FC Augsburg unterliegt 2:1 gegen den SC Freiburg

Samstag, 22. Oktober 2016, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Der FC Augsburg hat in einem mäßigen Bundesligaspiel keine Punkte aus Freiburg mitnehmen können. Beim 1:2 (0:0) waren die Fuggerstädter lange Zeit offensiv nicht wirklich gefährlich, erst nach dem späten Anschlusstreffer durch Halil Altintop kamen sie noch zu einigen guten Chancen. Zu einem Punktgewinn sollte es aber nicht mehr reichen.



Der SC Freiburg hatte in allen drei vorherigen Heimspielen Siege feiern können. In einer kampfbetonten ersten Hälfte bekamen die 24000 Zuschauer im ausverkauften Schwarzwald – Stadion aber wenige spektakuläre Szenen zu sehen. Freiburg versuchte viel mit Kurzpässen, kam aber kaum einmal durch die gut sortierte Augsburger Defensive. Marvin Hitz im Kasten des FCA musste nie ernsthaft eingreifen, bis auf einige Fernschüsse kam wenig auf sein Gehäuse.

Die Gäste waren offensiv selten zu sehen. Im ersten Durchgang versuchten sie es oft, nach Ballgewinnen zum schnellen Umschaltspiel zu kommen. Dabei fehlte es aber an der nötigen Präzision, so waren die Offensivbemühungen der Augsburger meist Stückwerk.

Nur nach 20 Minuten wurde es wirklich gefährlich. Ji profitierte vom Einsatz von Kacar, der den Ball gegen zwei Freiburger behaupten konnte und ihn auf den Koreaner zurücklegte. Dessen Abschluss aus 18 Metern aus halbrechter Position traf dann aber die Fußspitze des fallenden Vorlagengebers. Dadurch bekam der Ball eine gefährliche Flugkurve und senkte sich, überraschend für Freiburgs Keeper Schwolow, ins linke Eck. Doch der Schlussmann konnte mit einer gekonnten Flugeinlage die Gefahr entschärfen. Nur wenige Sekunden später kam wieder Ji zum Abschluss, aber dieser Schuss aus 23 Metern war für Schwolow keine echte Prüfung. Der Ball kam zu zentral auf sein Gehäuse, so dass der Freiburger ohne größere Probleme zur Seite klären konnte.

In einer wenig ansehnlichen ersten Hälfte war diese Augsburger Doppelchance denn auch schon das größte Highlight. Demzufolge ging es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Kabinen. Im zweiten Durchgang sollte das zerfahrene Spiel aber besser werden. Den ersten kleineren Aufreger produzierten die Gäste. Einen Freistoß von der rechten Seite verleitete einen Freiburger dazu, mit einer Kerze nur unzureichend zu klären, Hinteregger nahm den hohen Ball direkt, bekam aber zu wenig Druck auf seinen Abschluss. Insgesamt machte jetzt aber Freiburg den besseren Eindruck. Die Badener übernahmen zusehendes die Kontrolle, von Augsburg war jetzt gar nichts mehr zu sehen.

Das erste Warnsignal kam nach 57 Minuten. Fast hätte es Günter geschafft, mit einem Distanzschuss aus halblinker Position Hitz zu überraschen, der Schweizer Schlussmann hatte den Ball erst im Nachfassen sicher. Nur neun Minuten später war es dann aber so weit: Freiburg ging nach einem Standard in Führung.

Grifo hatte den Ball von der linken Seitenauslinie nach innen gebracht, seine Freistoßflanke flog in einem weiten Bogen Richtung langer Pfosten. Die Augsburger Abwehrspieler reagierten zu spät, Philipp hatte sich frei gelaufen und traf mit dem langen Bein aus wenigen Metern zum 0:1. Nur kurz darauf strich der nächste Freistoß von Grifo nur knapp am Augsburger Tor vorbei.

Eine Einzelleistung von Stafylidis brachte kurzfristig Gefahr, der Versuch des Augsburger Außenverteidigers landete nur knapp neben dem linken Pfosten. Ansonsten ging nur wenig für den FCA, die Gäste erspielten sich keine klaren Chancen und mussten nach 78 Minuten den zweiten Gegentreffer hinnehmen.

Grifo profitierte von einem ungenauen Augsburger Pass und verwertete den Abpraller stark. Er schickte Philipp steil, der Torschütze zum 0:1 war halbrechts im Strafraum ganz allein, passte aber uneigennützig nach links zu Petersen. Der Joker hatte wenig Mühe, den Ball aus wenigen Metern über die Linie zu drücken. Nach dem 0:2 zwölf Minuten vor dem Ende sah es ganz danach aus, als könnte der SC Freiburg seine weiße Weste im Schwarzwald – Stadion behalten.

Spät kam Augsburg nochmals zurück. Einen langen Ball aus dem rechten Halbfeld leitete Ji auf Altintop weiter. Der hatte sich nach 84 Minuten in die Lücke zwischen zwei Gegenspielern geschlichen und traf frei aus neun Metern zum Anschluss. Sollte die Zeit noch reichen, um zumindest einen Punkt aus Freiburg mitzunehmen?

Augsburg bekam dafür noch seine Chance. Der 21 – jährige Günter – Schmidt hätte bei seinem Bundesliga – Debüt für den FCA zum Helden werden können. Drei Minuten vor dem Ende kam er zehn Meter vor dem Tor völlig frei zum Schuss. Dabei agierte er aber zu ungestüm, sein Versuch ging deutlich über das Gehäuse. In der Nachspielzeit verpasste Ji dann noch mit einem Kopfball ganz knapp den Ausgleich.

Darum blieb es beim 1:2 (0:0). Augsburg war nur mit Abstrichen gefährlich, die Gegentore gab es nach zwei Aussetzern in der Defensive. Zuerst schlief die Abwehr bei einem Freistoß und ließ Philipp wenige Meter vor dem Tor ganz allein, dann leitete ein ungenauer Pass im Spielaufbau einen tödlichen Konter ein. Erst, als es schon beinahe zu spät war, wachten die Augsburger auf, mehr als der Anschluss durch Altintop gelang ihnen aber nicht mehr. Mit etwas mehr Abgezocktheit hätte der junge Stürmer Günter – Schmidt seine Großchance verwandeln können. Jetzt warten gleich zweimal die Bayern auf den FCA. Unter der Woche geht es im Pokal nach München, ehe der Rekordmeister am nächsten Samstag in die WWK – Arena kommt.

Fotos by Carmen Dammaschke-Gerstmeyr | Fotoanfragen an carmen@carmarc.de




zurück