Interview: Erik Thommy wieder zurück zum FC Augsburg

Mittwoch, 31. Mai 2017, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Vor kurzem führten wir ein Interview für das neue Sport in Schwaben Magazin, laut unbestätigten Pressemeldungen kehrt Erik Thommy nach dem Aufstieg mit dem SSV Jahn Regensburg wieder zum FC Augsburg zurück. Hier im Rahmen der Serie LOKALHELDEN das Interview:



Im Landkreis Günzburg gibt es viele herausragende Sportler. Die Profis unter ihnen sehen hier immer noch ihre Heimat. In Zukunft wollen wir in dieser Rubrik regelmäßig einen dieser herausragenden Sportler zum Interview laden. In der ersten Ausgabe durften wir Erik Thommy zum Gespräch begrüßen. Der 22-Jährige, der seine Karriere beim beschaulichen SV Kleinbeuren begann, ist in der aktuellen Spielzeit vom FC Augsburg an Jahn Regensburg ausgeliehen.

In der Saison bei den Regensburgern gehen bis jetzt 7 Tore und 6 Vorlagen auf sein Konto. Es scheint, als wäre der Youngster nicht ganz unbeteiligt an der bisherigen Tabellenposition der Oberpfälzer. Doch Thommy selbst sieht das ganz nüchtern betrachtet als Gesamtleistung der Mannschaft und bremst die Euphorie um seine Leistung im Interview mit Sport in Schwaben.

Max: Hallo Erik. Du wirst in der aktuellen Spielzeit, nicht zuletzt aufgrund deiner herausragenden Form, immer wieder mit höherklassigen Aufgaben/Ligen in Verbindung gebracht. Wie siehst du die ganze Situation?

Erik: Ich denke, dass der aktuelle Tabellenplatz insgesamt der guten Mannschaftsleistung geschuldet ist. Die Sicherung des Klassenerhalts 7 Spieltage vor Ablauf der Spielzeit ist ganz klar eine Teamleistung. Über höherklassige Aufgaben mache ich mir im Moment keine Gedanken. Ich kann nur sagen, dass ich bis zum Sommer an Regensburg ausgeliehen bin. Zu dem, was danach passiert, kann ich noch nichts Konkretes sagen.

Max: Sieben Tore und sechs Vorlagen. Mittlerweile bist du ein fester Leistungsträger bei den Oberpfälzern. Somit bist du ja nicht ganz unbeteiligt an der jetzigen Tabellenposition der Regensburger. Wie gehst du mit deiner Rolle als Stammspieler in der Mannschaft um?

Erik: Ich bin sehr glücklich und dankbar für das Vertrauen, das mir der Trainer damit entgegen bringt. Ich nehme die Rolle auch gerne an und versuche ihr natürlich auch gerecht zu werden. Aber ich denke, das grundsätzlich jeder Spieler auf dem Platz seine Aufgabe zu erfüllen hat. Der Druck lastet nicht nur auf mir, sondern immer auch auf der gesamten Mannschaft.

Max: In anderen Interviews machst du kein Geheimnis daraus, dass dir die Stadt und der Verein sehr gut gefallen. Wie kam es damals zur Entscheidung für dich nach Regensburg zu gehen?

Erik: Mir war während der Saisonvorbereitung beim FC Augsburg bereits klar, dass ich möglichst viel Spielpraxis sammeln möchte. Es kam letztendlich zu guten Gesprächen mit Trainer Heiko Herrlich und Geschäftsführer Christian Keller. Die Stadt ist sehr schön, es gibt ein schönes neues Stadion, der Aufstieg der Mannschaft und natürlich die tollen Fans haben zu meiner Entscheidung beigetragen. Es hat einfach das ganze Umfeld gepasst.

Max: Auch wenn es dir in der Oberpfalz so gut gefällt, kurz zurück zu deiner Anfangszeit bei den Profis vom FCA. Dein erstes Spiel bei den Fuggerstädtern war gegen den Club aus Nürnberg vor knapp drei Jahren. Welche Erinnerung gibt es an dieses Spiel für Dich?

Erik Thommy: Ich war sehr überrascht, dass ich im Kader stand, denn eigentlich war keiner der Stammspieler verletzt. Auch mein Profivertrag war gerade erst frisch unterschrieben. Also sprach eigentlich nichts für eine Nominierung für die Mannschaft. Wir waren 0:1 im Rückstand als der Trainer mich eingewechselt hat. Klar ist man anfangs als junger Spieler aufgeregt. Aber als ich auf dem Platz stand habe ich einfach mein Ding gemacht und das ganze Drumherum ausgeblendet. Letztendlich ist es ein Spiel, Fussball... und das Runde muss ins Eckige (lacht). Es war für mich eine sehr schöne Erfahrung und ich bin dem Trainer auch sehr dankbar für diese großartige Chance.

Max: Nun schweifen wir kurz etwas weg vom Fußball. Eine etwas privatere Frage an dich. Augsburg, Kaiserslautern, Regensburg, um nur ein paar Stationen deiner Laufbahn zu nennen. Wie bekommst du bei solchen Entfernungen Familie und Partnerschaft unter einen Hut?

Erik: Man lernt mit dem Ganzem umzugehen, auch mit der Entfernung. Meine Freundin akzeptiert die ganze Situation und steht ebenso wie meine Familie voll hinter mir und stärkt mir den Rücken. Dafür bin ich ihnen auch sehr dankbar. Ohne diese Bezugspersonen würde ich das Ganze nicht schaffen. Der Rückhalt ist mit ausschlaggebend für eine gute Leistung im Training und im Spiel.

Max: Gerade habe wir über Entfernungen gesprochen. Wie ist denn dann überhaupt noch dein Bezug zu deiner Heimat Wettenhausen und zu alten Freunden? Denn immerhin liegen einige hundert Kilometer dazwischen.

Erik: Wenn ich daheim bin, versuche ich mich ab und zu schon noch mit alten Schulfreunden und Mitspielern zu treffen. Allerdings funktioniert das nicht mehr so oft. Denn mittlerweile steht fast jeden Tag Training auf dem Tagesplan. Aber wenn ich in meiner Heimat bin versuche ich meine Freundschaften zu pflegen.

Max: Dein Leben dreht sich während der Saison also an jedem Wochentag hauptsächlich um das runde Leder. Gibts denn außer Fußball noch andere Hobbys? Es ist ja doch mittlerweile dein Lebensmittelpunkt.

Eric: Ich denke, während der Saison kommen andere Hobbys eher nicht in Frage, zumindest was andere Sportarten anbelangt. Alleine das Verletzungsrisiko ist einfach viel zu hoch. Aber in der Sommerpause kann es durchaus vorkommen, dass ich mal Tischtennis oder Beachvolleyball spiele. Falls es doch mal zu kleineren Blessuren kommt, ist der Puffer in der Sommerpause groß genug.

Max: So vom Privaten nochmal kurz zurück zum Profifußball. Entstehen im täglichen Konkurrenzkampf beim Fußball noch Freundschaften oder bleibt alles eher oberflächlich?

Eric Thommy: Klar gibt es einen Konkurrenzkampf, aber es entstehen trotzdem auch Freundschaften. Man kennt die Mitspieler manchmal besser als die eigenen Familienmitglieder, denn man sitzt tagtäglich zusammen und trainiert zusammen. Da entstehen schon sehr gute Freundschaften. Ich habe mittlerweile immer noch regelmäßig Kontakt zu alten Mitspielern aus Augsburg und Kaiserslautern. Man lernt sich einfach zu mögen.

Max: Zu guter Letzt noch dein Lieblingsverein/dein Lieblingsspieler?

Erik: Also mein Lieblingsverein ist seit meiner Kindheit der FC Bayern, das kann ich nicht abstreiten. Aber der FC Augsburg ist meine Heimat. Lieblingsspieler kann ich derzeit keinen konkret nennen. Mein Idol von kleinauf ist Zinedine Zidane. Aber mittlerweile kann man sich von vielen Spielern etwas abschauen, sei es Ronaldo oder Ribery, da gibt es wie gesagt keinen konkreten aktiven Lieblingsspieler zurzeit.


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