Lieblingsgegner adieu - TSV Haunstetten

Montag, 29. Januar 2018, 11:10 Uhr 

Dem TSV Haunstetten gelingt im Topspiel des 16. Spieltages nach schier endlos langer Zeit einmal wieder ein Sieg gegen die DjK Waldbüttelbrunn. Mit 32:30 (13:14) bezwingt man den Favoriten und behält Anschluss zur Ligaspitze.



Neun Duelle in Folge - in Saisons gerechnet über vier Jahre - konnte der TSV Haunstetten gegen die DjK Waldbüttelbrunn nicht mehr gewinnen. Eine gefühlte Ewigkeit, welche Haunstettens Gäste im Vorfeld der Partie dazu ermutigte vom Auswärtsspiel beim Lieblingsgegner zu sprechen. Grund genug für die Mannen um Kapitän Fischer das nötige Quäntchen mehr Anstrengung in dieses Spiel zu setzen, um diesen Makel endlich aus der Welt zu schaffen. Zumal man den Sumpflern dieses Jahr tabellarisch mehr den je auf Augenhöhe begegnet. Vor dem Spiel stand für Haunstetten fest, dass man Zähler holen musste, um den Anschluss an das Verfolgerfeld hinter dem einsamen Tabellenführer TV Erlangen-Bruck nach der Niederlage in Friedberg vor Wochenfrist nicht zu verlieren.

Doch es war der Gast aus Unterfranken zu Beginn den Ton angab. Vor allem offensiv fand Haunstetten zunächst überhaupt kein Mittel, um den großgewachsenen Abwehrriegel der Gäste zu durchbrechen. Das änderte sich als die Fans nach zehn gespielten Minuten die Einwechselung von Alex Horner bejubeln durften, der nach vierwöchiger Verletzungspause endlich wieder ins Geschehen eingreifen durfte. Und das tat er in fulminanter Art und Weise. 5 Tore und einige blitzsaubere Anspiele auf seine freistehenden Mitspieler gingen im ersten Durchgang auf sein Konto und führten dazu, dass sich Haunstetten von den Startschwierigkeiten schnell erholte und das Spiel bis zur Halbzeit offen gestaltete.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit entwickelte sich zunächst eine ausgeglichene Partie. Keine Mannschaft schaffte es mit mehr als einem Tor in Führung zu gehen, bis Haunstetten nach 38 Spielminuten eine Zeitstrafe gegen die Gäste nutzen konnte und erstmals mit drei Toren in Führung ging. Nun begann die beste Phase des Gastgebers, der Waldbüttelbrunn nun an die Wand spielte. Ein gehaltener Strafwurf durch Daniel Fischer und drei weitere Tore in Folge ließen Haunstetten beim Stand von 26:20 nach 48 Minuten wie den Sieger aussehen. Doch aus nicht erklärlichen Gründen verloren die Augsburger plötzlich völlig den Faden. Vorne warf man unvorbereitet und überhastet ohne Erfolg auf das Tor, defensiv ließ man den Gästen nun wieder alle Freiheiten. Waldbüttelbrunn nutzte dies und hatte den Vorsprung beim 26:25 aus Haunstetter Sicht wieder egalisiert. Das Spiel war wieder offen und drauf und dran nun zugunsten der Gäste zu kippen. Der TSVH musste nun fighten und tat das mit Erfolg. Zwar konnte man den Vorsprung nicht mehr großartig ausbauen, aber ihn zumindest über die Zeit retten und somit die lange Negativserie gegen Waldbüttelbrunn endgültig beenden.

„Das war heute ein hartes Stück Arbeit und am Ende haben wir es spannender gemacht als nötig, aber am Ende haben wir die zwei Punkte und das ist das Entscheidende,“ so ein zufriedener Dominik Albrecht nach dem Spiel. Trainer Rothfischer zeigte sich ebenfalls glücklich über den Sieg, konnte aber nicht umhin die letzten Minuten noch einmal kritisch anzusprechen: „Klar bin ich sehr froh, dass wir diese Misere gegen Wabü nun endlich beenden konnten und finde, dass wir in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft waren und daher verdient gewonnen haben. Dennoch darf es uns nicht passieren einen komfortablen 6-Tore Vorsprung innerhalb von 5 Minuten herzuschenken. Wenn wir zu den Spitzenmannschaften der Liga zählen wollen, dann müssen wir lernen uns in den schwächeren Phasen eines Spiels cleverer zu verhalten und ruhiger zu spielen. Als wir gemerkt haben, dass es nicht läuft, wollten wir unser Glück mit der Brechstange erzwingen, anstatt uns auf die Tugenden zu verlassen, die uns über die letzten Wochen stark gemacht haben. Gott sei Dank konnten wir den Schalter rechtzeitig wieder umlegen und am Ende lange genug dagegen halten, um das Ergebnis heute über die Zeit zu retten.“

Viel Zeit bleibt dem TSVH (5. Tabellenplatz) nicht um zu lernen, denn schon kommende Woche steht das nächste Topspiel auf dem Programm. Auswärts muss man dann am Samstag zum Viertplatzierten nach Günzburg. Schon jetzt steht fest, dass man sich auf ein hitziges, emotionales und enges Derby freuen darf, das höchstwahrscheinlich bis zur letzten Sekunde offen sein wird.

TSV: Rothfischer, Fischer (Tor); A. Horner (8); Smotzek (7/2); Schaudt (5/2); M. Horner (4); Schnitzlein (3); Albrecht, Wiesner (je 2); Singer (1); Müller, Link, Jankrift, Manz


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