Augsburger Panther deklassieren Wild Wings

Montag, 31. Dezember 2018, 11:10 Uhr Thorsten Franzisi

Vor 6139 Zuschauern, im ausverkauften Curt-Frenzel Stadion, feierten die Augsburger Panther mit dem 8:1 gegen die Schwenninger Wild Wings den höchsten Sieg in der derzeitigen Spielzeit 2018/2019. Außerdem erzielte der AEV mit dem Führungstreffer zum 1:0 das 100. Saisontor. Nach jetzt 35 Spielen haben die Augsburger 63 Punkte auf ihrem Konto und marschieren zielsicher in Richtung Play off Qualifikation.



Im heutigen Match verzichtete Coach Mike Stewart, auf den leicht angeschlagenen Scott Valentine und gönnte Hans Detsch eine schöpferische Pause. Dafür waren Simon Sezemsky und Marco Sternheimer im Einsatz.

Augsburger Panther im 1. Drittel mit vielen Torchancen, aber nur mit knapper Führung
Allein die Schussstatistik von 19:6 für den AEV, zeigt die Überlegenheit im 1. Abschnitt. Im Minutentakt erspielten sich die Panther ihre Torchancen und die Gäste konnten sich nur bei ihrem Torwart Marco Wölfl bedanken, dass die Begegnung nicht bereits nach den ersten 20 Spielminuten entschieden war. Fast alle Offensivkräfte der Panther hatten die Führung auf dem Schläger, doch entweder fehlten Zentimeter oder der Goalie der Schwarzwälder entschärfte die Schüsse der Augsburger. Zudem trafen Marco Sternheimer und Pat McNeill nur das Aluminium, wobei leider auch der Videobeweis berechtigt nicht zu einem Torerfolg helfen konnte. So dauerte es bis zur 20. Spielminute, ehe der befreiende Treffer zum 1:0 fiel. Sahir Gill schlenzte den Puck per Rückhand in den rechten oberen Winkel zur Führung. Die Ketchupflasche war geöffnet und die Augsburger gingen mehr als verdient mit dem 1:0 in die Drittelpause.

AEV erzielt seine Tore zum richtigen Zeitpunkt
Die erste Torchance im 2. Drittel ging an die Gäste, doch der bisher kaum geprüfte Markus Keller im AEV Tor entschärfte die Doppelchance nach 11 Sekunden durch Anthony Rech und Istvan Bartalis glänzend. Dies war es dann aber wieder, mit den Offensivaktionen des Tabellenletzten. Die Panther übernahmen die Initiative und wollten schnell den Vorsprung vergrößern. Matt White und der heute enorm fleißige und sehr gut spielende Sahir Gill scheiterten aber am Torwart der Schwarzwälder. Erst eine 4 gegen 4 Situation, nutzten die Panther in der 32. Spielminute zur 2:0 Führung. Das überragende „Duo“ Drew LeBlanc und Matt White war dafür wie so oft in dieser Saison verantwortlich.

Der Edeltechniker mit der Nummer 19 passte quer vor dem Tor auf Matt White und der vollendete direkt und unhaltbar in die Maschen des Schwenninger Tores. Die Panther durften dann nach wenigen Sekunden, noch über 1 Minute in Überzahl spielen, doch sie brauchten nur 42 Zeigerumdrehungen um aus dem 2:0, das schon vorentscheidende 3:0 zu erzielen. Matt Fraser wuchtete den Puck mit seinem 13. Saisontreffer über die Linie. Der Coach der Wild Wings Paul Thompson nahm sofort seine Auszeit, um den Sturmwirbel der Panther zu bremsen und seine Mannschaft aufzubauen. Auch der zahlreiche verärgerte Gästeanhang wollte ihr Team kämpfen sehen, was nicht unbedingt für das Team der Schwarzwälder sprach. Vorübergehend, aber nur kurze Zeit, schöpften die Gäste Hoffnung, weil die Panther sich durch zwei Strafzeiten doppelt dezimierten.

Eigentlich noch mit der Spielsituation 5:3 ( Arvids Rekis war erst gut 1 Sekunde wieder auf dem Eis) gelang den Gästen das 1:3 durch ihren Torjäger Anthony Rech. Durch das Tor waren die Panther wieder komplett und nahmen den Wild Wings ziemlich schnell jegliche Illusion das Spiel noch einmal zu drehen. In der 39. Spielminute passte Sahir Gill auf Verteidiger Brady Lamb und der Blueliner hämmerte das Spielgerät zum 4:1 in die Maschen. Damit war die Messe endgültig gelesen. Mit 3 Toren Vorsprung ging es in die 2. Drittelpause.

Scheibenschießen im letzten Abschnitt
Im letzten Drittel boten die Augsburger Panther ihrem treuen Anhang alles was das Eishockeyherz begehrt. Neben Toren, auch noch einen klaren KO- Sieg bei einer Boxeinlage von dem Ex-Schwenninger Daniel Schmölz gegen seinen ehemaligen Vereinskollegen Dominik Bohac. Nach einem Volltreffer mit einer rechten Geraden brauchte der Schwarzwälder anschließend einen Eisbeutel auf der Strafbank, um seinen Kiefer mit den noch vorhandenen Zähnen abzukühlen. Aber auch auf dem Eis vernichteten die Panther die Gäste mit Toren im Minutentakt.

Binnen 87 Sekunden durfte Jaroslav Hafenrichter seine persönliche Torstatistik um 2 Tore erhöhen. Einmal in der 43. Minute per Abstauber und einmal in der 45. Spielminute mit einem satten Handgelenkschuss stellte der gebürtige Tscheche im Team des AEV das Ergebnis auf 5:1 und 6:1. Der wichtige Arbeiter im Paradeblock zwischen LeBlanc und White durfte sich endlich wieder einmal selbst belohnen.

Die Fans des AEV hatten noch lange nicht genug und die Mannschaft ließ sich weiter nach vorne peitschen. In der 50. Spielminute passte T.J. Trevelyan auf Adam Payerl und der Kanadier versenkte den Puck im rechten oberen Winkel zum 7:1. Die völlig überforderten und demoralisierten Schwarzwälder wussten sich nur noch mit Fouls zu helfen.

In der 54. Spielminute erzielte auch Adam Payerl seinen Doppelpack , in dem er das 8:1 folgen ließ. Nur noch „2“ hallte es durch die Hölle des Südens und es fehlte nur 1 Tor zur Einstellung des höchsten Augsburger Sieges in der DEL Geschichte seit 1994. Mit 9:1 gewannen die Panther am 13.11.1994 gegen die Eisbären aus Berlin. Doch die Augsburger ließen Gnade vor Recht ergehen und so endete die Begegnung mit einem hohen 8:1 Sieg für die Panther zum Abschluss des Jahres 2018.

Die Mannschaft wurde nach der Begegnung natürlich von ihren Fans frenetisch gefeiert. Leider kann der eigentlich durch die bisherigen Leistungen verdiente Umtrunk und die Feier an Silvester in das neue Jahr 2019 nicht so lange dauern, denn am 1. Januar um 08.00 Uhr ist Treffpunkt zur Auswärtsfahrt nach Bremerhaven, wo es am Mittwoch, den 2.Januar bereits wieder um wichtige Punkte geht. Der Spielplanersteller für diese Saison war wohl nicht unbedingt ein Fan der Augsburger Panther, denn bereits etliche nicht nachvollziehbare Einteilungen quer durch die Republik rauf und runter kann man nur mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis nehmen. Doch das Team hat die bisherigen Strapazen glänzend weggesteckt.

Mit jetzt 63 Punkten nach 35 Spielen und Rang 4 geht es jetzt zu den schweren Auswärtsspielen nach Bremerhaven und Nürnberg, ehe am kommenden Sonntag ab 14.00 Uhr, die Düsseldorfer EG ( mit vielen Fans im Sonderzug) im sicher wieder ausverkauften Curt-Frenzel Stadion zum Duell der Verfolger zu Gast in Augsburg sind.

Statistik:
Panther: Keller-Lamb, Tölzer, Rekis, McNeill, Haase, Sezemsky, Rogl- Holzmann, Gill, Fraser, Payerl, Stieler, Trevelyan, White, LeBlanc, Hafenrichter, Schölz, Ullmann, Sternheimer

Tore:
1:0 19:06 Sahir Gill
2:0 31:31 Matt White 4:4
3:0 32:13 Matt Fraser 5:4
3:1 35:43 Anthony Rech 5:4
4:1 38:46 Brady Lamb
5:1 42:56 Jaroslav Hafenrichter
6:1 44:23 Jaroslav Hafenrichter
7:1 49:19 Adam Payerl
8:1 53:39 Adam Payerl

Strafzeiten:
Augsburg: 12+10 ( Schmölz)
Schwenningen: 16+10 (Bohac)
Zuschauer: 6139 ( ausverkauft)




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