Bayer. Regionalverband Vergleichswettkämpfe im Steeldart

Freitag, 26. Mai 2017, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Wenn man im Sportfernsehen eine Übertragung aus England sieht, in der in einer riesigen Halle viele, meist absurd buntgekleidete Menschen umhertoben, viel Bier und andere Alkoholika trinken, plötzlich Schilder mit der Zahl 180 hochhalten und schrecklichen Lärm verursachen, würde man nicht vermuten, dass es sich um eine Sportübertragung des eher kleinräumigen Kneipensports DART handelt.



In England und einigen anderen Ländern hat dieser Sport einen hohen Stellenwert, mit dem herausragende Protagonisten wie beispielsweise Phil Taylor, genannt „The Power“, einen enormen Bekanntheitsgrad, aber auch ein ansprechendes Vermögen erzielten. In Deutschland ist dieser Sport noch nicht so populär, aber doch schon gut organisiert. So fanden am Samstag, dem 20. Mai 2017 in Augsburg Vergleichswettkämpfe der bayrischen Regionalverbände im von den Profis sog. STEELDART statt.

Alle anwesenden Verbände präsentierten sich bei diesem Ländervergleich mit acht männlichen, vier weiblichen und weiteren vier jugendlichen Favoriten. Die aufgestellten Spieler traten sowohl im Einzel als auch im Doppel gegeneinander an und lieferten sich erbitterte Duelle mit Geschick und Präzession. In der vergangenen Saison dominierte der nordschwäbische Dart-Verband. Ob sich dies in diesem Jahr ändern wird, ist allerdings noch nicht klar, da die langjährige bayrische Meisterin, Karin Bachmann, wegen gesundheitlicher Probleme nicht teilnehmen kann. Die Hoffnung des nordschwäbischen Verbandes liegt laut dem Vorsitzenden Jürgen Danhorn nun bei den Herren, die meist hervorragende Ergebnisse lieferten und den Einzug in die Halbfinals der letzten Jahre konstant ermöglichten. Doch auch die Leistungen der jugendlichen Athleten sei dabei nicht zu vergessen.

Die Favoriten aus dieser Gruppe, insbesondere die Geschwister Schuler, stehen an der Spitze der Weltrangliste. Mit Christina als amtierende Weltmeisterin im Junioren-Doppel und Denis als derzeitige deutsche Meisterin besitzt der Verband zwei hochkarätige Spieler, die sich so nebenbei gemeinsam für die europäische Meisterschaft im Juli qualifiziert haben. Ihre enormen Leistungen und Erfolge verdanken die beiden sowohl ihrem eigenen Enthusiasmus als auch der Tatsache, dass ihre Mutter die frühere Jugendleiterin des Bayrischen Dartverbandes war und derzeit der Jungend des Deutschen Dartverbandes DDV vorsteht. Beide Damen entstammen dem DJK Lechhausen und sind die Aushängeschilder dieses Vereins.

Der derzeitige Vorstand des Vereins, Jürgen Danhorn, kam erstmals 1989 mit dem Dartsport in Verbindung, als ein Arbeitskollege eine Dartscheibe aus England mitgebrachte. Seit diesem Zeitpunkt faszinierte ihn dieser Sport. Er begeisterte auch andere dafür und ein halbes Jahr später traten sie dem FC Eintracht Augsburg bei. ,,Wir hängten die Dartscheibe auf und zwei Wochen später hatten wir schon zwölf Spieler“ äußerte er während unseres lebhaften Interviews und teilte erfreut mit, dass es zurzeit einen enormen Zuwachs an begeisterten Spielern gibt. Er selbst aber spielt diesen Sport nun seit über 30 Jahren eher hobbymäßig. Jürgen Danhorn ist jedoch sehr stolz auf den Erfolg der „Schuler-Mädels“, den er von Anfang an miterlebt hat. Seine Erfahrungen in diesem Sport haben ihm gezeigt und bewiesen, dass er auch gut für den „Kopf“ ist. Dart fördert in hohem Maße die Fähigkeit, über einen längeren Zeitraum die Konzentration unter schwierigen Bedingungen (z. B. Lärm) aufrechtzuerhalten. Die schnelle Ermittlung und Berechnung des Punktestandes ist auch häufig in anderen Lebenssituationen hilfreich. Der Nordschwäbische Dartverband feiert dieses Jahr 25-jähriges Bestehen und zelebriert dies hoffentlich mit einem rauschenden Fest am Samstag den 15.Juli beim DJK Lechhausen.




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