Alexander Manninger sagt Servus - Der Trainer ziert sich noch

Sonntag, 15. Mai 2016, 12:09 Uhr Thorsten Franzisi

Was für ein feines Gespür haben die Fans des FC Augsburg? Nach der 1:3-Niederlage gegen den Hamburger SV feierten sie ausgelassen, sich, die Mannschaft, den Verein, aber einen ganz besonders: Alexander Manninger.



Der Keeper durfte noch einmal einige Minuten Bundesliga-Luft schnuppern, nachdem ihm unter der Woche mitgeteilt wurde, dass sein Kontrakt mit Augsburg nicht verlängert wird. „Ich muss diese Entscheidung akzeptieren“, erklärte der 38-Jährige traurig. Er selbst hätte schon noch gern das ein oder andere Jahr gespielt.



Jedenfalls fühle er sich fit genug, weiterzumachen. Dass er nicht offiziell, beispielsweise mit einer Foto- Collage oder einem Blumenstrauß verabschiedet wurde, „hätte man auch anders regeln können“ (Manninger).

Manager Stefan Reuter betonte darauf angesprochen, dass man so eine Verabschiedung bei keinem Spieler macht, sondern dass in einem internen Rahmen Tschüss gesagt wird. Für einen würdigen Abschied auf dem Platz sorgten die Fans, die dem Kult-Keeper bei jeder Ballaktion zujubelten. Als Manninger beim Stand von 1:3 bei der letzten Ecke kurz vor Schluss in den gegnerischen Strafraum rannte, rasteten die Fans völlig aus, wenngleich er den Kopfball „daneben setzte.

Vor einigen Jahre hätte ich ihn vielleicht noch erwischt“, musste der Österreicher schmunzeln. Gar nicht zum Lachen zumute war Markus Weinzierl. Angesprochen auf die Tatsache, dass auf Schalke ein Trainerposten zur neuen Saison frei ist, wand sich der Fußballlehrer in Phrasen.

Dabei kündigte er an, sich nach dem HSV-Spiel zu äußern. Er tat es nicht: „Es gibt nichts Neues. Ich bin sowieso nicht in der Position, etwas zu verkünden. Ich bin stolz auf die letzten vier Jahre. Die Entwicklung ist sensationell. Wir haben alle unsere Ziele erreicht – sogar getoppt. Darüber bin ich stolz und glücklich. Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen Gespräche führen.“



Vorerst also keine Entscheidung zu Weinzierls Zukunft, dabei ist das Feld doch wie bestellt für einen neuen Trainerposten auf Schalke. Andre Breitenreiter wird dort nach nur einer Saison seinen Platz räumen – für Weinzierl? „Ich habe ein Gefühl“, verriet Daniel Baier, „aber Gefühle haben Schweigepflicht“, zitierte er einen Schlager-Hit von Andrea Berg. „Es war aber ein sehr emotionaler Tag. Wenn man die Stimmung im Stadion sieht und erlebt, dann bekommt man Gänsehaut.

Auch wie die Fans Alex Manninger verabschiedet haben, war sehr emotional. Es war mir eine Ehre, mit ihm zusammenzuspielen“, so Baier stolz.

Dass die Fans einen Abschied Weinzierls akzeptieren würden, wurde deutlich, als dieser vor dem Spiel per Applaus begrüßt wurde und die Fans auch nach Spielende den Namen des Straubingers riefen. Einen schöneren Abschied könnte man sich eigentlich gar nicht vorstellen. Dafür haben die FCA-Fans gesorgt.(dam)

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