Der FC Augsburg besiegt Darmstadt mit 1:0

Beim Wiedersehen von FC Augsburg Trainer Dirk Schuster gegen seinen ehemaligen Verein besiegte Augsburg Darmstadt 98 mit 1:0.

Der FCA war schon in der ersten Hälfte das deutlich aktivere Team, nach schlechter Chancenverwertung der Gastgeber ging es gegen kurz vor dem Kabinengang dezimierte Lilien (Guwara sah gelb-rot) dennoch torlos in die Pause. Nach Blitzstart in Durchgang zwei blieben die Fuggerstädter durch das erste Saisontor von Alfred Finnbogason Chef im Ring und verpassten nach weiteren vergebenen Hochkarätern einen höheren Sieg. Zittern musste die Schuster-Elf dennoch nicht, denn die Kräfte der Lilien erlahmten in Unterzahl merklich, so dass auch eine echte Schlussoffensive der Gäste Fehlanzeige blieb. Trainer Schuster wartete im Vergleich zum 0:0 in Leverkusen mit einem Personalwechsel auf und setzte auf Raul Bobadilla an Stelle von Jan Moravek. Doch schon nach gut 30 Minuten musste Bobadilla mit einer Schulterverletzung ausgewechselt werden. Der einzige Makel bei Schusters Wiedersehen. Endlich daheim gewonnen.

Wieder da: Alfred FinnTORgason
Der letzte FCA-Heimsieg lag vor dem 1:0-Erfolg gegen den SV Darmstadt schon lange zurück. Sehr lange. Am 16. April 2016 besiegte Augsburg den VfB Stuttgart ebenfalls mit 1:0. Torschütze damals wie heute: Alfred Finnbogason. Nicht nur beim Isländer war die Erleichterung deutlich zu spüren. Endlich wieder daheim gewonnen! „Der Sieg fühlt sich sehr gut an. Es macht Spaß, vor unseren Fans zu feiern“, meinte Gojko Kacar. Und Martin Hinteregger fügte hinzu, dass „das ein Sieg war, der nie gefährdet war.

Wir haben hinten kaum etwas zugelassen und vorne die Chancen genutzt. Man hat aber zu Beginn schon gemerkt, dass wir etwas Druck hatten, schließlich wollten wir unbedingt gewinnen.“ Matchwinner Alfred Finnbogason sprach sogar von der besten Halbzeit, die Augsburg in dieser Saison zeigte, war aber mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden: „Ich hätte auch drei Tore machen können.“ Aber eines hat ja gereicht.

Und tut dem EM-Teilnehmer sicherlich gut. In der gesamten Vorbereitung und in den bisherigen Pflichtspielen blieb er torlos, doch Selbstzweifel hatte er nie: „Für einen Stürmer ist ein Tor immer wichtig. Ich glaube aber immer, dass ich Tore erziele. Aber es stimmt schon, wenn du gerade zu Saisonbeginn nicht triffst, dann kommt immer Druck.

Ich habe aber nie den Glauben an mich verloren.“ Zu Gute kam dem Angreifer aber auch ein leicht verändertes Offensivsystem. Waren es gegen Leverkusen und gegen Mainz viele lange Bälle, die er verarbeiten musste, hatte er gegen Darmstadt bei Angriffen immer wieder Mitspieler an seiner Seite. Entsprechend konnte Augsburg ein offensives Positionsspiel aufziehen. So fiel auch der 1:0-Siegtreffer. Eine perfekte Flanke von Ja-Cheol Koo und Finnbogason stand – in typischer Manier eines Top-Stürmers – zwischen den beiden Innenverteidigern und köpfte den Ball ins Tor.

Dass Vorlagengeber Koo überhaupt auf dem Platz stand, lag am unbändigen Willen des Südkoreaners. Denn noch unter der Woche wurde er nach einer Fleischwunde am Sprunggelenk mit drei Stichen genäht. Zum Abschlusstraining zwei Tage später erkundigte sich FCA-Coach Dirk Schuster ob Koo überhaupt spielen könne, Koo bejahte, schluckte ein paar Schmerztabletten, stand gegen Darmstadt in der Startelf und legte das 1:0 auf. „Das war nicht so einfach“, gab der Südkoreaner anschließend zu, „aber nach einem Sieg ist man immer zufrieden.“

Augsburg profitierte außerdem vom Platzverweis des Darmstädters Leon Guwara in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, hatte 66 Prozent Ballbesitz sowie eine deutlich höhere Passquote (84 Prozent) als der Gegner (58 Prozent).

FCA – Darmstadt 1:0 (0:0) Tor: 1:0 Finnbogason (47.) Zuschauer: 28.113 Gelb: Ji, Verhaegh – Niemeyer Gelb-Rot: – Guwara (45. + 3)

Fotos by Alexander Heinle | Fotoanfragen an alexanderheinle@web.de