Schwaben Kanutin Melanie Pfeifer ist Europameisterin

Sonntag, 15. Mai 2016, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Melanie Pfeifer holt sich den Europameistertitel im Kanuslalom. Sie schaffte es, vor Ursa Kragelj aus Slowenien und zwei slowakischen Sportlerinnen Jana Dukatova und Elena Kaliska die GOLD Medaille herauszufahren. Die Olympiateilnehmerin Rio 2016 ist topp in Form und holte sich mit einer Fahrzeit von 108,86 und einem Nullfehlerlauf den Sieg.



Wenige Wochen vor den olympischen Spielen in Rio de Janeiro haben die beiden Augsburger Kanuten Melanie Pfeifer GOLD bei der Europameisterschaft im slowenischen Liptovsky-Mikulas in der Olympiadisziplin Kajak Einer Damen geholt. Kanu Schwaben Augsburg ist zurecht stolz auf die Kanutin, denn auch im Damenteam holte sie sich SILBER (gemeinsam mit Jasmin Schornberg /Hamm und Lisa Fritsche / Halle) – vom Nachbarverein AKV Augsburger Kajakverein holte sich Hannes Aigner EM BRONZE.

Im Canadier Einer Damenteam konnte die Schwabenkanutin Birgit Ohmayer mit Lena Stöcklin (Leipzig) und Andrea Herzog (Leipzig) den BRONZE Europameistertitel herausfahren.

Die für Italien startende Schwabenkanutin Stefanie Horn handelte sich einen gefürchteten „Fünfziger“ ein und das warf sie im Finale der beste Topp 10 Kajak Einer Damen auf den achten Platz zurück. Aber super, dass Steffi es wieder in das Semi-Finale geschafft hat, eine absolut gute Leistung.

Melanie Pfeifer war als Zehnte des Halbfinales zuerst ins Kajak-Einer-Finale der Damen gestartet. Ein kontrollierter, fehlerfreier Lauf war die Grundlage, die Kontrahentinnen zeigten Nerven und patzten. Die für Rio qualifizierte WM-Dritte musste im Ziel lange warten, bis das Ergebnis feststand. „Damit habe ich gar nicht gerechnet, dass ich hier gewinne. Da höre ich jetzt zum ersten Mal die Hymne“, sprudelte es aus den neuen Europameisterin heraus. „Heute war es extrem kalt, ich habe an den Händen gefroren, das war schon eine richtige Herausforderung, ich wollte so schnell wie möglich nach unten kommen!“ Silber und Bronze gingen an Ursa Kragelj (Slowenien) und Jana Dukatova (Slowakei). Jasmin Schornberg (Hamm) und Lisa Fritsche (Halle/S.) waren am Morgen im Halbfinale ausgeschieden und belegten die Plätze 19 und 20.

Ebenfalls von Platz zehn starteten David Schröder und Nico Bettge ins Finale der Canadier-Zweier, auch sie blieben bis zum Schluss in der Leaderbox sitzen – am Ende gewannen die beiden erfahrenen Athleten Bronze hinter den Slowaken Tomas Kucera/Jan Batik und Luka Bozic/Saso Taljat (Slowenien). „Wir wollten ein sicheres Halbfinale fahren, hatten einen soliden Lauf, aber noch ein paar Reserven. Da war schon auch ein bisschen Glück dabei, noch als Zehnter ins Finale zu rutschen“, gab Nico Bettge zu.

„Dann konnten wir nur noch angreifen. Von Platz zehn ging es nur noch nach vorne, wir haben alle Fehler des ersten Laufs vermieden und das Ergebnis ist der dritte Platz“, bekam der ehemalige Magdeburger das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht. Kai und Kevin Müller (Halle/S.) verpassten den Finaleinzug knapp als Elfte, beim Olympia-Boot Franz Anton/Jan Benzien (Leipzig) lief im Halbfinale nicht viel zusammen, beide beendeten den Wettbewerb auf Rang 20.

In den Teamwettbewerben kamen am Nachmittag zwei weitere Plaketten hinzu. Zunächst holte die Kajak-Damen-Mannschaft mit Melanie Pfeifer, Jasmin Schornberg und Lisa Fritsche Silber hinter den Britinnen und vor der Slowakei. Danach war auch die Canadier-Zweier-Mannschaft erfolgreich und fuhr in der Besetzung Franz Anton/Jan Benzien, David Schröder/Nico Bettge sowie Kai und Kevin Müller Bronze hinter der Slowakei und Polen ein. Gestern hatte bereits der Augsburger Hannes Aigner Bronze im Kajak-Einer der Herren gewonnen.

Zudem gab es eine weitere Bronzemedaille durch das Team der Canadier-Damen. Das deutsche Team tritt damit mit insgesamt sechs Medaillen, einmal Gold, einmal Silber und viermal Bronze, die lange Heimreise an. „Es waren sehr schwierige spannende und anstrengende Tage hier bei der Europameisterschaft. Der Titel für Melanie und Bronze für Hannes sowie die Zweierbesatzung Schröder/Bettge sind ein Spitzenergebnis“, freute sich DKV-Cheftrainer Michael Trummer. „Das Team war auf der extrem schwierig ausgegangenen Strecke hochmotiviert und hat sich auf der Heimstrecke der starken Slowaken zum Start in die olympische Saison super präsentiert. Trotzdem gibt es noch Reserven, an denen wir bis zu den Spielen weiter konzentriert arbeiten werden.“


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