FC Augsburg wieder mit Pech in den Schlussminuten

Samstag, 19. Januar 2019, 11:10 Uhr Thorsten Franzisi

Es braucht schon sehr viel, ehe FC Augsburg Profi Daniel Baier keine Antwort mehr hat. Der FCA-Kapitän stellte sich nach der 1:2-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf den Medienvertretern, aber eine wirkliche Erklärung für die Pleite und damit das neunte nicht gewonnene Spiel in Folge hatte auch er nicht: „Keine Ahnung.



Ich weiß es nicht. Es ist wirklich schwer, da jetzt was zu sagen. In unserem Spiel müssen wir wirklich etwas ändern. Gerade mit solchen Gegentoren. Das sieht ja jeder. Viel dümmer kann man sich nicht mehr anstellen.“ André Hahn sprach von „naivem Verteidigen“, Trainer Manuel Baum sprach von einer Partie, „die du nicht verlieren darfst.“ Bereits zum 11. Mal kassierte Augsburg ein Gegentor in den letzten fünfzehn Minuten.

Erneut war naives Abwehrverhalten der ausschlaggebende Punkt. „Wir sind im Laufe des Spiels hinten reingefallen und dann nicht mehr herausgekommen. Mit einem doofen Konter kassieren wir das 1:2. Das ist bitter“, so Hahn, der aber keine Taktik-Diskussion aufkommen lassen wollte: „Hinten reinstellen und auf ein 0:0 hoffen, macht keinen Sinn. Wir müssen Spiele gewinnen und punkten. Und dafür braucht man ein Risiko.

Aber natürlich nicht ein so hohes, dass wir das Spiel dann verlieren. Da waren wir alle zu naiv.“ Auch 2019 scheint der FC Augsburg die Probleme zu haben, die ihn schon im vergangenen Jahr verfolgt haben: Vorne fehlt die Effizienz und hinten werden zu einfache Gegentore kassiert. Friedhelm Funkel, der gegnerische Trainer brachte es auf den Punkt: Man hat gespürt, dass Augsburg Probleme hat, daher haben wir offensiv gewechselt.“ Und der Trainer-Guru traf die richtigen Entscheidungen. Der eingewechselte Benito Raman erzielte in der Schlussminute den Siegtreffer und sorgte dafür, dass das FCA-Debüt von Torhüter Gregor Kobel nicht erfolgreich verlief.

Die Schweizer Leihgabe aus Hoffenheim mit der Rückennummer 40 erlebte trotz zweier Gegentore einen ruhigen Nachmittag, hatte kaum Möglichkeiten sich auszuzeichnen. „Auf der einen Seite hat es mich gefreut, für Augsburg das Debüt zu geben, aber natürlich ist die Enttäuschung sehr groß. Die Niederlage ist sehr ärgerlich. Wir hatten den klaren Plan und den Anspruch, das Spiel zu gewinnen. Bei den Gegentoren haben wir den Spielern einfach zu viel Raum gelassen. Vielleicht wollten wir einen Ticken zuviel gewinnen, sodass wir zum zu viel Raum aufgemacht haben. Der Schlussmann ist im bisherigen Saisonverlauf bereits die dritte Nummer 1 in Augsburg, er soll aber die Lösung zumindest für die Rückrunde sein. Selbstbewusst sagt er: „Ich bin nicht hierher gekommen, um auf der Bank zu sitzen. Da hätte ich auch in Hoffenheim bleiben können.“ Seine Analyse: „Die Düsseldorfer sind kaum vors Tor gekommen und erzielen trotzdem zwei Tore. Das darf uns nicht passieren.“ Aber auch er wirkte nach der Pleite ratlos. Mit freundlicher Unterstützung der Neuen Sonntagspresse.

Fotos by Alexander Heinle | Fotoanfragen an alexanderheinle@web.de




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