Augsburger Panther vergeben Matchball in den Play-Offs

Montag, 20. März 2017, 11:09 Uhr Thorsten Franzisi

Die Augsburger Panther verloren vor ausverkauftem Curt Frenzel Stadion in Spiel 6 der Play off Viertelfinalserie gegen die Thomas Ice Tigers Nürnberg mit 0:3. Damit steht es jetzt 3:3 Unentschieden und die Entscheidung um den Einzug in das Halbfinale fällt im letzten Spiel am kommenden Dienstag um 20.00 Uhr in der Arena Nürnberg.



Zwei Überzahlspiele ohne Torerfolg
Die auf 3 Positionen verändert angetreten Panther kamen zu Spielbeginn nicht so richtig in Schwung und die Gäste erarbeiteten sich die ersten gefährlichen Torchancen. Yasin Ehilz, Steven Reinprecht und Rob Schremp scheiterten aber an Augsburgs Torhüter Ben Meisner oder verfehlten das Tor nur knapp. Die Panther mussten wohl verletzungsbedingt ohne Mike Cundari und T.J. Trevelyan antreten, dazu bekam Hans Detsch den Vorzug vor Matt MacKay. Neu im Team waren nach ihren Verletzungen Mike Davies und Evan Trupp. Nach dem besseren Start der Ice Tigers, durften die Panther aber nach 6 Minuten zum ersten Mal am heutigen Nachmittag mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren, denn Nürnbergs Verteidiger Sasa Martinovic leistete sich ein Foul und bekam 2 Minuten Strafzeit. Doch zu Beginn des Powerplays hatten die Gäste die große Chance in Unterzahl zur Führung.

Bei einem Break schoss aber Brendon Segal den Puck über das Augsburger Tor. Nach diesem Schreck übernahmen die Spieler des AEV aber in der Zeit des Überzahlspieles das Kommando und hatten durch Brady Lamp und Justin Shug die Chance zur Führung. Aber der Torwart der Ice Tigers Jochen Reimer entschärfte die Schüsse der Panther. In der 13. Spielminute Überzahl Nummer 2 für die Augsburger, doch auch hier hatten die Franken die größte Chance in Unterzahl. Wieder war es Brandon Segal der Ben Meisner im Augsburger Tor ernsthaft prüfte. Das Tempo wurde höher und die Härte nahm zu. Ben Hanowski auf Augsburger Seite und Philippe Dupuis lieferten sich den ersten Fight auf dem Eis. Beide konnten sich dann bei jeweils 14 Strafminuten genügend abkühlen. Nürnberg provozierte weiter und wollte damit die Schlüsselspieler der Panther vom Eis nehmen. Doch die Gemüter beruhigten sich wieder und das 1. Drittel endete torlos.

Ice Tigers erzielen den so wichtigen Führungstreffer
Beide Mannschaften neutralisierten sich im 2. Drittel recht lange, wobei die Gäste gefährlicher und schneller waren. Auch die größeren Torchancen hatten die Franken. Für die Panther hatte eigentlich nur Adrian Grygiel die große Chance zur Führung, doch der Goalie der Nürnberger Jochen Reimer hielt den Schuss sicher. Die durch viele Nicklichkeiten geprägte Partie stand in dieser Phase auf des Messers Schneide. So dauerte es bis zur 33. Spielminute, ehe den Gästen der glückliche Führungstreffer gelang. Steven Reinprecht prüfte Ben Meisner und auch der Nachschuss von Yasin Ehliz schien eine sichere Beute des bis dahin überragenden Torwarts der Panther zu sein. Doch wie aus heiterem Himmel jubelten die Ice Tigers, denn die schwarze Hartgummischeibe flutschte durch die „“Hosenträger“ über die Linie zum 1:0 für die Gäste.

Nach diesem Rückstand war dann 2 Minuten später, wieder ein Fight angesagt. Hans Detsch auf Seiten der Panther forderte den ehemaligen NHL Profi Brandon Prust zum Kampf auf und der ließ sich nicht lange bitten. Leider dauerte der Zweikampf nur wenige Sekunden, denn Hans Detsch war ziemlich schnell in der Bodenlage auf dem Eis. Aber er hat seinen Job gut erledigt, für beide war das Spiel dann nach einer 5+Spieldauerdisziplinarstrafe frühzeitig beendet. Diese Aktion war wohl der Auslöser für das völlige „Ausrasten“ von Nürnbergs Co-Trainer Mike Flanagan, der nach dem 2. Drittel sehr lautstark und mit wilden Gesten Augsburgs Trainer Mike Stewart nach seinem“ Wohlbefinden“ befragte. Der Panther Coach blieb aber cool und ließ sich nicht provozieren. Daneben hatten die Gäste in der 38. Spielminute noch einen Lattenkracher durch Brendon Segal. 0:1 stand es also vor dem letzten und entscheidenden Abschnitt.

Panter zu kraftlos und ohne große Ausgleichschancen
In Unterzahl mussten die Panther die Aufholjagd im letzten Drittel beginnen, da lautete die Devise natürlich erst einmal, nicht das vielleicht schon entscheidende 0:2 zu kassieren. Kaum war das penalty killing überstanden, wanderte der nächste Augsburger auf die Strafbank. Wieder war Defensive angesagt, aber auch diesmal überstanden die Panther dieses Unterzahlspiel ohne weiteren Gegentreffer. So blieben dann noch 14 Minuten zum notwendigen Ausgleichstreffer, der die Overtime bedeutet hätte. Aber die Spieler der Augsburger Panther fanden kein Mittel, die sichere Abwehr der Ice Tigers zu knacken. Die Uhr lief unaufhörlich gegen den AEV. In der 58. Spielminute dann die endgültige Entscheidung zugunsten der Nürnberger. Yasin Ehliz wurde bei einem Break von hinten gefoult und die Schiedsrichter Pichaczek und Rohatsch entschieden auf Penalty. Der Gefoulte schnappte sich den Puck und verwandelte eiskalt in den rechten oberen Winkel zum 2:0 für die Ice Tigers. Panther Coach Mike Stewart nahm zwar nach einer Auszeit noch Torwart Ben Meisner vom Eis und ersetzte ihn mit einem sechsten Feldspieler, doch statt dem Anschlusstreffer gelang David Steckel mit einem empty net goal das 3:0 für die an diesem Tag besseren und effizienteren Gäste. Natürlich war das Augsburger Team und ihre lautstarken Fans durch die verpasste Chance und dem Einzug in das Halbfinale enttäuscht, aber die Augsburger Anhänger verabschiedeten ihre Cracks mit tosendem Beifall.

Abhacken und nach vorne schauen
Nach dieser Heimniederlage fällt eben die Entscheidung in Spiel 7 am Dienstag in Nürnberg. Ob dann wieder mit Mark Cundari, T.J Trevelyan, Jonathan Boutin und Mark MacKay, diese Frage wollte AEV Trainer Mike Stewart nach dem Spiel nicht beantworten. Der Panther Coach war aber mit seinem Team, trotz der Niederlage zufrieden und sprach von einem verdienten Sieg und der besseren Tagesform der Gäste.

Die Serie steht jetzt 3:3, die Panther konnten aber bereits 3x in dieser Saison in Nürnberg gewinnen, warum nicht auch ein viertes Mal. Der Traum vom Halbfinale ist noch lange nicht ausgeträumt.


zurück