.

Mit jetzt 64 Punkten, festigten die Panther Platz 6, haben jetzt gegen alle DEL Mannschaften gepunktet und feierten zuletzt 5 Siege in Folge. Der Einzug in Richtung Play-Off rückt immer näher. Mit dieser derzeit überragenden Form, ist ein Direkteinzug in das Viertelfinale durchaus nicht unrealistisch. Aber die Hauptrunde ist noch lang und auf die Panther warten noch 16 harte Spiele.

Weiter geht es am nächsten Freitag bei den Kölner Haien, bevor am Sonntag, um 16.30 Uhr die Mannheimer Adler im Curt-Frenzel Stadion zu Gast in Augsburg sind.




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