FC Augsburg mit kämpferischer Leistung gegen Dortmund

Sonntag, 01. Oktober 2017, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Der FC Augsburg erarbeitet sich gegen den Tabellenführer aus Dortmund einen Achtungserfolg, zwar musste das Spiel mit 1:2 Toren verloren gegeben werden, in der zweiten Halbzeit präsentierte sich der FCA als dominierendes und kämpferisches Team mit zahlreichen Chancen und auch in Halbzeit Eins präsentierte man sich als ebenbürtiger Gegner gegen die Nummer zwei im deutschen Fußball.



Bei der Aufstellung gab es eine dicke Überraschung, nicht etwa von der Formation, sondern von einem Fauxpas. Auf der Spielerliste stand hinter Alfred Finnbogason das C für Kapitän. Dabei war Daniel Baier nach seiner Pöbel-Aktion gegen Leipzig doch schon wieder in der Startelf. Hat der Verein seinen Spielmacher etwa noch sanktioniert und ihm für die Partie die Binde abgenommen? Das kann eigentlich doch nicht sein. Und tatsächlich war es nur ein Schreibfehler.

Daniel Baier war der Kopf der Mannschaft und trug im denkwürdigen Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund die Binde.

Denkwürdig deshalb, weil die Top-Partie hielt, was sie versprach: Kuriose und spektakuläre Tore, aber auch eine erneute Diskussion um den (Video-)Schiedsrichter.

Was war geschehen? Beim Stand von 1:2 bekam Referee Marco Fritz vor dem Ausführen einer Augsburger Ecke plötzlich ein akustisches Signal – und entschied auf Strafstoß für Dortmund. In der vorherigen Szene war Lukas Piszczek unbemerkt von Ja-Cheol Koo am Trikot gezogen worden. Nachträglich gab es also via Videobeweis Elfmeter für den BVB.

Der war zwar nicht spielentscheidend, weil Pierre-Emerick Aubameyang viel zu lässig und arrogant in die Mitte schoss. Diskussion um diese Szene gab es aber trotzdem. Manager Stefan Reuter zur Aktion: „Der Video-Schiedsrichter darf eigentlich nur eingreifen, wenn er sich absolut sicher ist. Und dann weiß ich nicht, warum der erste Schiedsrichter sich die Szene noch einmal anschaut. Es ist unstrittig, dass Koo zu lange am Trikot hält... aber Aubameyang fand vielleicht auch, dass es kein Elfmeter war.“ Stellt sich nur die Frage, warum der Video-Schiedsrichter nicht bei ähnlichen Szenen gegen Caiuby und Alfred Finnbogason eingegriffen hat. Diese waren nämlich dem Vergehen von Koo äußerst ähnlich.

Bei manchen Spielern entlud sich der Ärger direkt nach Ende: „Bei jedem 50/50-Zweikampf hat der Schiedsrichter für Dortmund gepfiffen“, ärgerte sich Jeffrey Gouweleeuw. „Die nahmen so viel Zeit von der Uhr und der Schiedsrichter machte nichts, sondern lachte nur“, kritisierte der Innenverteidiger weiter. Auch Alfred Finnbogason schlug in die gleiche Richtung: „Der Schiedsrichter war alles andere als ein Heimschiedsrichter. Es ist frustrierend, wenn wir gegen eine Spitzenmannschaft solch ein Spiel machen und nicht belohnt werden.“

Vor allem in der zweiten Halbzeit zeigte Augsburg, dass sie mit dem Spitzenreiter der Liga mithalten kann. „Da haben wir es besser gemacht. Vielleicht müssen wir auch gegen Spitzenmannschaften mutiger spielen und es uns zutrauen, auch solche Mannschaften hochanzulaufen“, meinte Manuel Baum. Dann wäre vielleicht mehr drin gewesen als nur lobende Schulterklopfer, zumal die beiden Gegentore durch Andrey Yarmloenko (nach einer Ecke) und durch Shinji Kagawa (nach einem Missverständnis zwischen Philipp Max und Martin Hinteregger) vermeidbar waren. „Ab Sonntag bin ich stolz auf die Leistung, momentan ärgere ich mich noch“, befand Finnbogason direkt nach Spielende. Damit der Ärger runtergespült wird, darf die Mannschaft heute mitsamt Funktions- und Trainerteam auf die Wiesn. Darauf ein Prosit! Mit freundlicher Unterstützung der Neuen Sonntagspresse.

Fotos by Thomas Hiermayer | Fotoanfragen an fotografie@hiermayer.de




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